2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Die Kirsche auf die Sahne setzte Chams Michal Hvezda zwei Minuten vor dem Ende mit seinem Treffer zum 3:0-Sieg gegen den 1. FC Bad Kötzting.  Foto: Tschannerl
Die Kirsche auf die Sahne setzte Chams Michal Hvezda zwei Minuten vor dem Ende mit seinem Treffer zum 3:0-Sieg gegen den 1. FC Bad Kötzting. Foto: Tschannerl

Lange Gesichter bei den Rotblauen

Der 1. FC Bad Kötzting verliert das Prestige-Duell gegen den ASV Cham mit 0:3 +++ Am Dienstag wartet schon das nächste Derby

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Lange Gesichter gab es am Samstagnachmittag im Stadion am Roten Steg – zumindest beim 1. FC Bad Kötzting, der das Landkreisderby gegen den ASV Cham mit 0:3 verloren hat. Die Kreisstädter machten die Sache schon in Durchgang eins klar, in dem sie gegen enttäuschende Bad Kötztinger durch die Treffer von Martin Vesenjak (13.) und Johannes Bierlmeier (35.) mit 2:0 führten.

Nach dem Seitenwechsel sahen die rund 800 Zuschauer zwar verbesserte Rotblaue, Michal Hvezda machte aber zwei Minuten vor Ende der Partie den Deckel drauf, so dass nach 90 Minuten stand ein verdienter 3:0-Erfolg für den ASV Cham auf der Anzeigentafel leuchtete.

Für Vesenjak war keiner zuständig
Viel vorgenommen hatten sich die Badstädter vor diesem Derby. Sie wollten nach dem Heimsieg gegen Tegernheim nachlegen und mit weiteren drei Punkten den Weg aus dem Tabellenkeller fortsetzen. Die Kreisstädter sollte – wie immer seit 2012, als ihnen letztmals ein Erfolg am Roten Steg gelungen war, mit leeren Händen nach Hause fahren. Was aber am Ende rauskam, das war deutlich zu wenig, um solide, aber keineswegs überzeugende Chamer in die Knie zu zwingen. Die Kreisstädter begannen das Spiel mit aggressivem Forechecking und einer Eckballserie. Diese überstanden die Rotblauen vorerst schadlos, mussten aber in der 13. Minute den Rückstand hinnehmen. Bei einem Freistoß fühlte sich niemand für den aufgerückten Martin Vesenjak niemand zuständig. Chams Defensivmann tauchte frei vor FC-Keeper Petr Mulac auf und köpfte zum 0:1 ein. Vesenjak verletzte sich bei dieser Aktion und musste runter, für ihn kam Max Drexler.

Fünf Minuten später eine ausgezeichnete Freistoßmöglichkeit für die Heimelf genau auf der Sechzehnmeterlinie. Miroslav Spirek zielte aber über das Tor. Die Führung spielte den Chamern natürlich in die Karten, sie blieben am Drücker gegen völlig verunsicherte Rotblaue. Nach gut 20 Minuten die nächste Möglichkeit für die Kreisstädter – Kordick kam nach einer verunglückten Abwehr aus zehn Metern an den Ball, FC-Keeper Petr Mulac parierte mit einem tollen Reflex. Erst jetzt kamen die Rotblauen etwas besser in die Partie, mussten aber nach 35 Minuten einen Ballverlust teuer bezahlen. Ein Diagonalpass, danach ein Pass in die Tiefe zu Johannes Bierlmeier und der schob die Kugel in aller Ruhe an Petr Mulac vorbei zum 2:0 ins Netz (35.). Die Badstädter waren erneut früh im Hintertreffen und hatten bis dahin keine nennenswerte Offensivaktion. Filip Trantina, der nach knapp zweijähriger Verletzungszeit zum ersten Mal in der Startelf stand, konnte der Bad Kötztinger Offensive auch keine Impulse geben. Erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit hatten die Badstädter zwei gelungene Aktionen. Miroslav Spirek setzte sich am Strafraumeck durch, sein Linksschuss ging knapp am Kreuzeck vorbei. Eine Minute vor dem Seitenwechsel verfehlte Filip Trantina mit einer Volleyabnahme das ASV-Tor knapp. Mit dem Pausenpfiff wäre beinahe Treffer Nummer drei für die Chamer gefallen, doch Drexler scheiterte aus spitzem Winkel an Petr Mulac. Der ASV Cham hatte in der erste n 45 Minuten keine Mühe, die Rotblauen vom Tor wegzuhalten. FC-Coach Jiri Vondra brachte mit Patrick Lex und Michael Eyerer zwei frische Kräfte. Die Badstädter spielten jetzt deutlich engagierter, auch weil sich die Chamer weit zurückzogen und den Hausherren mehr Spielanteile gewährten. Nutzen konnten Aschenbrenner & Co. dies aber nicht, wenngleich einige Möglichkeiten da waren. Tobias Vogl im Chamer Tor, hatte nun deutlich mehr zu tun.

Einmal Gefahr durch Spirek
Richtig brenzlig wurde es nach 66 Minuten, als Spirek frei vor Vogl auftauchte. Der Chamer Keeper rettete reaktionsschnell. Der ASV war in dieser Phase viel zu passiv, nur drei Minuten später hatte Adam Vlcek einen Treffer auf dem Fuß. Sein Drehschuss war aber zu schwach. Der eingewechselte Faltermeier hatte die endgültige Entscheidung auf dem Fuß. Er scheiterte alleine vor dem Tor an Mulac (81.). Im Gegenzug versuchte es Johannes Aschenbrenner mit Gewalt. Sein Schuss aus 18 Metern streifte die Oberkante der Latte. Die Zeit lief den Rotblauen davon. Zwei Minuten vor Ende besorgte Michal Hvezda das 0:3. Er hatte sich gegen den Ex-Chamer Mario Mühlbauer durchgesetzt und traf aus spitzem Winkel an die Unterkante, von wo aus der Ball ins Tor ging. Lange Gesichter bei den Rotblauen und nachdenkliche Mienen bei ihren Fans gab es nach dem Schlusspfiff. Es war schlichtweg zu wenig, was die Heimelf anzubieten hatte. Das muss sich am Dienstag ändern, wenn der SV Neukirchen zum Derby kommt.

Stimmen zum Spiel
Roland Fuidl (Trainer ASV Cham):„Der Sieg geht so in Ordnung, wir waren im ersten Durchgang das klar bessere Team. Wir waren offensiv immer gefährlich und haben in der Defensive kaum etwas zugelassen. Nach der Pause haben wir etwas zurückgezogen agiert und waren nicht mehr so aktiv. Dass die Bad Kötztinger nach der Pause Druck machen würden, war klar. Sie sind auch zu einigen Möglichkeiten gekommen, aber wir hatten die Partie immer im Griff. Ich bin zufrieden, die Mannschaft hat eine gute Leistung abgeliefert.“

Jiri Vondra (Trainer 1. FC Bad Kötzting): „Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen und haben zurecht die Gegentore kassiert. Bei beiden haben wir wieder mitgeholfen. Nach der Pause waren wir besser im Spiel, auch weil sich der ASV Cham etwas zurückgezogen hat. Da hatten wir gute 25 Minuten und da hatten wir auch Möglichkeiten. Dieses Derby haben wir aber in den ersten 45 Minuten verloren. So kann man nicht spielen. Und wenn nicht jeder kapiert, um was es geht, dann wird es ganz schwer, da unten raus zu kommen.

Aufrufe: 022.10.2017, 17:30 Uhr
cukAutor