2024-06-04T08:56:08.599Z

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Markus Bilharz hat sich zum Ziel gesetzt, sich nicht nur mit dem Bezirkspokalsieg, sondern auch mit dem dritten Platz vom SV Blau-Weiß Waltershofen zu verabschieden.
Markus Bilharz hat sich zum Ziel gesetzt, sich nicht nur mit dem Bezirkspokalsieg, sondern auch mit dem dritten Platz vom SV Blau-Weiß Waltershofen zu verabschieden. – Foto: Verein

„Wir wollen die Nummer Drei in Freiburg werden“

Markus Bilharz blickt auf eine erfolgreiche Saison mit Blau-Weiß Waltershofen zurück +++ Bezirksligatipp zum 32. Spieltag

Der SV Blau-Weiß Waltershofen steht vor dem Schlussakkord einer überaus erfolgreichen Bezirksligasaison. Als Aufsteiger haben die Tuniberger souverän die Klasse gehalten und erstmals in der Vereinsgeschichte den Bezirkspokal gewonnen. Markus Bilharz vom Trainerteam zieht ein Resümee, gibt Auskunft über seine persönliche Zukunft und tippt die Ergebnisse des 32. Spieltags.

fupa: Herr Bilharz, drei Spieltage vor Rundenende darf die Frage gestellt werden: Wie fällt Ihr Saisonfazit aus?

Markus Bilharz: Durchweg positiv! Wenn du als Aufsteiger unter den ersten Fünf ausläufst und sogar lange dabei warst, um oben anzuklopfen, kannst du nicht unzufrieden sein. Der Bezirkspokal war ein Highlight, sowohl für die Mannschaft als auch für den Verein und das Umfeld. Das hatte noch keiner erreicht. Alle sagen: „Mensch, ihr habt als Aufsteiger eine Supersaison gespielt und den Pokal geholt.“ Der ganze Verein ist stolz darauf. Und wenn man die Verletzungssorgen bedenkt, die uns in den letzten Wochen beschäftigt haben, sind wir sehr zufrieden damit, wie wir uns in der Runde präsentiert haben.

fupa: Waren die Verletzungen der Grund dafür, dass die Spiele unmittelbar vor und nach dem Bezirkspokalfinale verloren gingen?

Bilharz: Vor dem Finale haben wir viele angeschlagene Spieler geschont. Zum Teil waren die Spieler auch einfach nicht da. Nach dem Finale waren wir durch, wir sind mit drei, vier Muskelverletzungen heraus. Das merkt man natürlich, wenn vier Leistungsträger fehlen. Dazu kam in Gundelfingen/Wildtal noch ein richtig starker Gegner, für den es noch um viel geht. Aber ich würde die Niederlagen nicht allein auf das Finale schieben. Die Personalsorgen haben wir auch am Wochenende – gegen Simonswald werden einige fehlen. Stand jetzt habe ich zwölf Spieler aus der Ersten Mannschaft dabei, der Kader wird noch mit Spielern aus der Zweiten Mannschaft aufgefüllt. Giuseppe Paletta (spielender Trainer des SV Blau-Weiß Waltershofen, Anm. d. Red.) ist am Mittwoch Papa geworden ist, da ist noch unklar, ob er am Samstag dabei ist.

fupa: Welche Ziele bleiben Waltershofen in den letzten drei Saisonspielen?

Bilharz: Wir haben es am Mittwoch mit der Mannschaft besprochen: Wir würden gerne nach dem SC und dem FFC die Nummer Drei in Freiburg werden. Das heißt, wir kämpfen mit dem FC Freiburg-St. Georgen um den dritten Platz in der Bezirksliga. Es wäre eine coole Geschichte, wenn wir auf Platz drei herauslaufen würden – und für mich ein Highlight, mich mit dem dritten Platz und dem Bezirkspokal aus Waltershofen zu verabschieden. Platz vier oder fünf wären natürlich keine Enttäuschung, aber man sollte sich für die letzten drei Spiele ein Ziel gesteckt haben. Und das heißt, wir wollen das Maximum holen und möglichst kein Spiel mehr verlieren. Aber uns erwarten noch drei starke Gegner. Natürlich wollen wir, auch wenn wir ersatzgeschwächt sind, drei Punkte aus Simonswald mitnehmen. Ich wäre ein schlechter Trainer, wenn ich sagen würde: „Ich fahre da hoch und will nur knapp verlieren“!

fupa: Wie schätzen Sie die SG Simonswald/Obersimonswald ein?

