Der Oberliga-Absteiger 1. FC Frankfurt hat sich beim 2:3 (1:1) gegen den FC Hansa Rostock II ordentlich präsentiert. Nach einem über weite Strecken guten Spiel hätten die chancenreichen Gastgeber drei Punkte verdient.
Im vorletzten Heimspiel fehlten dem Oberligisten 1. FC Frankfurt wieder einmal das letzte Quäntchen Cleverness und auch Glück. So gab es ein interessantes, munteres Spiel mit dem "falschen" Sieger. Kein Wunder, wenn der zum Saisonende scheidende Cheftrainer Robert Fröhlich seinen Jungs (sieben unter 23 Jahren) ein Kompliment machte: "Die Moral stimmt, wir hatten den Gegner im Griff, waren dominant, erarbeiteten uns viele Möglichkeiten über die Außenpositionen." Einige gute Offensivaktionen freilich wurden überhastet vergeben.
Gäste-Coach Gerald Dorbritz zeigte sich nur mit dem "glücklichen Resultat" zufrieden. "Frankfurt kam besser in die Partie, war stärker. Wir brachten keine Ruhe rein und leisteten uns viele Fehler im Aufbau und Zusammenspiel." Ausgenommen wohl nur Jonas Hurtig, der neben seinem neunten Saisontor noch etliche gute Vorarbeiten leistete.
Die überraschende Führung der Rostocker kam praktisch aus dem Nichts heraus zustande. Nach Abstimmungsproblemen in der völlig umgekrempelten FCF-Defensive standen drei Hanseaten frei, konnten sich den Torschützen und die Torecke ausuchen. Robin Grothe mit verwandeltem Foulstrafstoß (der erste in dieser Spielserie!) stellte aber bald den Ausgleich her. Vorausgegangen war ein kräftiger Rückenschubser von Kapitän Stefan Geers gegen Artur Aniol. Zehn Minuten später ging es in die Pause.
Die Hanseaten kamen hellwach aus der Kabine. Estevas Lima bediente mit sauberem Querpass Jakob Gesien zum 2:1. Grothe leitete nach knapp vergebenen Chancen den erneuten Ausgleich ein. Einfach, aber sehenswert die Aktion: Flanke von rechts genau auf den Kopf von Felix Matthäs. Er und sein Zwillingsbrüder Florian Matthäs versuchten sich danach sogar mit Hacketrickablage - und das gleich zweimal binnen zwei Minten. Dem "Terrier" John Lukas Sauer war kein Weg zu weit. Der 19-jährige Schlaks versuchte einiges, ist manchmal noch zu ungestüm. Kampf und Einsatz hat der "zweite Siggi" wohl von seinem Vater, Stefan "Siggi" Reich, geerbt. Über seine verpatzten bzw. verpassten Gelegenheiten (73./81.) jedenfalls ärgerte er sich gewaltig - wie auch Florian (13.) und Felix Matthäs (75.), Aniol (58.) und Tobias Fiebig mit seinem Lattenknaller in der Nachspielzeit.
Der eingewechselte Hannes Rath verdarb dann im Konter, von Hurtig eingeleitet, den Oderstädtern wenigstens das Unentschieden und damit den Punktgewinn.
Zu seinem ersten, wenn auch nur kurzen Männer-Oberliga-Einsatz kam Junior Florian Schrape (18). Auch hier deutet sich ein Wechsel auf die Zukunft (zunächst Brandenburgliga) an. 14 Akteure sind unter 23 Lenze jung.
Damit keine falschen Hoffnungen nach dem überraschenden Rückzug von Germania Schöneiche aus der Oberliga geweckt werden: Es gilt die Regelung des NOFV-Spielausschusses, wonach die Oberliga-Tabellenletzten beider Staffeln grundsätzlich absteigen.