2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
F: Thiemig
F: Thiemig

Verrückte Punkteteilung in Frankfurt

1. FC und Hohenleipisch spielen 3:3

Die Spiele beider Kontrahenten waren bisher allesamt knapp, torreich und langweilig schon gar nicht und auch diese Partie erfüllte alle Kriterien. Dabei hatte der VfB den Rückrundenprimus ganz nah am Rande der ersten Niederlage des Jahres. Eine Zwei-Tore-Führung reichte aber nicht und zwei ausgelassene Riesenchancen rächten sich, sodass die nie aufsteckenden Frankfurter in der Nachspielzeit noch zum glücklichen Ausgleich kamen.

"Ein verrücktes Spiel!" das musste Frankfurts Sportlicher Leiter Heiner Krafzik gleich zweimal wiederholen. Gerade war seine Mannschaft noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Ein Punkt, das war, sollte alles perfekt laufen, auch das Wunschziel der Gäste, die durch Mouen Ebongue schon nach drei Minuten die Latte trafen und vor allem im Defensivbereich erneut ordentlich umgestellt aufliefen. Hohenleipisch verkaufte sich sehr gut im Stadion der Freundschaft und ging durch Hagedorn (13.), der aus fünf Metern das einzige Tor aus dem Spiel heraus erzielte, in Führung. Danach hatten sich die Gäste besser sortiert, auch wenn der 1. FCF mit mehr Ballbesitz das Geschehen bestimmte, ohne aber bis zur Pause auch nur annähernd zwingend zu werden. Im Schlussgang der ersten Hälfte tat die VfB-Elf wieder etwas mehr nach vorn und haderte mit einem abgepfiffenen Vorteil, nach rüdem Foul - knapp am Feldverweis vorbei - von Matthäs an Stern (39.). Schließlich konnten die Hohenleipischer aber doch noch einmal jubeln, als Freigang einen Otto-Freistoß quasi mit dem Pausenpfiff eingenetzt hatte. Nach dem Chancenverhältnis ging der Zwischenstand voll in Ordnung und Erinnerungen an die Partie vor einem Jahr waren hier und da in den Pausengesprächen schon zu hören. Damals stand es gar 0:3 und der 1. FC wartete mit einer furiosen zweiten Hälfte auf. Das war auch diesmal der Plan und mit zwei Einwechslungen, von denen sich besonders Mbuku als Glücksgriff erweisen sollte, setzte Trainer Frieder Andrich ein Zeichen. Der Kongolese wirbelte ganz gehörig und durchlebte wie alle anderen ein Auf und Ab der Gefühle in Halbzeit zwei. In der kampfbetonten Partie stieg die Spannung stetig. Zunächst parierte Drangosch einen Flachschuss (46.), dann hatte Freigang auf der anderen Seite eine blendende Möglichkeit zum 0:3 (49.) und wenig später traf Aniol zum Anschluss (53.). Der VfB hatte zu passiv verteidigt und der Top-Stürmer so keine Mühe einzuköpfen. Es folgten womöglich spielentscheidene Minuten. "Wenn Hohenleipisch die beiden Riesenchancen nutzt, ist das Spiel gelaufen." FC-Coach Andrich meinte zwei Szenen, in denen erst Mouen Ebongue aus sechs Metern daneben schoss (56.) und dann Paul Werner den Tormann schon umkurvt hatte, aber einen Tic zu lange zögerte und ein Feldspieler noch in den Schuss rutschen konnte (57.). Das Spiel hätte schon entschieden sein können, vielleicht sogar müssen, so aber glichen die Platzherren durch ihren zweiten Knipser Georgi sogar aus (69.). Die Gäste meldeten sich aber zurück. Gerade eingewechselt, wurde Gutsche nach einem sehr guten Angriff von Paul Werner klasse angespielt und im Strafraum gefoult. Der Passgeber brachte mit seinem sechsten Saisontor den VfB vom Punkt wieder in Front (78.). Das "Standardergebnis" 2:3 der letzten beiden Partien gegeneinander sollte es diesmal jedoch nicht geben, auch wenn es nach dem Strafstoß an den Pfosten von Mbuku (82.) in der heißen Schlussphase schon danach aussah. Zum Überraschungssieg fehlten den Hohenleipischern am Ende neben einer kleinen Priese Cleverness vor allem ein paar Sekunden. Mit Beginn der Extrazeit setzte der auffälligste Spieler der zweiten Hälfte einen Freistoß in die Maschen, wobei dem VfB-Keeper allerdings die Sicht versperrt war. Den Wunschzähler geholt, aber weil diesmal mehr drin war, erkannte man im ersten Moment nach dem Schlusspfiff etwas Enttäuschung in den Gesichtern der Hohenleipischern, sie konnten aber auf eine sehr ordentliche Leistung stolz sein und rückten mit dem Punktgewinn zwei Plätze im dichten Mittelfeld nach oben.

Aufrufe: 015.3.2015, 20:40 Uhr
Frank ThiemigAutor