2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Klaus Herpel (li.) trainiert neben den Kids auch die zweite Männer-Mannschaft des 1.FC Frankfurt. Archiv-Foto: P. Brokowski
Klaus Herpel (li.) trainiert neben den Kids auch die zweite Männer-Mannschaft des 1.FC Frankfurt. Archiv-Foto: P. Brokowski

Frankfurter Jugend: Mit Autorität und Disziplin zum Ziel

Für Klaus Herpel und seine D-Junioren vom 1. FCF ist eine Erfolgsgeschichte zu Ende gegangen

Schon als Fünf-, Sechsjährige hat Fußballtrainer Klaus Herpel einige Jungen übernommen, jetzt steht deren Wechsel zu den C-Junioren des Vereins und auf verschiedene Sportschulen an.

"Als Bambinis konnten wir kaum geradeaus laufen, bei den F1-Junioren ging es schon", erinnert sich Robbie Besch an seine Anfänge bei Klaus Herpel. "Er hat uns erfolgreich gemacht", schließt Yann-Erik Räthel den Bogen zu sieben gemeinsamen Jahren. In ihrer Kabine sind die jährlichen Erfolge der Mannschaften in Pokalform zu sehen: Vom Landesmeister in der Halle als F-Junioren 2013 über Platz 2 in der Landesliga 2013/14 bei den E-Junioren bis zur aktuellen Saison: mit der DI Erster der Landesliga Süd und Landespokal- Sieger sowie Dritter der Landesmeisterschaften, mit der DII Dritter der LM Halle und Zweiter Kreisliga-Meisterrunde. Dazu kommen Siege bei Turnieren gegen renommierte Vereine. "Mehr geht fast nicht", sagt Klaus Herpel.

Die wertvollsten Erfolge sind den Jungs der Sieg beim Landespokal 2017 und der Landesmeistertitel in der Halle als F-Junioren. "Bei der Meisterschaft in der Halle wären wir fast in der Gruppenphase rausgeflogen. Die Spiele waren alle sehr ausgeglichen", erinnert sich Yann.

16 Jungen aus dem Jahrgang 2004 und zwei jüngere haben Klaus Herpel und der zweite Mann an seiner Seite, Frank-Uwe Spirius, in den vergangenen Jahren trainiert, zwei Mannschaften in Kreis- und Landesliga spielen lassen. Herpels Zauberwort für Erfolg all die Zeit lautete: Passfolgen üben. Schnelligkeit bedinge sich da. Inzwischen wüssten die Jungen diese Herangehensweise und die Passsicherheit zu schätzen. "Nach fünf, sechs Jahren holt man sich die Lorbeeren ab. Wir haben für unser Spiel viele Komplimente erhalten".

Dass der 64-Jährige davon genug hat, lässt sich nicht behaupten. Aber nach rund 40 Jahren Trainertätigkeit und drei D-Mannschaften bei Viktoria und dem 1. FCF, die er seit 1991 trainiert hat, lasse die Kraft doch nach. Herpel hat entschieden, keine neue Bambini-Truppe mehr zu übernehmen, aber weiter seine Hilfe als Trainer anzubieten. Er wird auch die zweite Männermannschaft weiter trainieren, die in der Ostbrandenburgliga spielt.

Viele einstige Fußballer aus den Jahrgängen 1991 und 1994, die einst bis zu den C- und B-Junioren durch Herpels Hände gingen, spielten oder spielen in Oberliga- und Regionalmannschaften, darunter Rick Drews, Anastasios Alexandropoulos, Simeon Apostolow, Darryl Geurts oder Toni Mielke. "Es war eine schöne Zeit. Als Wertvollstes für mich sehe ich an, dass heute alle mit beiden Beinen im Leben stehen. Dass nicht jeder im Fußball ganz groß geworden ist, egal. Sie haben im Sport viel gelernt."

Klaus Herpel ist ein Trainer, der an herkömmlichen Umgangsformen und Werten festhält. "Ich finde nicht gut, wenn Trainer von Kindern geduzt werden. Eine gewisse Autorität muss sein. Wir haben uns auch jedes Mal begrüßt und verabschiedet. Und Disziplin und Ordnung dürfen nicht auf der Strecke bleiben", ist er überzeugt. Die Jungen haben gelernt, damit umzugehen. In ihrer offenen Art geben sie zu: "Herr Herpel meckerte zwar viel, aber das war gut für uns", sagt Robie Bresch, denn, so formuliert es Yann bezogen auf das Training: "Das spornte uns an, besser zu werden."

Klaus Herpel fällt der Abschied von dieser Mannschaft schwer. Vor allem, das Auseinandergehen der Jungen. Mit Edgar Kaizer, Oskar Berndt und Can-Denis Tanriver seien schon drei an die Sportschule Cottbus gewechselt, Karl Pieschon folgt. Im vorigen Jahr ging Ole Achterberg zu RB Leipzig. Andere kommen auf die Frankfurter Sportschule, werden dort in die C-Mannschaften des 1. FCF integriert. So ganz aus den Augen ist man sich also nicht. Und auch die Geschenke, die Klaus Herpel bei der Abschlussfeier in Booßen von der Mannschaft und mancher Familie erhalten hat, werden ihm eine schöne Erinnerung bleiben.

Aufrufe: 03.8.2017, 11:35 Uhr
MOZ.de / Kerstin BechlyAutor