2024-05-17T14:19:24.476Z

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Düren oder Arnoldsweiler? Das ist hier die Frage.

Die beiden Mittelrheinligisten duellieren sich am heutigen Samstag um den Einzug ins FVM-Pokalfinale

Eines steht fest: Am heutigen Samstagabend wird eine Fußballmannschaft aus dem Kreis Düren im Mittelrhein-Pokalfinale stehen. Ist es der 1. FC Düren oder Viktoria Arnoldsweiler?

Die Entscheidung fällt ab 17 Uhr auf der Westkampfbahn, wenn der Anpfiff zum Pokal-Halbfinale erfolgt. Es ist für beide Teams das erste Pflichtspiel seit Anfang März, da aufgrund der Corona-Pandemie die Meisterschaftssaison abgebrochen und die Pokalsaison unterbrochen werden mussten.

Dürens Trainer Giuseppe Brunetto freut sich auf den Pokalkracher: „Die Mannschaft und das ganze Umfeld fiebern diesem Spiel entgegen, zumal wir eine lange Zeit ohne Pflichtspiel hatten.“ Auch auf der gegnerischen Seite ist man froh, dass die fußballfreie Zeit vorbei ist. „Ich bin froh, dass wir wieder trainieren und spielen dürfen. Natürlich müssen wir wegen Corona weiterhin aufpassen. Daher ist es eine Vorbereitung unter besonderen Bedingungen mit einem sehr frühen wichtigen Spiel“, berichtet Viktorias Coach Thomas Virnich. Auch Brunetto spricht von einer „ungewohnten Sache“, zu einem so frühen Zeitpunkt ein so wichtiges Spiel zu haben: „Die Vorbereitung ist dazu da, fit für die Saison zu sein. Mit unserem Athletikcoach Oliver Mohr habe ich mich beraten, damit wir bereits nach vier Wochen physisch und athletisch da sind. Ob es geklappt hat, sehen wir am Samstag.“

300 statt mehr als 1000 Fans

Aufgrund des Hygienekonzepts dürfen nur 300 Zuschauer das Spiel an der Westkampfbahn verfolgen. Beide Trainer sind sich einig, dass die Partie unter normalen Umständen wohl eine vierstellige Zahl gehabt hätte. „Diese Anzahl hätte sicherlich erreicht werden können – aber daran kann man nichts ändern. Es ist die Aufgabe, sich damit zu arrangieren, und wir hadern nicht über unser Kontingent von 75 Karten“, sagt Virnich. Und Brunetto ergänzt: „Es ist sehr schade, dass nicht alle, die nach Karten gefragt haben, auch ins Stadion können. Ein Halbfinale mit zwei Dürener Mannschaften hätte ein richtiges Event werden können.“

Zumal der Anreiz groß ist: Der Sieger der Partie fährt nach Bonn, wo er am darauffolgenden Samstag gegen den Gewinner der Partie zwischen dem FC Pesch und Alemannia Aachen antritt. Und auf den Sieger des Finales wartet in der 1. Runde des DFB-Pokals der FC Bayern. So weit will Brunetto noch nicht denken: „Das ist für uns noch kein Thema. Wir sind gut beraten, einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Viktoria Arnoldweiler ist jetzt unser München. Wir müssen zu 100 Prozent fokussiert sein. Es wird ein ganz schweres Halbfinale. Vielleicht sind wir nominell etwas favorisiert – aber ohne tiefstapeln zu wollen, sehe ich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Und Derbys sind sowieso eine Sache für sich.“ In der vergangenen Spielzeit hat Düren alle drei Aufeinandertreffen (zwei Mal Liga und ein Mal im Kreispokalfinale) gegen Arnoldsweiler für sich entschieden. Doch Düren, das im bisherigen Pokalverlauf Alfter (2:1), Hohkeppel (4:0) und Glesch-Paffendorf (2:1) besiegt hat, und die Viktoria, die Breinig (2:1), Merten (5:2) und Windeck (6:0 nach Verlängerung) geschlagen hat, sind aufgrund von einigen Transfers komplett neu aufgestellt.

„Wir haben eine bessere Mannschaft als im Vorjahr. Wir sind unserer Linie treu geblieben, junge Talente zu binden, haben es aber auch geschafft, Spieler zu holen, die die Mittelrheinliga kennen und auch können“, spricht Virnich von einem gesunden Gleichgewicht. Er weiß aber auch, wie sich der Gegner verstärkt hat: „Düren hat einen fetten Prozentsatz draufgelegt.“ Ihm ist für Samstag ein Aspekt sehr wichtig: „Die Einstellung kostet in jedem Kopf das gleiche. Wir wollen alles annehmen. Ich bin zufrieden, wenn wir am Samstagabend in den Spiegel schauen und sagen können: ,Ich habe heute alles gegeben.’“

Ob der von Düren nach Arnoldsweiler zurückgekehrte Yunus Kocak mit von der Partie sein wird, entscheidet sich verletzungsbedingt erst kurzfristig. Ob mit oder ohne ihn ist Virnich zuversichtlich, elf Spieler einzusetzen, die ein Pokal-Halbfinale bestreiten können „gegen den FC Bayern des Kreises Düren“.

Auf der Seite der Dürener steht ein Ausfall bereits fest: Philipp Simon kann aufgrund einer Bänderverletzung nicht mitwirken. „Das ist sehr schade. Der Junge hatte sich viel vorgenommen und hat einen Riesenbeitrag geleistet, dass wir überhaupt so weit gekommen sind. Ich hätte es ihm von Herzen gegönnt zu spielen“, sagt Brunetto, der aber auch ohne Simon eine schlagkräftige Truppe aufbieten kann. Beide Teams wollen den Pokaltraum weiterleben – aber nur eine Mannschaft wird am Samstagabend noch im Rennen sein

Aufrufe: 015.8.2020, 06:00 Uhr
Sebastian Adriany | AZ/ANAutor