2024-04-30T08:05:46.171Z

Analyse
Spielertrainer Matthias Schuster, hier mit Ball, möchte, dass seine Mannschaft mehr vom Ball hat als der Gegner und damit nach vorne spielt. Bevor die Saison am Sonntag beim FC Maihingen losgeht, hat er einiges im Team verändert.
Spielertrainer Matthias Schuster, hier mit Ball, möchte, dass seine Mannschaft mehr vom Ball hat als der Gegner und damit nach vorne spielt. Bevor die Saison am Sonntag beim FC Maihingen losgeht, hat er einiges im Team verändert. – Foto: Ernst Mayer

Vieles ist neu beim SC Bubesheim

Matthias Schuster will als Spielertrainer den Nord-Bezirksligisten wiedre auf Erfolgskurs bringen

Die Richtung ist klar: „Ich erwarte von der Mannschaft eine Reaktion auf die Vorsaison“, sagt Matthias Schuster, der neue Spielertrainer des SC Bubesheim. Im vergangenen Jahr wurde das Team Zwölfter, ein konkretes sportliches Ziel gibt es bis auf den Klassenerhalt nicht. Der 26-Jährige ist seit diesem Sommer Coach beim Nord-Bezirksligisten und kommt vom TSV Meitingen. Er will einiges neugestalten - und in einem Bereich zu Altbewährtem zurück.

„Wir wollen Spaß am Fußball haben und die Leute sollen wieder gerne nach Bubesheim zum Sportplatz kommen, weil dort Fußball gespielt wird und die Jungs Spaß machen.“ Das Team ist vor etwas über einem Monat in die Vorbereitung eingestiegen, seitdem musste sich einiges finden. Schuster hatte erst mal nur ein Ziel: „Ich wollte die Jungs fit kriegen.“ Bei einigen Spielern hatte er anfangs das Gefühl, dass sie keine 90 Minuten durchhalten. Das ändert sich nun. „Langsam kommen wir dahin und haben jetzt zwölf bis 14 Spieler, die 90 Minuten spielen können.“

Der Kader hat jetzt ein anderes Gesicht und ist breiter, viele Spieler gingen und einige Junge kamen. „Wir wollten ein neues Konstrukt“, sagt Schuster. Das betreffe nicht nur Transfers, sondern auch grundlegende Dinge wie Regeln oder Tugenden wie Pünktlichkeit. Schuster hat sich auch etwas vorgenommen, das neben dem Platz entsteht, aber auf dem Feld wichtig ist: „Wir arbeiten ganz viel daran, dass es ein Team wird.“ Verschiedene Charaktere müsse man zusammenbringen. Dafür gibt es auch Teambuildingmaßnahmen: „Nach dem letzten Training in jeder Woche haben jeweils zwei Jungs nach der Abschlussbesprechung für alle gekocht.“ Das soll die ganze Saison so bleiben. Während der Vorbereitung gab es außerdem einen Mannschaftsabend und das Team will künftig zusammen Fußballgolf in Leipheim und Paintball in Günzburg spielen.

Nicht nur in der Mannschaft ist vieles neu, auch Schuster hat als Spielertrainer eine neue Rolle, bis vor Kurzem war er ausschließlich als Spieler aktiv. Seine neue Aufgabe bringt Schuster Freude: „Ich kann versuchen, den jungen Spielern die Lust am Fußball wiederzugeben“, sagt er und fügt an, er möchte junge Spieler mit neuen Ideen begeistern. „Es macht wieder Spaß, egal ob älter oder jünger, alle haben Freude.“

Erst sei es schwierig gewesen, bei jeder Trainingseinheit mitzumachen und gleichzeitig zu coachen, das aber ist sein Ziel. „Ich möchte alles mitmachen und mich nicht außen vor lassen.“ Das gelte besonders, wenn ihm etwas nicht passt und er alle Laufen schickt. „Wir sind ein Team, dann laufe ich mit.“ Auch deshalb habe er die Trainerkabine abgelehnt, die ihm angeboten wurde. „Ich zieh mich bei den anderen um, ich gehöre zum Team.“

Simon Hille ist jetzt Co-Spielertrainer

In der Kabine muss er sich ab sofort in der Halbzeit mehr Gedanken machen als vorher, dabei hilft ihm Mittelfeldspieler und Co-Trainer Simon Hille. „Wir tauschen uns in der Halbzeit kurz aus. Ich muss jetzt aus der Rolle des Spielers rauskommen, dass ich mir nur Gedanken zu meinem Spiel mache, und muss an das ganze Spiel denken und den Jungs taktisch weiterhelfen.“

Taktisch möchte Bubesheim den Ballbesitzfußball, den das Team bis vor wenigen Jahren gespielt hat, aufleben lassen und offensiver gestalten. „Wir wollen Ballbesitzfußball in der gegnerischen Hälfte spielen und mit schnellen Akzenten über außen und durch das Zentrum zum Tor kommen.“ Sein Team wolle den Ball haben, sagt Schuster. „Keiner mag hinterherlaufen, das wollen wir dem Gegner überlassen.“ Die Spielertypen für diese Spielweise hat das Team: „Das sind alles gute Fußballer, dem ein oder anderen fehlt noch etwas die Ruhe, aber es sind viele junge Burschen, wir sind auf einem guten Weg.“

Bis alles funktioniert, wird es aber noch dauern. „Es wird ein intensiver Sommer mit Training, Spielen, und dem, was ich von den Spielern fordere, aber wenn das gut umgesetzt wird, können wir besser abschneiden als letztes Jahr.“

Die Zu- und Abgänge

Neuzugänge: Matthias Schuster (TSV Meitingen), Safet Konakovic (TSV Gersthofen), Robin Raßbichler-Schmidt (FC Gundelfingen U23), Balamusa Mané, Adam Kunz (beide SG Reisensburg), Maximilian Riendl (SC Altenmünster).
Abgänge: Jan Plesner (FC Königsbrunn), Yahya Dinc (FC Günzburg), Tim Gehring (FC Lauingen), Jakub Krolikowski (FC Reflexa Rettenbach), Mehmet Levet (TSV Langenau)

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Aufrufe: 022.7.2022, 17:17 Uhr
Günzburger Zeitung / Piet BosseAutor