Von Beginn an war mächtig Dampf im Spiel: kein Abtasten, kein Taktieren, Vollgas-Fussball auf beiden Seiten. Die Anfangsphase gehörte den Schwarz-Weißen, die mit ihrer körperbetonten Spielweise und langen Bällen auf ihre Spitzen für Unruhe in der gegnerischen Defensive sorgten. So war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr Anhang das erste Mal jubeln konnte. Christian Herrmann zog aus halbrechter Position ab, unhaltbar für Andy Schapelhouman im Tor (15.) der Freien.
„Den Sack nicht zugemacht“
Fünf Minuten war der lange Julius Wohlleben mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 2:0 für die Truppe von Alex Kopp, der später bemängelt: „Wir haben den Sack einfach nicht zu gemacht.“ Statt die Nervosität des Gegners auszunutzen, ließ Schwarz-Weiß weitere Einschussmöglichkeiten fahrlässig liegen. „Die Jungs waren supernervös, es lag schon ein ziemlicher Druck auf Ihnen,“ erklärt Kopps Gegenüber Volker Schrauth.
Die Folge: Die Elf vom Trainergespann Schrauth/Karabey besann sich nach und nach ihrer Stärken und setzte immer wieder Nadelstiche über ihre schnellen Flügel. Vor allem Onur Torugnoglu bereitete der SW-Abwehr erhebliche Probleme und stellte binnen fünf Minuten prompt den Gleichstand her (27./32.). Jetzt kombinierten die Freien Turner, ließen Ball und Gegner laufen. „Sie haben endlich das gemacht, was sie können,“ so Schrauth. Kurz vor dem Pausenpfiff war es dann Levin Walke, der sein Team das erste Mal in Führung brachte (39).
Nach dem Seitenwechsel wogte die Partie hin und her, mit Chancen auf beiden Seiten. Obwohl die Freien Turner jetzt kompakter und sicherer agierten, kamen Schwarz-Weiß ab und an gefährlich vors gegnerische Gehäuse. So war es wieder Julius Wohlleben, der zum 3:3 einnetzte (50.). Doch davon ließen sich die „Roten“ nicht beeindrucken, gingen durch John Younan (53.) erneut in Führung, ehe derselbe Spieler in der 60. Minute auch zum 5;3 traf. Kopp‘s Team gab sich zwar nie nicht geschlagen, doch mehr als der Anschlusstreffer durch Nils Hoffmann (80.+2) war nicht mehr drin.
„Die Mannschaft ist komplett der jüngere Jahrgang und kann nächste Saison, so wie sie ist, in der Gruppenliga spielen. Das ist sensationell,“ freut sich Schrauth. Hängende Köpfe dagegen bei den Schwarz-Weißen, die mit dieser Leistung ebenfalls den Aufstieg verdient hätten. So aber bleibt die Hoffnung des Trainers, es eben nächstes Jahr zu schaffen: „Neue Saison neues Glück!“
Freie Turnerschaft: Schapelhouman, Bibo, Djeric, Arrahmouni, Condello, Hemerat, Chatzitzortzis, Ade, Karabey, Walke, Saridis, Glaser, Reuschel, Pawlowski, Torugnoglu, Younan, Lachenmaier.
DJK Schwarz-Weiß: Stirn, Köhler, Hoch, Barlas, Herrmann, Wohlleben, Irrgang, Zens, Heinisch, Koch, Stingl, Ruppel, Hoffmann, Hörner, Wehnert.
Tore: 0:1 Herrmann (15.), 0:2 Wohlleben (20.), 1:2 Torunoglu (27.), 2:2 Torunoglu (32.), 3:2 Walke (39.), 3:3 Wohlleben (50.), 4:3 Younan (53.), 5:3 Younan (60.), 5:4 Hoffmann (80.+2). – Schiedsrichter: Bagdatli (Wiesbaden) – Zuschauer: 200.