2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Stets ein Unruheherd: Maxmilyanno Alef Goncalves de Oliviera (links) musste später schwer verletzt ins Krankenhaus. F: Fuhrmann
Stets ein Unruheherd: Maxmilyanno Alef Goncalves de Oliviera (links) musste später schwer verletzt ins Krankenhaus. F: Fuhrmann

Irre Schlussphase zwischen Frankfurt und Neuenhagen

MIT GALERIE: Im Spitzenspiel der Kreisoberliga trennten sich beide Titelfavoriten schlussendlich mit 2:2. Zwei Platzverweise, eine schwere Verletzung und ein last Minute Treffer sorgen für ein verrücktes Fußballspiel.

Verlinkte Inhalte

In einer hochspannenden Partie trennten sich die Reserve des 1. FC Frankfurt (Oder) und Rot Weiß Neuenhagen nach einer dramatischen Schlussphase 2:2 Unentschieden. Die schon während der regulären Spielzeit spürbare Brisanz gipfelte in den Schlussminuten der Partie, als auf Frankfurter Seite 2 Spieler vorzeitig vom Platz mussten und Neuenhagen in letzter Sekunde per Foulelfmeter ausgleichen konnte.

In der Tabelle waren vor diesem Spieltag beide Mannschaften direkte Tabellennachbarn, die lediglich ein Punkt voneinander trennte. Dementsprechend motiviert gingen beide Seiten in dieses Spiel. Schnell zeigte sich, dass die Gäste aus Neuenhagen das spielbestimmende Team waren und die bessere Spielanlage auf den Kunstrasen zauberten. Die physisch starken und clever stehenden Frankfurter machten es den Gästen jedoch nicht einfach die Lücke im dichten Abwehrverbund zu finden. So überließ man Neuenhagen weitestgehend das Mittelfeld und konzentrierte sich auf nadelstichartige Konter. Folgerichtig blieb die erste Hälfte verhältnismäßig chancenarm, doch zum Schlussakkord der ersten Hälfte spielte Frankfurts kleiner Angreifer Ronny Dzewior groß auf. In der 40. Minute konnte Dzewior sein Team überraschend in Führung bringen. Nach Vorlage von Miro Dorenburg, zog der Angreifer in den Strafraum und verwertete den Ball flach zur Führung. Doch die Lust auf Tore war noch keineswegs gestillt. Quasi mit dem Schlusspfiff der ersten Hälfte schlug Dzewior erneut zu, als er Keeper Titscher umspielte und aus spitzem Winkel abgebrüht einschob.

Kurz nach Spielbeginn hatte Dzewior dann sogar seinen dritten Treffer auf dem Fuß, doch sein Volleyschuss konnte aus kurzer Distanz von Titscher stark pariert werden. Frankfurt war darauf bedacht zu Beginn der zweiten Hälfte keinen schnellen Gegentreffer zu kassieren, doch dieses Unterfangen konnte man in der 48. Minute als gescheitert betrachten. Der Brasilianer De Oliviera vernaschte mit einem sehenswerten Trick seinen Bewacher an der Außenlinie und die anschließende Flanke konnte Jean-Michel Göde unter vollem Körpereinsatz per Kopf über die Linie drücken. Dieser schnelle Anschlusstreffer trieb die Jungs von Trainer Sascha Baltruschat noch weiter an und erhöhte die Motivation. Doch verlor man sich erneut in dem schön anzusehenden Kombinationsspiel, was aber ab und an wenig praktikabel wirkte. In der 67. Minute hatte De Oliviera noch die beste Gelegenheit, sein Distanzschuss ging aber knapp am Frankfurter Gehäuse vorbei. Die Gangart dieser Partie wurde nun nochmals intensiviert und viele grenzwertige Fouls ließen das Spiel etwas aus der Bahn gleiten. Abermals hatte sich das Spiel ihre Highlights für die Schlussphase aufgehoben. Den Auftakt dieser hitzigen letzten Minuten machte Miro Dorenburg, der in der 89. Minute nach vermeintlichen Ballwegschlagens die Gelb-Rote Karte sah. Neuenhagen nun drückend überlegen und kurz vor dem so wichtigen Ausgleich dieser Partie. Frankfurt mit Mann und Maus verteidigend in der Defensive musste nur zwei Minuten später nach einem rüden Einsteigen von Tony Schnürer den nächsten Spielerverlust kompensieren. In Folge dessen musste das Spiel länger unterbrochen und der schwerverletzte De Oliviera behandelt werden. Später wurde er mit dem Sanker mit Verdacht auf Unterambruch ins Krankenhaus gebracht. Und noch immer war das Spiel nicht beendet. In der 95. Minute zeigte Schiedsrichter Hans-Peter Bienia tatsächlich nach einem Foul im Strafraum auf den Punkt. Arthur Tabler blieb trotz des immensen Drucks abgezockt und verwandelte den Ball zum viel umjubelten Ausgleich. Kurze Zeit später hätte Riccardo Blume sogar mit seinem Lattenkracher aus gut 20 Metern für den Sieg sorgen können, doch so blieb es beim Remis.

Sascha Baltruschat blickte mit einem lachenden, aber auch weinenden Auge auf die Partie zurück: „Natürlich sind wir froh, dass wir hier noch den Ausgleich erzielen konnten. Mit etwas Glück holen wir hier sogar den nicht unverdienten Sieg, aber ich bin auch mit dem Punkt zufrieden. Traurig stimmt mich natürlich die schwere Verletzung von De Oliviera, der sich wohl den Unterarm sehr schwer verletzt hat.“

Frankfurts Trainer Klaus Herpel stimmte seinen Kollegen weitestgehend zu: „Es war ein rassiges Spiel und das 2:2 geht unter dem Strich in Ordnung, auch wenn man sich natürlich nach einer Führung über einen Treffer in der Nachspielzeit immer ärgert.“

Aufrufe: 021.10.2017, 20:54 Uhr
Kenny FuhrmannAutor