Verbandsliga: Nichts für schwache Nerven

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Es war ein wildes Hin und Her in einer ruppigen Partie, das die rund 100 Zuschauer erlebten, mit dem besseren Ende für die Gastgeber. „Unterm Strich war es verdient, weil wir ein klares Chancenplus hatten“, sagte RW-Trainer Dominik Lohrer. „Dennoch hatten wir Probleme vor allem in der ersten Halbzeit, diese Partie richtig anzunehmen.“

Die Gäste verlegten sich zunächst vor allem auf das Erobern zweiter Bälle, was den Rot-Weißen Sorgen bereitete. Das 0:1 durch Kevin Siewek war denn auch nicht unverdient, doch Darmstadts Ali Gün konterte flott mit dem 1:1 (26.). Dazwischen hatte eine Rudelbildung für erhebliche Aufregung gesorgt, Ober-Rodens Luis Roth und Darmstadts Lauris Schneider Sanchez holten sich nach dieser den Gelben Karton ab (26.). „Spiele gegen TS Ober-Roden sind immer intensiv, auch drumherum ist da immer viel Theater“, sagte Lohrer. „Aber wir haben es am Ende gelöst, und das ist das Wichtigste.“

Valentin Schweickert (51.) und erneut Gün mit einem Traumtor – er umlief TS-Torwart Niklas Schwaar und netzte aus spitzem Winkel ein (59.) – sorgten für entspannte Mienen am Spielfeldrand. Doch es wurde noch einmal spannend, als Yannik Schultheis nach einem Freistoß den Anschluss herstellte (67.). Vincent Deusser sorgte zwar für das 4:2 (76.), doch Luis Roth nutzte einen kapitalen Fehlpass aus der Darmstädter Verteidigung heraus zum 4:3 (87.). Was Lohrer massiv ärgerte. „Dass man sich mal ein Standard-Gegentor wie beim 3:2 fängt, kann bei diesen Windverhältnissen schon mal passieren. Vor dem 4:3 war es aber ein derber individueller Fehler. Es waren viele kleine Fehler heute bei uns dabei, hinzu kam eben dieser gravierende.“

Lohrer ärgerte sich zudem darüber, dass es seine Mannschaft nicht geschafft hatte, einen ganz sicheren Vorsprung herauszuschießen. „Wir haben zweimal den Tore-Abstand auf die gute Seite gedreht. Doch wir haben es nicht geschafft, auch mal mit drei Toren in Führung zu gehen.“ Dann habe es das „gefühlte Eigentor“ zum 4:3 gegeben, „und plötzlich mussten wir zittern“. Allzu gefährlich wurde es jedoch nicht mehr, auch wenn am Ende die Emotionen noch einmal hochkochten. „Zum Fußball gehören solche Emotionen dazu“, wollte Lohrer dies aber nicht überbewerten. „Für Ober-Roden geht es noch um einiges im Abstiegskampf, das hat man gemerkt.“

Der Lauf des FCA ist erst einmal gestoppt. Nachdem die Arheilger zuletzt im Kampf um den Klassenerhalt mächtig Boden gutgemacht hatten und die sicheren Plätze greifbar sind, steckte das Team nun einen Rückschlag ein. „Wir müssen das so hinnehmen. Aber die Niederlage wirft uns nicht um. Wir haben zuletzt genug Selbstvertrauen getankt, um unser Ziel weiter erreichen zu können“, sagte FCA-Trainer Luca Bergemann.

Knackpunkt für die Niederlage war die schlechte Chancenverwertung der Gäste, die nur durch Gabriel Campora Martinez (24./Foulelfmeter) zum zwischenzeitlichen Ausgleich trafen. Besser machten es die Gastgeber („Die haben auch gut verteidigt“), die durch die Treffer von Luka Cabraja (17.) und Ryo Aso (45.+2) zum Sieg kamen.

Nach ihrem kommenden spielfreien Wochenende wollen die Arheilger wieder angreifen. „Wir müssen noch vier Spiele gewinnen, um sicher zu sein“, rechnete Bergemann vor.

RW Darmstadt – TS Ober-Roden 4:3

RW Darmstadt: Steinbrecher – Deusser, Wembacher, Schweickert, Motzel – Lerch, Bohn, Zerouoali (80. Sancak), Schneider Sanchez (74. Kalbfleisch) – Aykir (73. Schmieder), Gün (80. Keil).

Schiedsrichter: Abbondanza (Wiesbaden). Tore: 0:1 Siwek (14.), 1:1 Gün (26.), 2:1 Schweickert (51.), 3:1 Gün (59.), 3:2 Schultheis (67.), 4:2 Deusser (76.), 4:3 Roth (87.). Zuschauer: 100.

RW Frankfurt – FCA Darmstadt 2:1

FCA Darmstadt: Dias Afonso – Nogueira De Sousa, Soares Mendoca, De Freitas Silva (59. Goncalo De Paiva), Freitas Borges – Tavares Vieira, Torres Cardoco (73. Da Silva Olimpio), Faria Chiquie, Rodrigues Santos (66. Salifou) – Fagner Ramos (81. Turan), Campora Martinez.

Schiedsrichter: Max (Ginsheim). Tore: 1:0 Cabraja (17.), 1:1 Campora Martinez (24./Foulelfmeter), 2:1 Aso (45.+2). Gelb-Rote Karte: Nogueira De Sousa (77.). Zuschauer: 100.