Bilharz: Das ist ein sehr, sehr guter Gegner. Das Hinspiel haben wir knapp für uns entschieden (4:3), dank eines überragenden Raul Sick. Es war ein sehr enges Spiel. Simonswald ist kampfstark, daher gehe ich von einem lange offenen Spiel aus. Und Simonswald ist heimstark. Aber ich denke, wir können mit unseren ersten Zwölf dagegenhalten. Der Matchplan ist, nicht wild anzustürmen und vorne anzulaufen, sondern aus einer kompakten Einheit zu agieren und unsere Stärken auf den Platz zu bringen.

fupa: Kommen wir zu Ihrer weiteren Zukunft! Zum Saisonschluss beenden Sie Ihre Tätigkeit als Trainer, Giuseppe Paletta wird dann Waltershofen alleinverantwortlich trainieren. Wie geht es für Sie weiter? Bleiben Sie dem SV Blau-Weiß Waltershofen in anderer Verantwortung erhalten, oder haben andere Vereine Interesse angemeldet?

Bilharz: Ich habe mich nun entschieden, aber es war lange offen. Es lag das Angebot von Waltershofen vor, Sportmanager, Sportdirektor oder Sportlicher Leiter zu werden. Ich habe mich entschieden, zum FC Rimsingen in die Kreisliga B zu wechseln: zu meinem Heimatverein, bei dem ich – noch beim SV Oberrimsingen – alle Jugendmannschaften durchlaufen habe, mit dem ich vier Jahre in der Bezirksliga und später noch ein Jahr in der Landesliga gespielt habe. Ich werde dann Spieler trainieren, mit deren Papas ich selbst noch gespielt habe. Meine Eltern wohnen noch vor Ort. Diese Geschichte hat mich emotional abgeholt. Sicher denken angesichts der Tabellensituation viele: „Mensch, Markus, was machst du denn?“ Aber es war klar, dass ich nur etwas mache, was entweder sportlich ultrainteressant ist oder mich emotional berührt. Mein Cotrainer Jürgen Heisch geht mit mir nach Rimsingen, und der Rimsinger Cotrainer Timo Bucher bleibt. Zu dritt werden wir vom Sommer an die Geschicke des Vereins übernehmen.

fupa: Wenn Sie auf Ihre Trainertätigkeit in Waltershofen zurückblicken: Wie würden Sie diese Zeit zusammenfassen?

Bilharz: Waltershofen ist einzigartig. Ich war jetzt sieben Jahre dort, das war meine längste Trainerstelle. Wir haben unglaublich viel erreicht und eine sehr harmonische Truppe aufgebaut. Als ich angefangen habe, hatten wir erst nur zehn bis zwölf Mann im Training – und zuletzt nie weniger als 25! Da ist über viele Jahre etwas gewachsen, und es sind viele Freundschaften entstanden. Ich bin sicher, dass ich immer mal wiederkommen werde und dann immer Freunden begegnen werde. Es fällt mir tatsächlich auch sehr schwer, mich zu verabschieden. Allein die letzten drei Jahre: Einmal Zweiter geworden und knapp in der Relegation zur Bezirksliga gescheitert, dann der Durchmarsch mit nur einer Niederlage, nun bester Aufsteiger und den Bezirkspokal geholt – unabhängig davon, dass es eine ultraschöne Zeit war, war Waltershofen meine mit Abstand erfolgreichste Station.

