Wiepenkathen lässt die Chancen liegen

Beide Teams waren vor dem Anpfiff ungeschlagen. Die Gäste, die beide Auswärtspartien souverän gewonnen hatten, begannen gewohnt druckvoll, feuerten sich lautstark an und gingen gleich vorne drauf. Dennoch hätte es nach 13 Minuten 1:0 für den TSV stehen müssen. Nach einem Eckball nahm Abwehrspieler Pascal Radke den Ball etwa fünf Meter vor dem Gästetor volley, schoss aber über das Tor.

Auch danach hatten die Hausherren die besseren Möglichkeiten. Ein strammer Schuss von Mehmet Deger, der bereits frühzeitig Gelb sah, ging ebenfalls knapp drüber (22.). Ahlerstedt/Ottendorf attackierte den Gegner weiter stark, hatte aber zunächst keine nennenswerte Aktion im gegnerischen Strafraum. Die gab es wieder auf der anderen Seite. Yahya Oleik traf den Ball nicht richtig und schoss freistehend aus sieben Metern am Tor vorbei. Kurz darauf Schockstimmung auf und neben dem Platz, als A/O-Spieler Jan-Marek Grube am Boden lag und vor Schmerzen schrie. Aus der Ferne sah es nach einer Knieverletzung aus. Es war dann aber eine Bänderverletzung am Fuß, die er sich in einem Zweikampf zuzog.

Kurz vor der Pause brachte Claas Poppe Marcus Lasonczyk im Strafraum zu Fall. Der gute Schiedsrichter Kevin Völkers, der, was die Kartenverteilung anging, nicht immer eine einheitliche Richtung fuhr, zeigte auf den Punkt. Marcus Lasonczyk trat selber an. Der ansonsten sichere Elfmeterschütze scheiterte am starken Florian Schneider. So blieb es in einem unterhaltsamen Spiel nach den ersten 45 Minuten beim 0:0. Die Partie war weiterhin ausgeglichen, jetzt hatten auch die Gäste gute Gelegenheiten. Eine Flanke rutschte Tom-Luka Stelling nach 55 Minuten über den Scheitel. Kommt er da besser hinter den Ball, kann er aus sechs Metern das 0:1 machen.

In der 58. Minute vielleicht die entscheidende Szene des Spiels. Mehmet Deger ging in der gegnerischen Hälfte etwas ungestüm auf den Gegner drauf und verursachte ein Foul. Der vorbelastete Spielmacher sah Gelb/Rot. Das sorgte auf Seiten der Wiepenkathener für viel Unmut auf und neben dem Feld. Kurz darauf das 0:1. Rene Grimm trat einen Freistoß an der Mauer vorbei, TSV-Keeper Lucas Nagel machte sich lang, konnte den Ball aber nur noch an den Innenpfosten lenken, von dort kullerte die Kugel ins Tor. Es kam für die Hausherren noch schlimmer. Ein kapitaler Fehlpass in der eigenen Hälfte von Routinier Andrej Miller leitete einen Konter ein, den der eingewechselte Björn Kunath zum 0:2 nutzte. Jetzt war spürbar die Luft raus. Ahlerstedt/Ottendorf verteidigte gut, ließ in der Defensive bis in die Schlussphase nichts mehr anbrennen.

Bis Jasper Müller-Stosch in der 85. Minute aus fünf Metern Florian Schneider anschoss. Per Flugkopfball machte es Andrej Miller kurz darauf besser - 1:2. Jetzt brannte es doch plötzlich noch vor dem Gästetor. Nach einer Faustabwehr von Schneider reklamierten alle auf Seiten der Gastgeber Elfmeter. Der eingewechselte Tom Fiege hatte die ganze Wucht des kräftigen Torhüters zu spüren bekommen. Das war aber kein Strafstoß. Ahlerstedt/Ottendorf belohnte sich für eine erneut engagierte und homogene Mannschaftsleistung mit drei weiteren Punkten. Die hätten allerdings auch die Hausherren verdient, die im ersten Durchgang einige gute Möglichkeiten ungenutzt ließen. "Ich denke schon, dass wir etwas besser waren. Aber Kleinigkeiten, auch in einigen Entscheidungen des Schiedsrichters, waren ausschlaggebend. Wir haben aber auch zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht", meinte TSV-Trainer Roland Duchow. Vollauf zufrieden war Gästecoach Moris Kaiser: "Eine gute Leistung von unserer Seite. Wir nehmen alle Punkte erst einmal so mit, wie sie kommen. Eine Saison ist lang und als Aufsteiger ist es wichtig, den Abstand nach unten groß zu halten." Fakt ist, diese beiden Mannschaften werden im oberen Drittel mitspielen.

Schiedsrichter: Kevin Völkers - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Rene Grimm (61.), 0:2 Björn Kunath (69.), 1:2 Andrej Miller (88.)
Gelb-Rot: Mehmet Deger (58./TSV Wiepenkathen II/Foul )
Besondere Vorkommnisse: Marcus Lasonczyk (TSV Wiepenkathen II) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Florian Schneider (43.).

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