2024-03-28T15:56:44.387Z

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Der kleine Jörg Heinrich wurde ein Großer

HEUTE IM TICKER: Mit dem FSV Luckenwalde kommt der Ex-Nationalspieler zum Test an den Ort zurück, wo er einst aussortiert worden war: nach Frankfurt (Oder)

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Beim 1. FC Frankfurt gibt es zum Start in die Vorbereitung ein Freundschaftsspiel der ganz besonderen Sorte. Zum einen kommt mit dem FSV Luckenwalde einer der Brandenburger Regionalligisten an die Oder. Zum anderen wird Jörg Heinrich auf der Trainerbank des FSV sitzen. Jener Jörg Heinrich, den man im Jahr 1984 in Frankfurt für zu klein gewachsen hielt. Und der nach seiner Aussortierung mal eben Nationalspieler und Champions-League-Sieger wurde.

Die Luckenwalder haben sich in der Relegation gegen den SSV Markranstädt (0:1/4:1) durchgesetzt. Damit können sie in der Oberliga Nordost Nord nicht auf die Frankfurter treffen, testen aber ab 19 Uhr im freundschaftlichen Vergleich die Form in der Vorbereitung.

Der einstige National- und Bundesligaspieler Jörg Heinrich löst am 1. Juli das Urgestein Ingo Nachtigall auf der Trainerbank ab, der künftig als Sportdirektor für den FSV arbeiten wird. Heinrich schaffte kürzlich als Noch-Trainer des Meisters BSC Rathenow in der Landesklasse West den Aufstieg in die Landesliga.

Beide, Heinrich und DDR-Juniorenauswahlspieler Nachtigall, hatten in ihrer Jungmaienblüte auch im Nachwuchs des FC Vorwärts Frankfurt gekickt. Jörg Heinrich war aber in seiner FCV-Zeit (1982 bis 84) "ausdelegiert" worden: zu klein gewachsen, keine Perspektive, lautete damals die Begründung. Im reifen Alter nach der Wende wurde der in Böhne (Kreis Rathenow) geborene und mittlerweile auch 1,86 Meter große Fußballer zum Weltstar, brachte es auf 37 Länderspiele.

Von Kickers Emden schaffte er 1994 den Sprung zum SC Freiburg in die Bundesliga. Seine Ablöse: 100 000 D-Mark. "Mit 24 Jahren war ich eben ein Spätentwickler", begründet der 45-jährige Heinrich noch heute. Seine größten Erfolge feierte der Vielseitige und Beidfüßige mit Borussia Dortmund: 1996 und 2002 wurde er Deutscher Meister, gewann 1997 die Champions League und den Weltpokal. Für den Wechsel von Dortmund zum AC Florenz im Jahre 1998 zahlten die Italiener 25 Millionen DM - bis dahin die höchste Ablöse für einen deutschen Fußballer.

2005 beendete er seine aktive Karriere, war unter anderem Sportdirektor von Union Berlin und schloss im April 2012 seine Ausbildung zum Fußballlehrer ab. Er betreibt in Berlin und seiner Heimatstadt Rathenow zwei Sportartikelgeschäfte, trainiert seit zwei Jahren den BSC Rathenow.

Luckenwalde hat und hatte mit Mannschaftskapitän Marcel Hadel, Florian Bitzka und Henry Haufe einige namhafte Ex-Frankfurter im Aufgebot.

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Aufrufe: 09.7.2015, 12:30 Uhr
MOZ.de / Hans EberhardAutor