Zweimal Krankenhaus und die dicke Überraschung in Glienicke

So richtig sieht Pascal Büttner auch nach dem Abpfiff nicht nach Freude aus. Obwohl seine Fortuna vor wenigen Minuten das Ortsderby gegen den SV Glienicke gewonnen hat. Als Aufsteiger. Gegen den Favoriten. Mit 5:1. „Doch, ich freue mich schon. Aber ich war die ganze Woche über schon angespannt“.

Die Anspannung beim Coach des BSC löst sich nur langsam. Auch, weil nur wenige Meter entfernt Dogan Böttcher nach Luft ringt. Der 10er hat sich bei einem Zusammenprall kurz vor Abpfiff offenbar an der Rippe verletzt und wartet in der Kabine auf den Krankenwagen. „Wir müssen jetzt erst einmal schauen, was genau passiert ist. Sollte er länger ausfallen, werden wir ihn kompensieren müssen.“

Musste wenig später ins Krankenhaus: Fortunas Dogan Böttcher hat sich verletzt und wird an der Seitenlinie behandelt.

Böttcher ist nicht der Einzige, der im Glienicker Derby ärztliche Hilfe braucht. Auch für den SV muss schon in Halbzeit eins der Notarzt kommen. Dabei fängt es für den SV vielversprechend an: Bereits in der 7. Minute schießt Astrit Feta die Rot-Weißen in Front. Alles sieht nach einem sicheren Auftritt des Favoriten aus. Bis zur 21. Minute. Da bleibt Vahidin Tulic auf dem Boden liegen, nachdem er gegen Teamkameraden Rone Lorenz gerasselt ist. „Ich hoffe, es ist nur der Meniskus, vermute aber dass das Kreuzband durch ist“, sagt Spielertrainer Florian Glitza nach dem Spiel, der gemeinsam mit den 180 Zuschauern hilflos mit ansehen muss, wie Tulic per Trage und später mit dem Krankenwagen abtransportiert wird.

Kritische Blicke: 180 Zuschauer wollten das Glienicke-Derby sehen.

Der Schock sitzt tief. Und Fortuna nutzt das gnadenlos aus. Bereits zur Halbzeit führen die Hausherren durch Maik Gregor (33.) und Pascal Müller (35.) mit 2:1. Die Verletzung von Tulic also auch ein psychischer Schlag? „Sicher musst du sowas ausblenden“, reibt sich Glitza nach dem Spiel die Stirn. „Aber das ist uns nicht gelungen.“

Tor für Fortuna: Mit dem 5:1 hätten selbst die größten Optimisten beim Underdog nicht gerechnet.

Und damit ist die Bahn frei für Pascal Müller, der im zweiten Durchgang nicht mehr zu halten ist. „Er gehört wirklich zu den konditionsstärksten“, schafft Pascal Büttner nach dem Spiel dann doch noch ein Lächeln. Schließlich schenkt ihm Müller einen lupenreinen Hattrick und sorgt mit drei Toren in Folge auch für den 5:1-Endstand.

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