2024-04-30T13:48:59.170Z

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Große Gesten, große Namen beim Reinacher-Gedächtnisturnier

Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnier des 1. CfR Pforzheim: Promis in der Halle, Bayern-Pleite im Finale und starke Teams aus der Region

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Pforzheim. Wenn Inker Zapresic nach Pforzheim reist, dann verteilen die Kroaten in der Regel keine Geschenke. Auch in diesem Jahr hatten die Kicker vom Balkan wenig Nachsehen mit den deutschen Konkurrenten und gewannen den Titel beim Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnier des 1. CfR Pforzheim für Senioren-Kicker. Bei der 16. Teilnahme nahmen die Mannen aus Zapresic bereits zum achten Mal den großen Pokal mit. Im Finale in der Fritz-Erler-Halle setzte sich Zapresic mit 6:5 nach Neunmeterschießen gegen Bayern München durch.

Das Finale hatte für Zapresic denkbar schlecht begonnen. Bereits nach wenigen Sekunden brachte Florian Hartmann die Bayern-Senioren auf die Siegerstraße. Anschließend zogen sich die Bayern zurück aber kamen durch blitzschnelle Konter immer wieder gefährlich vor das Tor der Kroaten. Deshalb kam der Ausgleich durch den agilen Robert Radic knapp drei Minuten vor dem Ende etwas überraschend. Doch die Bayern steckten nicht auf und Patrick Würll erzielte nach einem zweifelhaften Neunmeter abermals die Führung. Kaum waren die Rot-Weißen aus der Jubeltraube enteilt, traf erneut Robert Radic zum postwendenden Ausgleich.

Im anschließenden Neunmeterschießen vergaben die Bayern einmal mehr als Zapresic und mussten sich mit dem zweiten Rang begnügen. Neben dem üppigen Siegerpokal nahm Robert Radic noch die Ehrung des besten Torjägers entgegen. „Es war ein spannendes Finale aber die Kroaten hatten am Ende etwas mehr Glück“, erklärte Bayern Patrick Würll nachdem Abpfiff. Zuvor waren die Bayern mit sechs Siegen und nur zwei Gegentoren durchs Turnier spaziert. Den dritten Platz sicherte sich der FC Flehingen im Spiel gegen den FC Birkenfeld.

Vorrundenaus für Lokomotive Leipzig

Bereits nach der Vorrunde musste sich Lokomotive Leipzig aus dem Turnier verabschieden. „Wir hatten eine weite Anreise und den starken Senioren-Fußball beim Turnier unterschätzt“, gab ein Verantwortlicher aus Leipzig ehrlich zu. Bei drei Niederlagen und 1:9-Toren waren die Leipziger ebenso chancenlos, wie die Namibia Legends, SC Markdorf und das Traditionsteam des VfR Aalen, die ebenfalls frühzeitig ausschieden.

Dagegen konnte die Genuss-Allianz, eine Mischung aus Köchen und Winzern, die Zwischenrunde erreichen. Unterstützt wurde das Team vom Weltmeister Guido Buchwald und den ehemaligen Profis Dietmar Hirsch und Chiquinho. Allerdings muss sich das bunt gemischte Team in der Zwischenrunde ebenso beugen, wie der TV Hochdorf um den ehemaligen Bundesligaspieler Rüdiger Kauf.

Zufriedene Gesichter - 3000 Euro für Namibia-Projekt

Turnierleiter Michael Rosanowski zeigte sich zufrieden. „Wir haben tollen Fußball auf einem hohen Niveau gesehen“, resümierte er. Insbesondere das Abschneiden der regionalen Vereine sei ein Fingerzeig gewesen. Alle Vereine aus dem Umkreis konnten die Vorrunde überstehen. Rosanowski lobte die gut 100 Helfer, die für den Turnierverlauf verantwortlich waren. „Wir stellen hier alles in Eigenregie, damit wir das traditionsreiche Turnier fortsetzen können“, erklärte er. Der Zuspruch gibt den Verantwortlichen recht.

Gut 600 Zuschauer lockte der Budenzauber. Für das kommende Jahr hat das Turnier mit Hertha BSC Berlin bereits eine prominente Zusage. Neben dem sportlichen Aspekt, hat sich insbesondere die „Players-Night“ einen Namen gemacht, welche laut Rosanoswki „durchaus etwas länger dauert“.

Dass sich die Fritz-Erler-Halle in einen Hexenkessel verwandeln kann, bewiesen die Zuschauer beim Einlagen-Spiel der Inklusionsteams des CfR Pforzheim. Dabei ließen es sich auch einige Oberliga-Spieler des CfR und Guido Buchwald nicht nehmen und unterstützen die Teams. „Es macht unheimlich Spaß“, freute sich Buchwald. Der Torreigen endete friedlich mit 6:6 und in einer La-Ola-Welle. Im Rahmen des Turniers spendete der CfR Pforzheim und die Genuss-Allianz jeweils 1.500 für das Projekt Children`s Aid Namibia.

Prominente Gesichter in Pforzheim

Das Pforzheimer Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnier als Kleinod für prominente Fußballer. Am Samstag warfen die Zuschauer ihre Blicke vor allem auf Guido Buchwald und Alexandre da Silva, in Fußballkreisen besser bekannt als Chiquinho. „Es ist immer wieder schön nach Pforzheim zu kommen“, so Buchwald. 1990 wurde Buchwald Weltmeister und konnte mit dem VfB Stuttgart zweimal deutscher Meister werden.

Sein Herz schlägt trotz den Scharmützeln im vergangenen Jahr weiterhin für den VfB. Für den ehemaligen Gladbacher Chiquinho war es das zweite Mal in Pforzheim. Vor einigen Jahren spielte er in der Goldstadt mit der Weisweiler-Elf. Auch wenn Mönchengladbach die erste Station von Chiquinho in Deutschland war, so ist er von den Fohlen nie gänzlich losgekommen. „Fußball und Mönchengladbach ist meine Leidenschaft“, erzählt er freudig. Aktuell ist er Sportlicher Leiter der Hammer Spielvereinigung.

Sowohl für Buchwald als auch Chiquinho zählt beim Rudolf-Reinacher-Gedächtnisturnier vor allem der Spaßfaktor. „Man muss akzeptieren, wenn andere Mannschaften besser sind“, schmunzelt Buchwald. Zu den Bekannten zählt auch Rüdiger Kauf. 14 Partien für den VfB Stuttgart und 278 Spiele für Arminia Bielefeld absolvierte er. Mit seinem Jugendverein dem TV Hochdorf nahm er bereits mehrfach am Turnier teil.

Aufrufe: 02.2.2020, 13:16 Uhr
Nico Roller/PZAutor