ZWEITES REMIS IN SERIE

Rüdiger Ziehl, Trainer und Manager des 1. FC Saarbrücken, musste seine Startelf umbauen. Gaus fehlte aufgrund einer Gelbsperre. Für ihn rückte Rizzuto auf die linke Bahn. Boeder war dafür über die rechte Seite unterwegs. Uaferro kam neu rein und nahm den freien Platz in der Dreierkette ein. Ansonsten blieb das Team unverändert.

RWE-Trainer Christoph Dabrowski nahm nach dem 2:0-Erfolg beim SVW Mannheim ebenfalls zwei Änderungen in der Startelf vor. Kourouma und Doumbouya blieben auf der Bank, der zuletzt gelbgesperrt fehlende Brumme und Vonic kamen in die Startformation.

Bereits in der vierten Minute eröffnete sich die erste Chance. Nach einem langen Ball legte Stehle auf Civeja ab, der nahm Boeder mit. Es folgte ein Pass in die Schnittstelle auf Kerber. Der flankte an den zweiten Pfosten. Brünker stieg hoch, doch sein Kopfball wurde zur Ecke geblockt.

Die verpuffte, doch die erste Ecke der Essener landete im Tor. Müsel zog aus dem Rückraum ab und schweißte die Kugel an den Querbalken. Voelcke nahm den Abpraller direkt, leicht abgefälscht schlug der Ball zur Gäste-Führung im Netz ein, keine Chance für Schreiber (8.).

Die Blau-Schwarzen versuchten zwar das Ruder wieder an sich zu reißen, doch zunächst war Essen am Drücker. Eisfeld setzte einen Freistoß an den Innenpfosten. Glück für den FCS, der in dieser Phase gefühlt immer einen Schritt zu spät kam.

Erst gegen Ende des ersten Durchgangs konnten die Blau-Schwarzen wieder für Gefahr sorgen. Kerber legte von der Grundlinie zurück auf Civeja. Der Abschluss geriet zu zentral und es ging mit einem Rückstand in die Kabine.

Ohne Wechsel ging es zurück auf den Platz, aber mit mächtig Dampf. Stehle köpfte nach einer Ecke auf den Kasten. Keeper Golz klärte per Kopf. Nur Sekunden später der nächste Kopfball durch Civeja, vorbei.

Weitere Möglichkeiten blieben zunächst aus. Deshalb brachte Ziehl zur 60. Minute zwei frische Kräfte. Naifi und Rabihic ersetzten Boeder und Civeja.

Etwas Pech dann mit zwei Situationen. Brünker wurde in aussichtsreicher Position deutlich verspätet für ein vermeintliches Foulspiel zurückgepfiffen. Zudem wurde ein Handspiel der Essener im Sechzehner als nicht strafbar ausgelegt.

Dann der nächste Abschluss. Stehle zog nach innen. Golz stellte sich aber in den Weg und parierte. Der nächste Schuss saß aber. Über Brünker und Kerber landete die Kugel bei Naifi. Der lief am Strafraum quer und legte für Rabihic auf. Es folgte ein präziser Abschluss ins Eck (69.).

Nur Sekunden später das nächste dicke Ding. Brünker wuchtete sich im Strafraum in den Ball, schloss aus der Drehung ab. Doch Essen klärte im Verbund zur Ecke. In deren Folge verpasste Brünker knapp.

Der FCS war jetzt deutlich auf dem Gaspedal. Rabihic zielte aus der Distanz knapp vorbei. Auf der Gegenseite blieb Essen bei Umschaltsituationen gefährlich. Daraus resultierte jedoch nur ein Abschluss.

In der Schlussphase brachte Ziehl nochmals frischen Wind. Zunächst ersetzte Robin Becker Namensvetter Dominik (79.), etwas später kam noch Di Michele Sanchez für Rizzuto (86.).

