Müllrose spielt einfach, aber erfolgreich
Lange Bälle und kurze Pässe reichen für die Landesklasse-Elf, um den Brandenburgligisten aus Frankfurt zu schlagen
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Fußball-Brandenburgligist 1. FC Frankfurt hat am Sonnabend auf dem heimischen Kunstrasen-Schnee einen Test gegen Landesklasse-Vertreter Müllroser SV 3:4 (2:2) verloren. Der Favorit kam mit Handschuh und Pudelmütze anders als beim 7:2-Erfolg auf grünem Rasen gegen Markendorf diesmal auf schneebedecktem Geläuf mit den Bedingungen nicht klar - auch nicht mit dem unbequemen, kampfkräftigen Partner. Der bevorzugte das einfache Spiel mit weiten Schlägen und einigen präzisen Flachpässen in die Spitze. Eine probate Taktik, die gegen den Brandenburgligisten aufging. Der hatte nur anfangs Erfolg mit seinen technischen Stärken inklusive Kurzpasss-Spiel, führte nach einer Viertelstunde 2:0. Später aber zeigten die Frankfurter ihr bekanntes Leiden: Oft ließ sich die Defensive bei Kontern vor allem über Außen aushebeln.
Dabei ließen die Schlaubetaler, die sich nicht einigelten, noch einiges im Schnee liegen (Christopher Krüger/28.). Die größte Chance freilich vergab Max Herrmann. Seinen nicht genau getretenen Foulstrafstoß wehrte Philipp Reschke ab, ebenso den Nachschuss (11.). Unbeeindruckt mühten sie sich gegen einen leicht feldüberlegenen Goliath um Treffer. Max Herrmann wetzte mit "Abstauber" seine Elfmeterscharte aus, und der noch 17-jährige Till Berger schaffte den 2:2-Pausenstand.
Zwar sorgte Kapitän Frank Garling nach einer Stunde wieder für die Führung der Oderstädter, doch Müllroses Spielführer Björn Koch (35) mit Schuss aus der Drehung und Martin Schuster drehten überraschend den Spieß noch um.
"Eine prima Leistung gegen den hohen Favoriten", urteilte Paul Herrmann (28). Müllroses Torjäger, einst auch in zwei Serien Vollender für den FFC Viktoria, war nach Bandscheibenvorfall diesmal nur Zuschauer. Der sechs Jahre ältere Bruder von Max will "in zwei Wochen aber wieder voll dabei sein".
"Eine super Vorstellung bei unserem ersten Test im Freien", applaudierte Ronny Schulze. "Wir haben heute auf Schnee fleißig gearbeitet, gekämpft", schätzte der Trainer des Müllroser SV ein und lobte "aus einem kompakten Team vor allem Käpt'n Koch". Als "Zufallsfußball auf diesem schwierigen Geläuf" wertete Frieder Andrich das überraschende Resultat. "So ein Doppelpass-Spiel auf holprigem, rutschigem Boden ist da ziemlich ungeeignet", monierte der FCF-Chefcoach. Eines hat er erkannt: "Unsere Abwehrprobleme sind nicht geringer geworden."
1. FC Frankfurt: Reschke (46. Zalenga) - König, Hildebrandt, Richter, Steigmiller (Guraj) - Garling, Reich (Begier) - Georgi, Bernwald (Fiebig), Mbuku - Pawlowicz. Trainer: Andrich.
Müllrose: Ammer (46. Kampioni) - Ponta (Fuhrmann), Karge, Kirchhoff, Apel - Koch, Berg (Schuster) - T. Berger, D. Berger (Sagert), Krüger - M. Herrmann. Trainer: Schulze.
Tore: 1:0 Mbungu (8.), 2:0 Georgi (15.), 2:1 M. Herrmann (18.), 2:2 T. Berger (21.), 3:2 Garling (58.), 3:3 Koch (72.), 3:4 Schuster (76.) - Schiedsrichter: Martin Titz (Eisenhüttenstadt).
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