Rotblaue können erst einmal durchatmen

Es war nicht das Gelbe vom Ei, dafür stand zu viel auf dem Spiel für die Gallmaier-Elf, und das spürte man in vielen Aktionen. Nach drei Niederlagen am Stück fehlte oft die Überzeugung für den letzten Pass, um die unsicher wirkende Schwarzenfelder Defensive entscheidend auszuhebeln. Am Ende zählten nur die drei Punkte und die Tatsache, dass es spielerisch bergauf geht bei den Rotblauen.

Es fehlte zu oft der letzte Pass
„Es wird ein Geduldspiel für uns“, hatte der Bad Kötztinger Trainer einen defensiv ausgerichteten Gegner erwartet. Und so kam es auch. Das Tabellenschlusslicht stand sehr tief, lauerte auf Ballverluste der Badstädter und versuchte sein Heil in schnellen Gegenstößen. Die erste Möglichkeit hatten die Rotblauen.

Nach einer zu kurzen Faustabwehr des Schwarzenfelder Keepers Felix Hofmann bei einer Ecke von Süsser setzte Adam Vlcek den Nachschuss knapp am Tor vorbei (8.). Dann lange Zeit das gleiche Bild –die Badstädter hatten viel Ballbesitz und suchten die Lücke. Es fehlte jedoch immer wieder der letzte Pass. Viel Zeit hatte Thomas Fredl nach einer halben Stunde nach einem Ballverlust in der Schwarzenfelder Defensive. Er schloss aus 16 Metern zu überhastet ab. Dann Glück für das Schlusslicht – bei einer zu scharfen Rückgabe schoss Keeper Hofmann Adam Vlcek an, doch der Ball rollte am Tor vorbei. Auf der anderen Seite wäre das Konzept der Hausherren beinahe aufgegangen. Nach einem Pass in die Schnittstelle stand Fabian Schlagenhaufer vor FC-Keeper Michael Mader, der den Ball zur Ecke abwehrte. Deutlich lebhafter wurde der zweite Durchgang. Aschenbrenner köpfte die Ecke von Spirek am Kreuzeck vorbei (56.). Dann eine Schrecksekunde für die Gallmaier-Elf bei der besten Schwarzenfelder Möglichkeit des Spiels. Nach einer Unachtsamkeit der Rotblauen hatte Peter die Führung zwei Mal auf dem Fuß. Zweimal rettete Mader (64.).

Mader rettet, Aschenbrenner trifft
Im Gegenzug die Führung für die Badstädter – bei einem Eckball von Süsser stand Johannes Aschenbrenner goldrichtig. Sein Seitfallzieher war für Hofmann unerreichbar (66.). Der Führungstreffer wirkte erlösend für die Rotblauen, die nun klar dominierten. Das 0:2 war ein Traumtor von Michael Eyerer. Miroslav Spirek legte quer, Eyerer fasste sich aus 25 Metern ein Herz und traf unhaltbar in den Winkel. Der FC Schwarzenfeld war jetzt schwer in Bedrängnis. Zwei Minuten später boxte Hofmann einem Ball von Eyerer aus 20 Metern noch aus dem Kreuzeck. Erneut stand Eyerer im Fokus. Er tanzte die gesamte Hausherrendefensive aus, schoss die Kugel frei vor Hofmann jedoch in die Wolken. Dann war Hofner zwei Mal durch, seine Hereingaben waren jedoch zu unpräzise. Das Spiel hätte jetzt entschieden sein können.

Sieben Minuten vor Ende machten es die Rotblauen noch einmal spannend. Daniel Christoph verlor den Ball im Strafraum und Sebastian Bauer nutzte die Gelegenheit zum 1:2 (83.). Die Gastgeber probierten noch einmal alles, gefährlich wurden sie aber nicht mehr. Mit der letzten Aktion des Spiels gab es noch einen Foulelfmeter. Süsser wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Der Gefoulte verwandelte selbst zum 3:1 Endstand (90.+3).

Trainerstimmen

Peter Gallmaier (Trainer 1. FC Bad Kötzting): „Wir haben ein Geduldspiel erwartet. Gerade im ersten Durchgang war es schwierig, Schwarzenfeld stand sehr tief und lauerte auf Konter. Nach dem Wechsel hatten wir mehr Tempo im Spiel und die Spielkontrolle. Da kamen wir auch zu Chancen und zu den beiden Treffern. Wir hätten auch nachlegen müssen, klare Möglichkeiten waren da. Dann wieder ein kapitaler Fehler und es wurde nochmals spannend. Bis zum Elfer in der Nachspielzeit.“

Wolfgang Stier (1. FC Schwarzenfeld): „Eine Stunde lang konnten wir ein Spiel auf Augenhöhe abliefern. Der 1. FC Bad Kötzting hatte zwar spielerische Vorteile, wir sind defensiv gut gestanden und haben fast keine Torchance zugelassen. Wir hatten unsere Möglichkeiten, haben aber diese vergeben. Nach der Führung mehrten sich die Torchancen für die Gäste, die dann druckvoller agiert haben. Der Sieg geht so in Ordnung.“