Turniersieg mit Wermutstropfen

Doch so richtig freuen konnte sich Wiehls Trainer Jan Kordt über den Finalerfolg nicht, denn sein Team bezahlte einen hohen Preis. Neuzugang Jo Sasahara, vielversprechender „Sechser”, der im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga helfen sollte, knickte um und verletzte sich schwer am Knöchel. „Das Fußgelenk ist sofort stark angeschwollen. Es könnte das Aus für die Rückrunde sein”, ärgerte sich Kordt über den Verlust. Ohnehin steht der Coach dem Budenzauber kritisch gegenüber. „Wenn wir in der Vorbereitung gewesen wären, hätten wir nicht teilgenommen. Angesichts der Verletzung von Jo hätte ich im Nachhinein gerne verzichtet. Das ist sehr ärgerlich”, erklärte er.

Das Turnier hatte für den späteren Sieger holprig begonnen. Gleich im zweiten Spiel setzte es eine 1:2-Niederlage gegen den SSV Nümbrecht, der mit makelloser Bilanz die Vorschlussrunde erreichte. Im entscheidenden Duell gegen den Titelverteidiger SV Frömmersbach setzte sich Wiehl dann knapp mit 3:2 durch. „Das war das Schlüsselspiel. Danach haben wir gut gespielt und auch verdient gewonnen”, meinte der Coach. Pascal Nohl, Pantaleo Stomeo und Yannik Clemens steuerten im Halbfinale gegen den TV Herkenrath die Tore zum 3:3 nach regulärer Spielzeit bei. Im Neunmeterschießen verwandelte Torwart Lukas Hoffmann den letzten Neunmeter des FV, ehe Celal Kanli für den Mittelrheinligisten, der mit einem Mix aus seinen beiden Seniorenteams und der A-Jugend angetreten war, verschoss.

TVH-Trainer und ehemaliger Bundesligaprofi des 1. FC Köln, Alexander Voigt, war zufrieden: „Für uns ging es nur darum, gut durchzukommen und ohne Verletzungen zu bleiben”, meinte er. Ohne Verletzung war Voigt jüngst nicht ausgekommen. Bei einem Hallenturnier mit der Traditionsmannschaft der Geißböcke riss er sich die Achillessehne und nahm mit Krücken bewaffnet auf der Tribüne Platz. Im Endspiel gegen den Bezirksligisten SC Kierspe, der sich im zweiten Halbfinale klar mit 3:0 gegen Nümbrecht durchgesetzt hatte, gelangen Clemens und Bastian Schwarz für Wiehl die Treffer beim 2:2, ehe Clemens im anschließenden Neunmeterschießen den entscheidenden Ball versenkte.

Der SSV Nümbrecht sicherte gegen Herkenrath immerhin Platz drei und 250 Euro Prämie und heimste in Person von Bastian Sellau die Trophäe für den besten Spieler ein. Zum besten Torwart wurde Herkenraths Tom Brauer gewählt. 50 Euro gab es für den TVH für Rang vier, 250 Euro für den Finalteilnehmer Kierspe. „Wir sind schwach gestartet, haben uns aber von Spiel zu Spiel gesteigert und sind souverän ins Endspiel eingezogen”, bilanzierte Kierspes Trainer Manuel Fernholz. „Irgendwann musste jemand verschießen”, kommentierte er das Finale vom Neunmeterpunkt.

Marcus Tuschy, Turnierorganisator vom Ausrichter 1. FC Gummersbach, war zufrieden mit dem Turnierverlauf, hatte sich aber ein wenig mehr Zuschauerzuspruch gewünscht. 250 bis 300 Besucher bevölkerten zu Spitzenzeiten die Tribüne der Eugen-Haas-Halle. „Zu Beginn der Halbfinalspiele haben sich die Ränge ein wenig gelehrt”, sagte er.

Der Erfolg der eigenen Mannschaft hielt sich fast schon traditionell in Grenzen. Sein Wunsch, einmal nicht den letzten Platz in der Vorrundengruppe zu belegen, erfüllte sich nicht. Vier Niederlagen kassierte der Gastgeber und musste sich ebenso wie die DJK Gummersbach in der Parallelgruppe mit null Punkten zufrieden geben. Die SpVg. Dümmlinghausen war die Überraschung des Turniers. Mit sieben Punkten auf dem Konto fehlte dem B-Ligisten nur ein Tor gegenüber dem punktgleichen SC Kierspe, um das Halbfinale zu erreichen.