2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Bernd Pötter

"Viele hatten ihre Stärken ohnehin in der dritten Halbzeit!"

+++ Christian Plan bestreitet nach 19 Jahren SV Annerod sein Abschiedsspiel mit vielen ehemaligen Weggefährten +++

Annerod (mol). Was einst an der Tagesordnung war, ist im heutigen Fußball längst nicht mehr gang und gäbe, auch nicht im Amateurfußball: Vereinstreue. Was allerdings nicht auf Christian Plan zutrifft, der 19 Jahre lang das Trikot des SV Annerod trug und am kommenden Samstag (8. Juli) um 15 Uhr daher sogar ein Abschiedsspiel erhält. Dabei treffen „auf der Platte“ die „Plani Allstars“ und die „SV Annerod Legenden“ aufeinander, für die der 37-Jährige mit der Nummer vier jeweils eine Halbzeit absolvieren wird.

19 Jahre für einen Verein sind längst nicht mehr selbstverständlich. Weshalb für Sie vielleicht schon?

Christian Plan: „Anfangs war es so, dass wir direkt, als ich aus der Jugend kam, abgestiegen sind. Das hing mir, auch wenn ich da natürlich noch keine tragende Rolle gespielt hatte, doch nach. Das wollte ich unbedingt wieder gutmachen. Wir hatten dann auch wirklich gute Mannschaften beisammen und waren ganz oft oben dabei. Und je länger man bei einem Verein ist, umso mehr Freundschaften entstehen natürlich auch. Daher bin ich einfach hängengeblieben, es hat mich aber auch nie wirklich weggezogen. Sicherlich hätte ich auch gerne mal eine Klasse höher gespielt, aber am Ende fehlt mir da nichts!“

Fast zwei Jahrzehnte sind eine lange Zeit. Welche Highlights fallen Ihnen rückblickend ein?

Plan: „Auch wenn es absolut kein Highlight ist, ist der tragische Tod von Dominik Stasch natürlich das, was mir als erstes einfällt und was mir am prägendsten in Erinnerung geblieben ist. In diesem Jahr lief es sportlich nicht wie gewünscht, und nach diesem tragischen Ereignis war das fußballerische absolut nebensächlich. Wir sind dann sogar bis in die Abstiegsrelegation gerutscht.

Positiv blieb dagegen die Saison 2019/20 hängen, als wir allerbeste Chancen auf den Aufstieg hatten und tollen Fußball gespielt haben, ehe der coronabedingte Abbruch kam. Auch in der Saison 2021/22 haben wir eine herausragende Hauptrunde gespielt, bevor uns leider der Modus mit der Aufstiegsrunde ausgebremst hat, da wir zu Beginn der entscheidenden Spiele viele Ausfälle zu beklagen hatten.“

„Kein Mensch, kein Tier, Nummer vier!“ – so lautet ein beliebter Spruch im Hobbysport. Trifft der auch auf Sie zu oder wie würden Sie ihren Spielstil beschreiben?

Plan: „Anfangs haben ich ja noch nicht in der Defensive gespielt, sondern auch mal in der Zentrale oder auf der Außenbahn. Eben da, wo Bedarf war. Ich bin dann aber immer weiter nach hinten gerückt und mache mittlerweile viel mit Auge und Stellungsspiel. Das versuche ich auch den jungen Spielern zu vermitteln. Aber ich muss schon sagen, dass ich über den Zweikampf komme und wenn es mal tief gehen muss, gehe ich auch gerne mal tief.“

Ein Abschiedsspiel ist ja ein besonderes Zeichen der Wertschätzung, auch wenn Sie dem Vernehmen nach ja doch eher zurückhaltend sind und dieses nicht forciert haben. Freuen Sie sich dennoch auf kommenden Samstag?

Plan: „Darauf freue ich mich auf jeden Fall. Ich habe ja mitbekommen, dass viele alte Weggefährten aus nah und fern kommen werden. Ein paar Namen konnte ich in Erfahrung bringen, aber viele sind mir noch unbekannt, weshalb da sicherlich einige Überraschungen dabei sein werden. Es wird sicherlich schön sein, nochmal mit allen gemeinsam auf dem Platz zu stehen und auch Zeit mit ihnen zu verbringen. Wobei die Konzentration vor allen Dingen auf der dritten Halbzeit liegt, darin hatten ohnehin viele ihre wahre Stärke (lacht).“

Aufrufe: 08.7.2023, 06:00 Uhr
Marc O. SteinertAutor