2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Robert Halser – hier im Jahr 2005 im Spiel gegen die SpVgg Weiden – hilft dem Team mit seiner großen Erfahrung weiter. Foto: Hans Gleisenberg
Robert Halser – hier im Jahr 2005 im Spiel gegen die SpVgg Weiden – hilft dem Team mit seiner großen Erfahrung weiter. Foto: Hans Gleisenberg

Hoffnung auf die Bezirksliga

Der FC Beilngries führt vier Spieltage vor Saisonende die Tabelle an. Doch das Meisterrennen ist noch lange nicht entschieden.

Mit einem Festakt wurde am 9. Februar der 100. Geburtstag des FC Beilngries begangen. Und zu diesem Zeitpunkt war es durchaus noch möglich, im Jubiläumsjahr den großen Wurf, die ersehnte Rückkehr in die Bezirksliga, zu realisieren. Denn der FC Beilngries befindet sich seit Beginn der Saison 2019 im vorderen Bereich der Tabelle der Kreisliga Regensburg 2.

Ausschlaggebend war hier der tolle Start der Altmühl-Kicker, die sich in dieser Liga mit Teams aus der Oberpfalz und Niederbayern auseinandersetzen müssen, mit sechs Siegen und einem Remis in den ersten sieben Spielen. Mit dieser Auftaktserie bestätigte sich dann auch die Vorgabe von Trainer Hubert Brigl: „Wir wollen in diesem Jahr auf jeden Fall besser abschneiden als im Vorjahr mit Platz fünf. Meine zuversichtliche Einschätzung war hier auch der Tatsache geschuldet, dass das Team zusammengeblieben ist, und dass es uns gelungen ist, das Team in vielen Bereichen weiter zu entwickeln.“

Große Erfahrung

Und der Wille, gute Leistungen zu zeigen, sei auch in der Begeisterung im Training deutlich zu erkennen gewesen. „Natürlich kommt es auch auf eine gesunde Mischung an. Wir haben mit Torhüterikone Christoph Eberle, der mittlerweile die 40 Lebenslenze vollgemacht hat und der bereits in der Landesliga Schlachten für den FC geschlagen hat, einen erfahrenen Mann in unseren Reihen. Robert Halser, mit 38 Jahren auch schon im fortgeschrittenen Lebensalter, wartet mit den gleichen Attributen auf, auch er ist mit seiner Erfahrung unverzichtbar als Taktgeber im Team. Darüber hinaus sind das zwei Spieler, die den jungen Spielern mit ihrer Ruhe und Übersicht den nötigen Halt verleihen. Robert Halser ist zudem noch als Co-Trainer und Abteilungsleiter so etwas wie die Mutter der Kompanie“, so Brigl zu seinen Säulen im Team, zu denen sicherlich auch noch die Karg-Zwillinge gehören.

Doch Brigl machte auch deutlich, dass trotz kleiner Unterschiede die Mannschaft der Star sei. Denn nur wenn alle weiter an einem Strang ziehen würden, und das sei in Beilngries der Fall, könnte das Team erfolgreich bleiben, stellte der Coach mit Nachdruck heraus.

Doch die Corona-Pandemie habe auch den FC Beilngries vor noch nie da gewesene Herausforderung gestellt. In der Winterpause hat man mit Felix Stark vom TSV Berching, der eine deutliche Verstärkung sei und den eigenen Nachwuchskräften Elias Fritsch und Niklas Schnagl, ebenfalls große Talente, eine Blutauffrischung bekommen, die im Altmühlstadion die Hoffnungen auf den Aufstieg nährte. Doch zunächst kam die von Regierung und Verband verordnete Spielpause, die das Trainerteam Hubert Brigl, Ralf Herrler und Wolfgang Stadler vor die Aufgabe stellte, die Mannschaft bei Laune zu halten: „Hier haben wir mit Freude gesehen, dass sich quer durch die Mannschaft eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickelte. Alle arbeiteten im Homeoffice hart an sich, so dass bei den im Juni erlaubten, aber kontaktlosen Trainingseinheiten, kaum körperliche Defizite zu erkennen waren. Allerdings zerrte das ständige Hin und Her über den Re-Start schon etwas an den Nerven der Spieler“, so Brigl.

Auch für das Trainergespann sei die Ungewissheit eine Herausforderung gewesen, denn immer wieder einen anderen Trainingsschwerpunkt zu setzen und dabei die richtige Trainingsdosierung zu treffen, verlangten auch Brigl und Herrler einiges ab.

Als es dann endlich losging, war Fortuna nur bedingt Gast im Altmühlstadion, das übrigens in diesem Jahr den 50. Geburtstag feierte. Vor allem die unglückliche 0:1-Niederlage gegen Undorf schmerzte. „Nach aktueller Tabellenkonstellation hat der FC Viehhausen, wenn er sein Nachholspiel gewinnt, die besseren Karten, doch abgerechnet wird nach dem letzten Spieltag“, gab sich Brigl kämpferisch.

Beste Voraussetzungen

Entgegen dem allgemeinen Trend, es fehlen vielen Vereinen schon die nötigen Spieler und auch die Bildung von Spielgemeinschaften ist immer wieder nötig, ist man beim FC Beilngries in der Lage, personell aus dem Vollen schöpfen zu können: „Wir haben nach eingehenden Beratungen beschlossen eine 3. Mannschaft für den Spielbetrieb zu melden, denn wir wollen es nicht riskieren, dass wir Spieler wegen fehlender Möglichkeiten, dem runden Leder nachzujagen, an andere Vereine verlieren“, so Brigl. Außerdem sagte er, dass es eine tolle Sache sei, mit Minimum 16 und oft sogar 20 Spielern immer beinahe den gesamten Kader um sich zu haben. Das fördere auch den gesunden Konkurrenzkampf und wirke sich sicherlich auch auf das Leistungsvermögen im Team aus.

Vier Spiele gilt es, sofern die Corona-Pandemie dem FC Beilngries keinen Strich durch die Rechnung macht, noch zu absolvieren. Beratzhausen, Parsberg, Breitenbrunn und Riedenburg sind dabei die Gegner. In welcher Liga der FC in der nächsten Spielzeit, wann immer die auch beginnen wird, spielen wird, hat für Hubert Brigl nicht oberste Priorität: „Teamgeist fördern und Leistungsvermögen weiter entwickeln, müssen Priorität haben.“

Abteilungsleiter Robert Halser hatte schon im Sommer, als die Jubiläumsfestwoche ausfallen musste, angedeutet, diese im kommenden Jahr nachzuholen. Vielleicht kann man ja dann schon wieder als Bezirksligist grüßen und damit wieder an die großen Zeiten der Landesliga oder Bezirksoberliga anknüpfen. Ein engagiertes Trainerteam und eine erfolgshungrige Mannschaft stehen jedenfalls bereit, um in die Fußstapfen der erfolgreichen Vorgänger zu treten.

Aufrufe: 029.10.2020, 13:00 Uhr
Hans GleisenbergAutor