2024-05-17T14:19:24.476Z

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Co-Trainer Maximilian Bauer (links) und Coach Simon Ollert) vom Fußball-Bezirksligisten FC Penzberg in der Saison 2022/23 im Heimspiel gegen den MTV Berg am 12. November 2022.
Co-Trainer Maximilian Bauer (links) und Coach Simon Ollert) vom Fußball-Bezirksligisten FC Penzberg in der Saison 2022/23 im Heimspiel gegen den MTV Berg am 12. November 2022. – Foto: Andreas Mayr

Vorfreude beim FC Penzberg auf das Spiel der Saison

Totopokalspiel gegen den Regionalligisten Schweinfurt

Der FC Penzberg geht als krasser Außenseiter in sein Pokalspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05. Dennoch ist die Vorfreude beim Bezirksligisten riesengroß.

Penzberg – Da kommt etwas auf den 1. FC Penzberg zu. Auf die Mannschaft, den Verein und die Trainer. Die ganze Tragweite des Pokalspiels Dienstag (1. August) um 18.30 Uhr im Nonnenwaldstadion konnten Simon Ollert und Maximilian Bauer bei der Auslosung vor zwei Wochen natürlich nicht greifen. Als einer der letzten Klubvertreter durften sie ihren Gegner wählen – und freuten sich riesig, als der FC Schweinfurt 05 noch im Lostopf lag. Bauers letzte Station im hochklassigen Fußball, ehe er verletzungsbedingt seine Karriere beenden musste. „Gegen den Ex-Klub im Pokal zu spielen, ist eine geile Sache. Das war ein Wink des Schicksals“, so der Trainerkollege von Simon Ollert.

Schweinfurts Fans gelten als reisefreudig - und Freunde der Pyrotechnik

Als der Gegner für die erste Runde im Verbandspokal feststand, ging es hinter den Kulissen rund. Beim Verein, aber auch der Stadt und der Polizei. Die Schweinfurter Fans gelten einerseits als besonders treu, lautstark und reisefreudig, andererseits aber auch als Freunde der Pyrotechnik – zumindest eine kleine Gruppe davon, die immer wieder in den Schlagzeilen auftauchte. Die Polizei habe sie gar als Risiko-Fans eingestuft, berichtet FCP-Coach Ollert. Entsprechend gewappnet sind die Beamten für das heutige Duell. Hinzu kommt die derzeit ungünstige Parksituation am Stadion. Weil am Gelände kaum Plätze zur Verfügung stehen, sollen Gäste auf den angrenzenden Berghaldeplatz ausweichen. Die örtliche Feuerwehr weist ein, etwa zehn Minuten sind’s von dort zu Fuß ans Spielfeld. Weil auch der Verband einige Auflagen sowie hochklassige Schiedsrichter geschickt hat, mussten die Penzberger die Tickets teurer als sonst kalkulieren. Erwachsene zahlen zehn Euro pro Karte, für Rentner, Schüler und Studenten gibt’s eine Ermäßigung auf sechs Euro. „Wir haben lange überlegt, mussten es aber so festsetzen, um nicht draufzuzahlen“, erklärt Simon Ollert.

Wenn die Schweinfurter einen ganz normalen Tag erwischen, müssten sie den Deckel draufhauen.

Penzbergs Trainer Simon Ollert

Ihn tangiert zuvorderst der sportliche Teil der Herausforderung. „Spiel der Saison“ sagt er zum Pokalkracher. „Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Regionalligist so weit in den Süden fährt.“ Entsprechend rechnet er mit 500 Zuschauern, hofft auf noch mehr und würde sich sogar über Gäste freuen, die nur kommen, „um uns verlieren zu sehen“ – das sporne nochmals extra an. Man braucht kein Experte zu sein, um das Kräfteverhältnis abzuschätzen. Der Viertligist – bis vor Kurzem noch ein reines Profiteam – ist eine Übermacht. Trainer Ollert, ein Fußball-Enthusiast auf allen Ebenen, kennt natürlich auch diese Mannschaft bestens. Er weiß vom gefährlichen Flügelspiel des FC sowie von Ausnahmestürmer Adam Jabiri, früher Hoffenheim, Heidenheim und Würzburg, mittlerweile 39 Jahre alt. „Eine Herkulesaufgabe für unsere Verteidigung“, betont Ollert. Andererseits genau der richtige Härtetest für die Abwehr mit Blick auf die Bezirksliga-Saison. Härter wird’s in diesem Spieljahr nicht mehr. „Wenn die Schweinfurter einen ganz normalen Tag erwischen, müssten sie den Deckel draufhauen“, schätzt der Coach.

Unabhängig vom Ergebnis will der FC Penzberg für eine Überraschung sorgen

Doch was passiert, wenn die Gäste schleifen lassen, den Pokal weiß Gott nicht so ernst nehmen wie der FCP? Mit dieser Vision spielt Simon Ollert. Für ihn und seine Truppe gibt es nichts Schöneres als den Pokal, er vergleicht den Wettbewerb gern mit der Champions League. „Seit der Auslosung sind wir heiß auf das Spiel. Ich muss das Team nicht einstellen.“ Unabhängig vom Ergebnis möchte Penzberg für eine Überraschung sorgen, wie auch immer die aussieht. Die Vorbereitung fällt so professionell wie möglich aus, inklusive detailliertem Videostudium. Für eine Sensation unternehmen sie alles. Und wenn’s damit nicht klappt, war das trotzdem ein unvergesslicher Abend für einen Amateurklub wie den FC Penzberg.

Aufrufe: 01.8.2023, 08:20 Uhr
Andreas MayrAutor