Markus Bilharz’ Spieltag-Tipps:

SV Biengen – SpVgg. Untermünstertal

Freitag, 19 Uhr (Sportplatz Biengen)

Ein heißes Derby, glaube ich. Schwierig zu tippen, wobei Biengen aber fast durch ist. Biengen hat sich im Winter gut verstärkt und eine gute Rückrunde gespielt. Untermünstertal braucht hingegen noch Punkte. Ich würde auf ein 2:2 tippen.

FC Freiburg-St. Georgen – SG Nordweil/Wagenstadt

Samstag, 15 Uhr (Stadion an der Bozener Straße, Freiburg)

Ich würde Nordweil/Wagenstadt unglaublich gerne weiter in der Bezirksliga sehen. Und wir selbst wollen St. Georgen ja noch den dritten Platz klauen. Mit dem Blick auf uns würde ich mir einen knappen Sieg für Nordweil/Wagenstadt wünschen. 1:2.

SG Prechtal/Oberprechtal – SV Rot-Weiss Glottertal

Samstag, 16 Uhr (Sportplatz Prechtal)

Prechtal ist sehr heimstark, auch wenn sie das gegen uns nicht unbedingt gezeigt haben. Ich tippe auf ein 1:2. Das liegt daran, dass ich mit Tobias Göbel (Trainer des SV Rot-Weiss Glottertal, Anm. d. Red.) bei den AH in Waltershofen kicke und ihm deshalb die Daumen drücke.

SG Simonswald/Obersimonswald – SV Waltershofen

Samstag, 16 Uhr (Hornkopfstadion Obersimonswald)

Die eigenen Spiele habe ich noch nie getippt. Ich will, dass wir hundert Prozent Einsatz geben, dann kann ich mit jedem Ergebnis leben. Wenn wir alles abrufen und verlieren, weil der Gegner einfach besser ist, bin ich der Erste, der gratuliert. Ich möchte nur nicht, dass wir den Gegner durch Nachlässigkeiten oder gar Überheblichkeit einladen. Wenn wir das vermeiden, werden wir sehen, was herauskommt.

SpVgg. Gundelfingen/Wildtal – FC Bad Krozingen

Samstag, 16 Uhr (Waldstadion Gundelfingen)

Da glaube ich an einen relativ klaren Sieg für die Gundelfinger. Die sind einfach zu stabil und auch zu gut drauf. Trainer Jörg Roth ist einer meiner Lieblingskollegen – dem drücke ich die Daumen, dass er Landesliga-Luft schnuppern kann. 3:0.

SG Freiamt-Ottoschwanden – SV Endingen

Samstag, 18 Uhr (Hardstadion Ottoschwanden)

Aufgrund der Heimstärke von Freiamt-Ottoschwanden sehe ich hier ein 3:1.

FC Emmendingen – SV Kirchzarten

Samstag, 18.30 Uhr (Elzstadion Emmendingen)

Emmendingen war der Topfavorit schon vor der Saison und hatte in der Runde nur eine kleine Delle. Ich denke, wir werden am Ende die einzige Mannschaft bleiben, die gegen Kirchzarten verloren hat. Ich erwarte einen klaren Heimsieg und tippe auf ein 5:0.

SG Ihringen/Wasenweiler – SC Reute

Pfingstsonntag, 15 Uhr (Nachtwaid Ihringen)

Uh, auch schwierig! Ihringen braucht die Punkte. Reute ist ein echtes Überraschungsei; individuell ist das eine der am stärksten bestückten Mannschaften der Liga, aber sie bringen es noch zu selten auf den Platz. Reute spielt um die goldene Ananas, Ihringen muss gewinnen. Da tippe ich auf ein 3:2.

TV Köndringen – SG Simonswald/Obersimonswald

Pfingstmontag, 15 Uhr (Elzstadion Köndringen)

Mit Karsten Kranzer, dem Spielertrainer von Köndringen, tausche ich mich auch einmal die Woche aus. Ich drücke ihm die Daumen und tippe 2:1.

Aufrufe: 016.5.2024, 16:30 Uhr
Jürg Schmidt (BZ)Autor