2024-05-02T16:12:49.858Z

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Enteilt den Aachenern vor allem in der ersten Hälfte ein ums andere Mal mit schnellen Kontern: Ismail Harnafi
Enteilt den Aachenern vor allem in der ersten Hälfte ein ums andere Mal mit schnellen Kontern: Ismail Harnafi – Foto: Andreas Steindl
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„Unsere Leistung hätte mehr verdient gehabt“

1. FC Düren

Nach großem Kampf verliert der 1. FC Düren in der Verlängerung des Pokal-Halbfinals 1:2 auf dem Aachener Tivoli. Vor allem die Top-Chancen in der ersten Hälfte bleiben ungenutzt.

Für Carsten Wissing hielt dieser Fußballabend nicht das ersehnte Geschenk bereit, dabei waren die Chancen auf eine Überraschung groß. Denn schon zur Pause hätte der 1. FC Düren klar führen können, wenn nicht müssen. „Da sind zwei Dinge zu bewerten: Mit dem Ergebnis bin ich logischerweise nicht zufrieden, das zweite ist das Leistungsbild meiner Mannschaft, und damit können wir als 1. FC Düren heute sehr zufrieden sein“, lobte der FCD-Coach, der am Freitag 31 Jahre jung wurde, sein Team nach dem Pokalfight. Düren hatte über 120 Minuten alles gegeben, spielerisch die Partie zumindest in der ersten Hälfte klar dominiert – doch der Ball wollte trotz bester Chancen nicht ins Tor, und die Dürener gingen nach 123 Minuten mit 1:2 (0:0, 0:0) niedergeschlagen vom Platz, während die Alemannen den Einzug ins FVM-Pokalfinale feierten.

„Das ist sehr bitter, wir hatten so viele Chancen, haben so ein gutes Spiel gemacht. Aber in der Box fehlte uns das nötige Quäntchen Glück“, haderte Simon Breuer sichtlich angeschlagen mit dem Ergebnis. Allein der 21-jährige Winterzugang des FCD hatte mehrfach die Führung auf dem Fuß gehabt, wie nach einem Konter des agilen Ismail Harnafi, der querlegte, doch Breuer (20.) nicht einschieben konnte, sondern über das Gehäuse zielte. Oder nach einem Konter von Harnafi über rechts, nach dem Breuer (32.) den Ball nur knapp vorbeisetzte. Mit ihrem schnellen Umschaltspiel und den konsequent angezogenen Kontern überrollten die Dürener die Gastgeber, deren Defensive aber oft noch einen Fuß oder Keeper Marcel Johnen eine Hand dazwischen bekam, wie nach einem Konter von Abdul Fesenmeyer, als Johnen noch knapp gegen Breuer (37.) parierte.

„Wir haben eine richtig gute erste Hälfte gespielt, aber vergessen, uns dafür zu belohnen und in Führung zu gehen“, sah Wissing sein Team auch zu Beginn der zweiten Hälfte stärker, ehe die Partie „nach 60, 65 Minuten ausgeglichen wurde. Aber eine Mannschaft mit so einer individuellen Qualität und Power wie Alemannia kann man auch nicht 90 Minuten in Schach halte“, zollte er dem Regionalliga-Kontrahenten Respekt. Beide Teams hatte nun Chancen in Führung zu gehen, Düren, das schon nach einem Treffer von Fesenmeyer (51.), der aber abseits gepfiffen wurde, zu früh gejubelt hatte, hatte noch gute Konterchancen durch den eingewechselten Yannik Schlößer (63.) und Breuer (74., 89.), geriet aber in der Endphase der zweiten Hälfte defensiv etwas mehr unter Druck der Aachener.

Vor der Verlängerung signalisierte FCD-Abwehrchef Mario Weber, der zuletzt angeschlagen hatte pausieren müssen, dass es für ihn nicht mehr weitergeht. Das war der Knackpunkt im Spiel, denn mit Wiederanpfiff schien die umformierte Dürener Abwehr noch nicht wieder richtig sortiert zu sein, und Anton Heinz (92.) und Töpken (95.) nutzten das eiskalt aus – 0:2. „Das war ein Wechsel, den ich so sonst nicht vorgenommen hätte“, haderte auch Wissing, denn bis dahin hatte die Defensive um Weber sehr stark zusammengearbeitet.

Während die jungen Spieler – Düren hatte in der Offensive eine U23 auf dem Platz – mit hängenden Köpfen geknickt in die Kabine gingen, ordnete Adam Matuschyk das Spiel richtig ein. „Wir haben toll gespielt, alles gegeben. Wir haben einen richtig guten Pokalfight abgeliefert und sehr lange auf Augenhöhe mit Alemannia gespielt. Und hatten am Ende sogar noch die Chance auf das 2:2“, unterstrich Dürens erfahrener Kapitän und verwies auf die Top-Chance des eingewechselten Patrick Dulleck, die Johnen zu einer Rettungstat zwang - sonst wäre ein Elfmeterschießen notwendig geworden.. „Leider haben wir zu Beginn der Verlängerung zweimal etwas geschlafen und waren selbst nicht konsequent genug in unseren Abschlüssen. Aber es war ein toller Abend vor dieser Kulisse, das hat richtig Spaß gemacht und war auch für mich ein Highlight“, sagte der 35-jährige, frühere polnische Nationalspieler.

„Das ist bitter, wir hatten genug Situationen, in denen wir das Spiel entscheiden oder in die richtigen Bahnen hätten lenken können. Von 90 Minuten hätten wir die Partie vom Gefühl her und vom Gesamtbild der Spielanteile und Chancen her hätten auf unsere Seite ziehen müssen“, war Wissing berechtigt enttäuscht, dass nicht wie 2023 wieder der Finaleinzug gelang. „In der Verlängerung nutzt Aachen eiskalt die zwei Momente aus, die man bekommt. Das ist halt auch eine besondere Qualität. So mussten wir uns am Ende geschlagen geben, das ist sehr bitter und ärgerlich, denn mit unserer Leistung hätten wir heute mehr verdient gehabt.“

Aufrufe: 024.3.2024, 16:49 Uhr
Helga RaueAutor