2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: IMAGO / Werner Scholz

Unglückliche Auswärtsniederlage in Havelse

TSV HAVELSE – SC WEICHE FLENSBURG 08 1:0 (0:0)

Beim vorletzten Gastauftritt der Saison 2023/24 ging der SC Weiche Flensburg 08 am 30. Spieltag der Regionalliga Nord leer aus. Statt wichtiger Punkte im Abstiegskampf gab es am Samstag beim TSV Havelse eine unglückliche 0:1-Niederlage. Die 351 Zuschauer im Garbsener Wilhelm-Langrehr-Stadion sahen auf trockenem Platz bei Temperaturen von etwa 10 Grad lange Zeit eine taktisch von gegenseitiger Vorsicht geprägte, zweikampfintensive Partie, die mit dem Führungstreffer der Platzherren ihre entscheidende Wendung bekam. Damit misslang Weiche die mögliche Revanche für die 1:2-Heimniederlage aus dem Hinspiel. Während der TSV-Verantwortliche Samir Ferchichi von einem absolut verdienten Sieg seiner Mannschaft sprach, sagte Weiche-Trainer Torsten Fröhling: „Ich denke, es war ein Kampfspiel von beiden Seiten. Meine Mannschaft war heute engagiert, hatte sehr viel Laufarbeit. Aber wenn man weiter unten steht, gelingt nicht so viel.“

Gegenüber der Startelf vom torlosen Remis gegen Kilia Kiel gab es vier Änderungen. Für René Guder, Dominic Hartmann, Yusri El-Kandoussi und Mika Kieselbach liefen mit dem Anpfiff Theo Behrmann, Finn Wirlmann, Noel Kurzbach und Felix Brügmann auf. Eingewechselt wurden im Verlauf der zweiten Halbzeit nacheinander Pelle Hoppe, Jannic Ehlers, Mika Kieselbach, Yusri El-Kandoussi und Patrick Thomsen. Dem Spieltagsaufgebot, das lediglich 19 Akteure umfasste, gehörten zudem Torhüter Philip Østerbæk sowie René Guder und Dominic Hartmann an. Noch immer fehlten die Rekonvaleszenten Bjarne Schleemann, Torben Marten, Marten Schmidt und Ilidio Pastor Santos im Kader. Hinzu kamen der kurzfristig erkrankt ausgefallene Thies Richter und Calvin Ogara, der in der Partie der U 23 in der Oberliga zuhause gegen den Eckernförder SV (2:4) zum Einsatz kam.

Bei Havelse gab es gegenüber der jüngsten 1:4-Niederlage beim SV Meppen zwei Wechsel. Dominic Minz und Luca Mittelstädt begannen für Marco Schleef (zunächst auf der Bank) und Marko Ilic (nicht im Kader).

Die Platzherren fanden zu Beginn besser in die Partie, ohne allerdings die Gäste in akute Bedrängnis bringen zu können. Der Versuch eines Fallrückziehers von Julius Langfeld verfehlte das Ziel deutlich (3.). Die beste Vorpausenaktion hatte Julius Düker, der ein Fehlpass aus dem Flensburger Mittelfeld aufnahm und SC-Torhüter Jesper Heim mit einem Aufsetzer zu einer Parade zwang (13.). Doch die Angriffsbemühungen der Garbsener waren ansonsten wenig zwingend und ähnlich ungenau wie auf Flensburger Seite, sodass sich beide Mannschaften in der ereignisarmen ersten Halbzeit weitgehend neutralisierten. Die einzige Torannäherung der Gäste ging auf das Konto von Marcel Cornils, dessen Schlenzer von der Strafraumgrenze aber misslang und das Ziel recht deutlich verfehlte (20.). Ansonsten dominierten jede Menge hart geführter Zweikämpfe das Geschehen.

In die zweite Halbzeit startete Weiche sehr gut. Schon nach vier Minuten gab es vier Flensburger Torabschlüsse. Finn Wirlmann jagte einen „zweiten Ball“ noch relativ deutlich über den Kasten (47.). Nachdem Noel Kurzbach von der rechten Seite die Eingabe brachte, hatte Marcel Cornils von halblinks eine sehr gute Schussgelegenheit, doch Weiches Nummer zehn setzte die Kugel rechts am Pfosten vorbei (48.). Dann dribbelte Noel Kurzbach an den Strafraum, zog mit Links ab und zwang Torhüter Tom Opitz zu einer Glanzparade (49.). Nach dem folgenden Eckstoß setzte Noel Kurzbach den „zweiten Ball“ über den Kasten (49.). Wenig später war der Kopfball des gerade eingewechselten Pelle Hoppe nach schöner Flanke von Noel Kurzbach zu schwach, um den TSV-Schlussmann zu bezwingen (57.). Und wie aus dem Nichts wurde das Auslassen dieser Möglichkeiten nach einem Ballverlust von Flensburg bestraft. Julius Düker konnte die zögerliche Flensburger Abwehr überlaufen und die Kugel von halblinks in die rechte Ecke zum zu jenem Zeitpunkt überraschenden 1:0 platzieren (57.).

