2024-04-30T13:48:59.170Z

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Nach vier Pleiten in Folge taumelt der VfB Eichstätt Richtung Bayernliga.
Nach vier Pleiten in Folge taumelt der VfB Eichstätt Richtung Bayernliga. – Foto: Johannes Traub

Wer soll nun den VfB Eichstätt zum Klassenerhalt führen?

Noch steht nicht fest, wer beim Regionalligisten das Ruder in der Schlussphase der Saison übernehmen soll

Am Montagabend hat nicht nur ein Trainer seinen Posten zur Verfügung gestellt, wie es im Fußball halt so oft üblich ist. Dass der sofortige Rücktritt von Markus Mattes beim VfB Eichstätt keine bloße Randnotiz in der Domstadt ist, das zeigen die Reaktionen aller Beteiligten. In einem emotionalen Facebook-Post begründetet der 47-jährige Übungsleiter, der seit Anfang 2015 bei den Nord-Oberbayern auf der Kommandobrücke stand und unzählige Erfolge feierte und Freundschaften knüpfte, seinen Schritt. Der Karlshulder, der in einem chronischen hyperventilierenden Geschäft immer angenehm unaufgeregt auftrat, will damit "seinem" VfB nochmal die Chance geben, einen neuen Impuls zu setzen. Diese Entscheidung verdient Respekt, vor allem weil sich alle Beteiligten nach achteinhalb Jahren einen anderen, würdevolleren Abgang gewünscht hätten.

Als FuPa am Dienstagmorgen Marco Schiebel erreicht, merkt man dem Sportlichen Leiter an, dass ihn die ganze Sache mitnimmt: "Am gestrigen Montagnachmittag haben wir uns mit Markus ausgetauscht über die Situation. Im Zuge dieses Gesprächs ist Markus dann zu dem Entschluss gekommen, seinen Posten zur Verfügung zu stellen, um noch einmal vor den letzten Spielen einen Impuls setzen zu können. Das ist ein sehr schwieriger Schritt für ihn, aber er stellt damit das Wohl des Vereins komplett in den Vordergrund. Das rechne ich ihm sehr hoch an und spricht für seinen Charakter. Es verlässt uns ja nach achteinhalb Jahren nicht nur ein Trainer. In all den Jahren hat sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt, deshalb ist das im Moment für alle Beteiligten keine leichte Situation. Das tut schon irgendwo auch weh."

Nichtsdestotrotz müssen Schiebel und sein Kollege Hans Benz nun schnell Entscheidungen treffen, wie es in den letzten drei Partien weitergehen soll. Wem wird zugetraut, den Bock nochmal umzustoßen? Dominic Rühl, der ab Sommer die Geschicke leitet, wird nicht vorzeitig übernehmen können. Der 37-Jährige steht noch bis Saisonende beim Bayernligisten ASV Neumarkt unter Vertrag. "Wir wollen nichts überstürzen, aber zeitnah in den nächsten Tagen eine Lösung präsentieren. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, alles ist offen. Fakt ist: Der Schuss muss passen", erklärt Schiebel die Vorgehensweise.

Für den VfB Eichstätt ist von der direkten Rettung bis hin zum direkten Abstieg noch alles möglich. "Es war in den letzten Wochen sicher nicht alles schlecht. Wir erhoffen uns, dass von dem Trainerwechsel noch einmal ein Impuls ausgeht. Das beste Beispiel dafür ist Buchbach", meint Schiebel und macht klar: "Es gibt keine Ausreden mehr. In erster Linie geht es jetzt darum, den Relegationsplatz abzusichern."

Aufrufe: 09.5.2023, 10:55 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor