Also muss del Cueto improvisieren. Denn in Tobias Peitz und Fynn Eckhard können zwei junge Dauerlungen in der Abwehr nicht spielen. Beide haben sich verletzt. Peitz ist umgeknickt und fällt einige Wochen aus, Eckhard hat Probleme mit dem Knie. Dazu kommt Timo Krampe. Der Rechtsverteidiger klagt über Leistenprobleme. Und zu guter Letzt liegt Tim Manstein mit einer schweren Grippe flach. Sein Einsatz ist mehr als fraglich. Heißt: Hinten rechts, hinten links, hinten zentral und auf der "Sechs" klafft beim RSV eine Lücke.
"Jetzt müssen die anderen zeigen, warum sie spielen wollen", betont del Cueto. Alternativen gibt es im recht großen Ratinger Kader einige. Ole Päffgen könnte ins Team rücken, genau wie Tolga Erginer. "Auch Dylan Oberlies hätte mal eine Chance verdient, er machte das im Training und auch damals im Testspiel gegen Fortuna Düsseldorf sehr gut", betont del Cueto. Gut möglich, dass Phil Spillmann aus dem Mittelfeld in die Abwehr neben Mark Zeh rücken könnte. Alternativen gibt es jedenfalls genug. "Wir haben ja wirklich gute junge Spieler, die uns helfen können im Kader", sagt del Cueto. Er will im letzten Spiel des Jahres unbedingt einen Sieg holen. "Noch ein Dreier vor Weihnachten wäre richtig gut", sagt er. "Aber das wird natürlich schwer. Bocholt hat nach einem schwachen Start einen deutlich besseren Lauf, mit 20 Punkten müssen aber noch einige her, um nicht abzusteigen."
Die Ratinger haben sich derweil unter del Cueto zu einem der besseren Mannschaften der Liga gemausert. 28 Punkte haben die Ratinger eingefahren, davon 22 unter dem neuen Coach. Hätte der Punkteschnitt von Anfang der Saison gehalten, wäre 04/19 jetzt mit 37 Punkten sogar Tabellenführer. So beträgt der Rückstand auf den SV Straelen auf Rang eins aktuell sechs Punkte.
Für den RSV spricht jedoch, dass er unter del Cueto noch kein Auswärtsspiel verloren hat. Im Gegenteil: Alle fünf Partien in der Fremde wurden unter dem Trainer gewonnen. "Aber wenn wir schon so weit reisen, wie nach Bocholt, dann müssen wir auch was mitbringen", sagt del Cueto. Die Serie soll ja bloß nicht reißen.