2024-04-30T13:48:59.170Z

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Ersan Paraltan hat den sportlichen Erfolg zurück zum WSV gebracht.
Ersan Paraltan hat den sportlichen Erfolg zurück zum WSV gebracht. – Foto: Jochen Classen

Wuppertaler SV: Mannschaft auf Kurs, der Etat nicht

Regionalliga West: Die Planungen beim Wuppertaler SV gestalten sich für die kommende Saison schwierig.

Noch hat sich der Vorstand des Regionalligisten Wuppertaler SV nicht offiziell zu den Planungen und Möglichkeiten für die kommende Saison geäußert. Dafür gab Cheftrainer Ersan Parlatan in der Pressekonferenz am Donnerstag (18. April 2024) vor dem Heimspiel gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf (Samstag, 14 Uhr, Stadion am Zoo) einen kleinen Einblick.

Und der war nicht von grenzenlosem Optimismus geprägt. „Für den Verein haben sich Klarheiten ergeben, was die Ausrichtung und den Etat angeht. Das ist nicht das, was wir besprochen hatten, wo ich hier angefangen habe. Die Zielsetzung war für die jetzige Spielzeit klar der Aufstieg und der sollte auch in der nächsten Saison angepeilt werden. Demzufolge hat sich das von der Ausrichtung ein Stück weit verändert“, sagte der 46-Jährige, ohne ins Detail zu gehen. Was auch seine eigene Zukunft betrifft: „Ich habe hier einen Vertrag und bin mir dem auch bewusst. Alles Weitere wird man dann sehen.“

Eine Aussage, die durchaus Sinn macht. Muss der WSV für den Fall, dass der 1,9-Millionen-Etat kräftig reduziert wird, doch überlegen, ob er die zehn laufenden Spielerkontrakte und den von Parlatan komplett erfüllen kann, um am Ende kein zu großes Gefälle im künftigen 24 Akteure umfassenden Kader zu haben. Kevin Pytlik, der kein neues Angebot erhält, ist der erste Abgang.

Ergebnisse sprechen für Parlatan

Dass der Trainer gerne in Wuppertal bleiben würde, hat er immer wieder betont. Zumal seine Bilanz (sieben Siege, zwei Niederlagen, Punkteschnitt von 2,33) sehr gut ist. Und weil sich das Team inzwischen auf Kurs befindet – alle sechs Auftritte 2024 im Stadion am Zoo wurden gewonnen. „Wir wollen unseren Stil beibehalten. Wir haben in den Heimspielen im Großen und Ganzen über einen längeren Zeitraum immer gute Spiele gemacht, mit Abstrichen. Daran wollen wir anknüpfen. Wir haben gewisse Muster, deshalb gehen wir von unserem Plan nicht ab und wollen genauso auftreten, wie es über lange Strecken gegen Gütersloh war“, sagt Parlatan vor dem Duell gegen die Düsseldorfer Zweitvertretung, für das bislang 1.200 Karten verkauft worden sind.

Die lag nach der Hinrunde noch auf einem Abstiegsrang, ist aber viertbestes Rückrunden-Team und nun Tabellenelfter. „Es ist eine sehr spielstarke Mannschaft mit guter individueller Qualität, die in der Ausrichtung nicht berechenbar ist. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. Eine U-Mannschaft wird in der Saison nach hinten heraus immer besser, weil sich die Spieler an das Regionalliga-Niveau anpassen. Und das spürt man auch bei Fortuna Düsseldorf. Es gilt alles abzuarbeiten, um als Sieger vom Platz zu gehen“, weiß Parlatan.

Das traut er seiner eigenen Truppe, in der gerade ein Virus grassiert („Ich hoffe, dass nicht die große Welle in der Kabine entsteht“), natürlich zu. Die sei ebenfalls spielstark „mit vielen guten individuellen Spielern, die auch als Gruppe funktionieren. Es macht Spaß, sie sich anzuschauen. Wir spielen guten Fußball und schenken nichts ab, egal gegen wen wir spielen.“

Deshalb sein Appell: „Die Mannschaft hat es sich verdient, dass so viele Fans wie möglich kommen. Das sollte auch unabhängig von allem sein, dass die Fans immer die Mannschaft und den Verein unterstützen. Das ist halt ein Zusammenspiel. Das macht auch einen Verein wie den WSV mit seiner Tradition aus.“ Dessen sportliche Zukunft, seine Ambitionen und personelle Ausrichtung ist allerdings offener denn je.

Aufrufe: 018.4.2024, 22:00 Uhr
Jörn KoldehoffAutor