Die Blau-Schwarzen versuchten alles, um das Spiel zu drehen, aber der zweite Treffer wollte nicht fallen. Stehle scheiterte aus der Drehung, Kerber per Kopf und Naifi blieb gleich mit zwei Versuchen im dichten Defensivverbund hängen. So stand am Ende ein 1:1.

Gäste-Trainer Christoph Dabrowski sagte nach dem Spiel: "Wir haben ein hochintensives, rassiges Spiel gesehen, Wir hatten im ersten Durchgang eine Super-Intensität, haben Saarbrücken immer wieder unter Druck gesetzt. Wir haben sie zu langen Bällen gezwungen. Wir haben eine ganz gute Spielkontrolle gehabt. Ich hätte mir mehr Zielstrebigkeit gewünscht. Wir hätten vertikaler kommen müssen um noch mehr klare Chancen herauszuspielen. Wir sind verdient mit einer Führung in die Pause. Uns war klar, dass sie mit Wucht und Qualität nochmal Impulse setzen, wir mussten dann Druckphasen überstehen. Golz hat mehrmals überragend gehalten. Wir hatten gute Ballgewinne und gute Konter, uns hat aber etwas die Präzision gefehlt. Wir hätten mit dem vorletzten Ball in die Klarheit kommen müssen, um das zweite Tor zu setzen. Dann hätte man ein großes ausrufezeichen gesetzt. Wir haben nach dem schweren Auswärtsspiel in Mannheim gegen einen starken Gegner wieder ein gutes Auswärtsspiel bestritten. Wir wollten drei Punkte holen. Es war am Ende ein gerechtes Ergebnis. Die Zuschauer haben ein rassiges Spiel gesehen. Wir haben auf Platz Drei einen Punkt gutgemacht. Wir schauen was am Ende in der Tabelle steht.

Rüdiger Ziehl vom FCS entgegnete: "Die erste Hälfte war etwas ruhiger von unserer Seite. Wir haben beim Abschluss-Angriffspressing ordentlichen Zugriff. Lange Bälle und zweite Bälle landeten oft beim Gegner, weil sie ein gutes Positionsspiel haben. Die Priorität lag auf der Stabilität in der Defensive. Es war nicht auf dem Niveau dass wir sagen könnten, dass wir zufrieden waren. Wir hatten beim Freistoß Glück, dass es da nicht 0:2 steht. Wir sind herausragend rausgekommen, hätten gleich ausgleichen können. Wir haben dann mit den Einwechslungen umgestellt. Das Risiko war groß, wir konnten nicht alles ausschließen. Wir hatten nach dem Ausgleich Chancen das ding auf unsere Seite zu ziehen, deshalb sind wir etwas enttäuscht. Der Blick geht nach vorne. Den mut nehmen wir mit, wir haben noch vier Spiele, müssen eventuell auf Ausrutscher der vor uns liegenden Teams hoffen. Es war eine richtig gute zweite Hälfte von uns.

Kasim Rabihic, der heute traf, wurde gegen Sandhausen als Unterschiedsspieler eingewechselt, hat das da bestätigt. gegen 1860 war er im Kollektiv nicht gut, wobei da auch nicht alles schlecht war. Es freut mich, dass er nach der Kritik von Außen bestätigt hat, welche Qualität er hat und auch das Tor erzielt. Wir haben rechts mit Robin Becker einen, der auch am Samstag dort spielen kann, Marcel Gaus kommt zurück, Fabio di Michele Sanchez kam heute rein. Wir wissen, dass es anstrengend ist, aber wir haben genug Spieler um am Samstag eine richtig gute Mannschaft auf den Platz zu stellen.

In der Tabelle änderte sich für beide Teams nichts, RWE bleibt Fünfter, der FCS Sechster.

Für den FCS geht es am Samstag um 14 Uhr mit dem nächsten Heimspiel gegen den Halleschen FC weiter, RWE empfängt am Sonntag um 13.30 Uhr den FC Ingolstadt 04 an der Hafenstr.