2024-06-06T14:35:26.441Z

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Will gewinnen: Josef Siegert absolviert sein letzten Spiel als FCP-Coach.
Will gewinnen: Josef Siegert absolviert sein letzten Spiel als FCP-Coach. – Foto: mayr

„Werde nie ganz weg vom Fußball kommen“ – Penzberger Vereins-Ikone legt Traineramt nieder

Bezirksliga Süd

Der 1. FC Penzberg empfängt zum Saisonabschluss die DJK Pasing. Es wird das letzte Spiel von Josef Siegert als Cheftrainer des FC sein.

Penzberg – Der emotionale Höhepunkt der Saison steht an. Ein letztes Mal wird Josef Siegert die Penzberger FC-Fußballer trainieren. Was der Mann für diesen Verein bedeutet, lässt sich gar nicht mehr in Worten bemessen. Er ist Legende wie Botschafter, Trainer wie Fan sowie Liebling der Zuschauer und der Mannschaft. Mal wieder beendet er eine Interimszeit bei seinem FCP mit dem größtmöglichen Erfolg.

In der Abstiegszone übernommen, führte er die Penzberger auf Rang drei. 54 Punkte haben sie in der Bezirksliga in dieser Saison gesammelt. Seit dem Wiederaufstieg 2016 waren es nie mehr. „Unsere Rekordpunktzahl“, sagt der Sepp und formuliert sogleich „unser großes Ziel“ für Samstag (14 Uhr): ein Sieg soll her samt neuer Bestmarke von 57 Zählern und Rang drei. Darauf lässt sich danach gut anstoßen.

„Ich war nur Teil eines guten Konstrukts.“

Josef Siegert ist im Hinblick auf seinen Erfolg bei Penzberg gewohnt bescheiden.

In Penzberg gleicht der letzte Spieltag traditionell einem Festtag. Der fällt in diesem Jahr noch größer aus. Eine rauschende Feier ist im Nachgang geplant. Siegert hat sich das verdient – genauso wie die vielen Helfer, auf die er das Lob ablenkt. Die Kassiererinnen, die Leute vom Essensstand, der Stadionsprecher, die Helferlein in Online-Fragen, und, und und. Für sie alle hat der FCP eine Kleinigkeit organisiert, freilich auch für die scheidenden Spieler (daraus macht man noch ein kleines Geheimnis) und den Coach.

„Muss nicht unbedingt sein, ich war nur ein Teil eines guten Konstrukts“, sagt Siegert in seiner selbstlosen Art. Voll von „absoluter Vorfreude“ sei er beim Gedanken an die letzte Partie gegen die DJK Pasing, die im Fernduell mit Habach zehn Kilometer entfernt ums Überleben kämpft und unbedingt gewinnen muss für ein Relegationsticket. „Uns ist der Gegner egal. Für uns ist wichtig, das letzte Heimspiel zu gewinnen“, sagt der Coach.

„Ich muss auf mich schauen.“

Josef Siegert will die nächste Zeit nutzen, um gesundheitlich wieder komplett fit zu werden.

Gerne hätte er in den vergangenen Wochen manch jungen Mann aus der U23 eingesetzt. Doch die Reserve befindet sich noch mitten im Abstiegskampf, also konnte er sich keinen leihen. „Einige hätte es verdient gehabt“, betont Siegert. Kaum eine Abstiegsrunde in der A-Klasse war so von Spannung geprägt wie die der Zweiten: Platz zwei (Penzberg II) und sechs (Deining) trennen nur vier Punkte. Am Samstag tritt die Reserve in Wolfratshausen an (16 Uhr). So steht in der Bezirksliga der Kader der Vorwoche auf dem Feld – ohne Julian Knott, der sich schon im Urlaub befindet.

Auch Josef Siegert hat die Zeit danach schon verplant. Allerdings mit weniger erfreulichen Terminen; Arztbesuche stehen an. „Ich muss auf mich schauen. Damit ich gesundheitlich wieder 100 Prozent fit werde“, sagt der scheidende Trainer. Das eigene Wohl geht vor. Trotzdem wird er seine Truppe vermissen. „Der ganze Haufen wird mir abgehen. Ich habe mich daran gewöhnt, dreimal in der Woche mit denen was zu machen.“

Ob’s nun die Derbysiege gegen Habach, Raisting oder Wolfratshausen waren oder die Aktionen im Training rund um Spaßvögel wie Marco Hiry („Er ist anders als alle anderen“) – Siegert wird viele schöne Momente an seinen jüngsten Stopp beim Heimatklub haben. Und verschwinden wird er auch zur neuen Saison nicht, sondern als Zuschauer mitfiebern. „Ich werde nie ganz weg vom Fußball kommen. Der wird mich bis zum letzten Atemzug begleiten.“ (ANDREAS MAYR)

Aufrufe: 017.5.2024, 19:39 Uhr
Andreas MayrAutor