2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Julian Stenzl

Vom geplatzten Traum als Profi zum Anführer des Esslinger Erfolgs

Der 31-jährige Kapitän Georgios Natsis steht mit dem FC Esslingen aktuell an der Spitze der Landesliga. Vor ein paar Jahren spielte er mit dem FCE noch in der Kreisliga B.

Als Kapitän hat Georgios Natsis ein großen Anteil am Erfolg des FC Esslingen. Noch vor ein paar Jahren in der Kreisliga B führt sein Team nun die Landesliga als Aufsteiger souverän an. Im Interview mit FuPa gibt Natsis Einblicke in seine bisherige Spielerkarriere und die aktuelle Saison.

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Die fußballfreie Zeit ist nun allmählich beendet. Wie haben Sie die Winterpause genutzt?
In erster Linie stand die körperliche und mentale Erholung im Vordergrund, aber nachdem die Akkus dann wieder voll aufgeladen waren, ging es darum sich auf die Vorbereitung vorzubereiten. Mit 31 braucht der Körper doch etwas mehr Vorbereitungszeit als noch mit 18 :-)

Sie tragen seit 2018 das Trikot des FC Esslingen, damals noch in der Kreisliga B1. Sie haben davor bereits in der Regional- und Oberliga gespielt. Wie kam es zum Wechsel nach Esslingen?
Seitdem ich mir eingestehen musste, dass der große Traum vom Profifußball geplatzt ist, sind für mich, neben der Gesundheit und der Unterstützung meiner Familie, zwei Dinge bei den sportlichen Zukunftsplänen immer entscheidend gewesen - Habe ich noch Spaß am Fußballspielen, so wie früher als kleiner Junge auf dem Bolzplatz? Und sehe ich einen Sinn in der Aufgabe, kann ich dem Team/Verein als Spieler und Mensch helfen?
2018 hatte ich bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen des FC Esslingen ein sehr gutes Gefühl und es wurde dann für mich, als gebürtiger Esslinger, eine besondere Heimkehr.

In Esslingen gelang Natsis mit seinem Team der Durchmarsch bis zur Tabellenspitze der Landesliga.
In Esslingen gelang Natsis mit seinem Team der Durchmarsch bis zur Tabellenspitze der Landesliga. – Foto: Julian Stenzl

Nach drei Aufstiegen spielen Sie mit dem FC Esslingen nun in der Landesliga. Was sind Ihrer Meinung nach die Gründe für den schnellen sportlichen Erfolg?
Natürlich ist der sportliche Erfolg im Aktivenbereich als schnell anzusehen, wenn man in sechs Jahren dreimal aufsteigt, jedoch muss man berücksichtigen, dass der sportliche Erfolg im Aktivenbereich das Ergebnis jahrelanger, herausragender Arbeit von hervorragendem Personal auf allen Entscheidungsebenen im Verein ist, die schon mit der Vereinsgründung und Implementierung der Vereinsphilosophie mit dem Fokus auf der Jugendarbeit, im Jahre 2011, begonnen hat.
Und auf dieser Grundlage ist es uns die letzten Jahre gelungen ein sehr gutes, eingespieltes, junges und charakterlich einwandfreies "Esslinger-Team" auf die Beine zu stellen, welches von einem sehr guten Trainerteam angeführt wird.

Nach einer äußerst erfolgreichen Saison steht der FCE mit acht Punkten Vorsprung als Aufsteiger auf dem ersten Platz. Wo landet Ihr Team am Ende der Saison?
Das werden wir Anfang Juni wissen, unser Fokus liegt auf der Vorbereitung und dem schweren Rückrundenauftakt gegen den FC Blaubeuren am 03. März.

Sie sind bekanntlich Kapitän des FC Esslingen. Was macht Sie dabei am meisten stolz?
Die Entwicklung des Vereins und die Identifikation unserer Spielerinnen und Spieler mit dem FC Esslingen und der Stadt Esslingen.

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Was war das Highlight in der bisherigen Saison?
Gefühlt war die gesamte Hinrunde ein Highlight, aber das Heimspiel gegen den JC Donzdorf mit dem Heimsieg in Unterzahl war ein sehr besonderes Spiel, sicher das emotionalste Spiel auch was die Stimmung und die Fans betrifft.

Von 2016 bis 2018 trug Georgios Natsis (links) das Trikot des TSV Weilheim/Teck in der Landesliga.
Von 2016 bis 2018 trug Georgios Natsis (links) das Trikot des TSV Weilheim/Teck in der Landesliga. – Foto: Andreas Krisch

Sie haben bereits das Trikot des SSV Reutlingen, des Göppinger SV und von Weilheim/Teck getragen. Nach Abschluss der U19 gab es eine kurze Zeit beim VfL Kirchheim (bis zur Insolvenz 2011) und zwei Jahre in Großaspach (Verbands- und Regionalliga). Was war die bislang prägendste Station in Ihrer Karriere?
Prägend war jede meiner bisherigen Stationen, jedoch auf ganz unterschiedliche Art, daher fällt mir eine Bewertung sehr schwer.
Die ersten drei Aktiven-Stationen in Kirchheim, Reutlingen und Großaspach waren die lehrreichsten Jahre, weil ich dort als junger, unerfahrener Spieler die Möglichkeit hatte von unglaublichen Mitspielern, ehemaligen Profis und Fußballlehrern zu lernen und in deren Schatten zu wachsen.
Bei den Stationen in Göppingen und Weilheim ging es darum, menschlich zu reifen und in die Rolle eines Führungsspielers hineinzuwachsen sowie Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen.
Die letzten sechs Jahre in Esslingen waren dann sicher die intensivsten Jahre, weil ich neben der Rolle als Kapitän und verlängerter Arm des Trainers auf dem Platz auch neben dem Platz in Bereichen der Vereinsentwicklung Verantwortung übernehmen und Erfahrungen einbringen konnte.

Könnte der FC Esslingen in der Verbandsliga auch oben mitspielen oder wie schätzen Sie die Qualitäten Ihres Teams ein?
Wir spielen unser erstes Landesligajahr, haben als Aufsteiger eine sehr gute Hinrunde gespielt, deswegen schenken uns die Gegner jetzt in der Rückrunde aber keine Punkte.
Daher liegt unser Fokus ganz alleine auf einer guten und intensiven Trainingsarbeit sowie der Vorbereitung auf den FC Blaubeuren.

Was sind Ihre sportlichen Pläne für das neue Jahr 2024?
In erster Linie gesund bleiben und dann mit guten Leistungen meinen Teil zum Erreichen unserer Ziele beizutragen.

Planen Sie nach Ihrer Spielerkarriere ins Trainergeschäft einzusteigen oder wo sehen Sie sich in ein paar Jahren?
Ich habe mir abgewöhnt Zukunftspläne zu schmieden, ich denke von Training zu Training und hoffe, dass ich weiterhin gesund bleibe und selbst entscheiden kann, wie lange ich weiterspielen möchte.
Sollte es dann als Spieler nicht mehr weitergehen, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich dem Fußball verbunden bleiben werde, aber in welcher Rolle, das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Aufrufe: 031.1.2024, 19:00 Uhr
Timo BabicAutor