Der Treffer änderte das Spiel radikal. Flensburg mühte sich um Offensivdrang und versuchte, sich Chancen zu erspielen. Doch es gelang ihr keine einzige torgefährliche Aktion mehr, obgleich nach und nach Offensivkräfte ins Spiel eingewechselt wurden. Dagegen hatte der nun nur noch auf Konter lauernde TSV die Chancen. Das 2:0 schien fällig, als sich Julius Langfeld über rechts durchsetzte und der flache Ball am zweiten Pfosten Julius Düker fand, der an SC-Torhüter Jesper Heim auf – oder vielleicht sogar knapp hinter – der Torlinie scheiterte (66.). Bei der Flanke von Emre Aytun war der Kopfball von Yannik Jaeschke aus bester, zentraler Position zu schwach, um Jesper Heim zu bezwingen (72.). Dann rettete Theo Behrmann im Laufduell in höchster Not gegen Julius Düker (78.). Schließlich setzte Julius Langfeld bei einem Konter den Abschluss von halbrechts vorbei (90.+3). So blieb es bis zum Abpfiff beim knappen 1:0-Sieg des Gastgebers.

Auffälligster Akteur des TSV und Spieler des Spiels war Julius Düker. Außerdem fiel Kapitän Niklas Tasky besonders auf. Bei Weiche konnten sich Theo Behrmann, Torben Rehfeldt und Noel Kurzbach gute Noten verdienen.

Am 31. Spieltag hat Flensburg Heimrecht. Sie empfangen zum Auftakt einer „Trilogie“ mit drei Partien auf eigenem Platz in Serie am Freitagabend, 26. April 2024, ab 19 Uhr im Manfred-Werner-Stadion die Spitzenmannschaft des SV Meppen.

Havelse: Opitz – Engelking (90.+1 Özdemir), Minz, Tasky (Kap.), Kolgeci (V) – Stuhlmacher (82. Cherny), Düker (88. Schleef), Rufidis (90.+2 Behrens), Aytun – Langfeld, Mittelstädt (70. Jaeschke). Trainer: Ferchichi.

Weiche: Heim – Behrmann, Fölster, Rehfeldt, Pfeil (V/88. Thomsen) – Kurzbach (75. Kieselbach), Cherif, Wirlmann (Kap./82. El-Kandoussi/V), Cornils (56. Hoppe) – Brügmann (65. Ehlers), Dethlefs. Trainer: Fröhling.

Tor: 1:0 Düker (57.).

Zuschauer: 351 im Wilhelm-Langrehr-Stadion, Garbsen-Havelse.

Schiedsrichter: Niklas Olle (SF Ahlum/Wolfenbüttel), zeigte „Gelb“ für Kolgeci (Foulspiel, 24.) auf Garbsener sowie für Pfeil (Foulspiel, 75.) und El-Kandoussi (Foulspiel, 85.) auf Flensburger Seite.

Trainerstimmen:

Der TSV-Trainer Samir Ferchichi erklärte: „Nach der Niederlage in Meppen war klar, dass wir wieder eine Schippe drauflegen mussten. Wir haben sehr gut begonnen und müssen uns nach den ersten drei Aktionen eigentlich belohnen. Flensburg ist eine physisch starke Mannschaft. Dennoch denke ich, dass wir in den ersten 45 Minuten in der Struktur die bessere Mannschaft waren. Wir haben in der Halbzeitpause besprochen, wie der Spielaufbau der Flensburger erfolgt und wollten dort Ballverluste provozieren. Das hat dann vor dem 1:0 sehr gut geklappt. Danach hatten wir mit dem 1:0 Rückenwind. Mein Torwart Tom Opitz musste einmal retten. Wir müssen aber die Konter besser nutzen. Wir sind stabil, spielen eine gute Rückrunde. Es war ein absolut verdienter Sieg für meine Mannschaft. Hinter dem Abstiegskampf machen wir jetzt einen Haken dahinter. Wir hoffen, dass wir in Hamburg nächste Woche (am Samstag beim HSV II/d. Red.) an der heutigen Leistung anknüpfen können.“

Weiche-Trainer Torsten Fröhling sagte: „Ich denke, es war ein Kampfspiel von beiden Seiten. Meine Mannschaft war heute engagiert, hatte sehr viel Laufarbeit. Aber wenn man weiter unten steht, gelingt nicht so viel. Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen. In die zweite Halbzeit sind wir gut gestartet. Wir hatten ein, zwei Chancen, bekommen dann aber das 0:1. Das ist halt so. Wir haben nicht aufgegeben. Die Mannschaft hat erkannt, worum es geht. Glückwunsch an Havelse. Da hat man kein Argument mehr. Wir müssen gucken, dass wir gegen Meppen etwas machen.“

Aufrufe: 022.4.2024, 09:30 Uhr
SC Weiche FlensburgAutor