2024-06-06T14:35:26.441Z

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Umut Akpinar trifft mit dem 1. FC Kleve am Sonntag auf den ETB Schwarz-Weiß Essen.
Umut Akpinar trifft mit dem 1. FC Kleve am Sonntag auf den ETB Schwarz-Weiß Essen. – Foto: Arno Wirths

Umut Akpinar: „Wir müssen uns Glück hart erarbeiten“

Der Trainer des 1. FC Kleve spricht über den Kampf gegen den Abstieg und die Entwicklung junger Spieler.

Zwei Partien warten vor der Winterpause noch auf den Oberligisten 1. FC Kleve. Am Sonntag, 14.15 Uhr, geht es in der heimischen Eroglu-Arena gegen den ETB Schwarz-Weiß Essen, in der nächsten Woche dann gegen den Mülheimer FC 97. Für die Rot-Blauen geht es zuvorderst darum, den Vorsprung vor der Abstiegszone zu wahren, der derzeit noch sechs Punkte beträgt. Trainer Umut Akpinar, der seit dem Sommer 2017 am Bresserberg an der Seitenlinie steht, erklärt im Gespräch, wie er auf die sportliche Situation des Tabellenelften schaut.

Herr Akpinar, nach fünf Niederlagen in Serie spielte Ihre Mannschaft zuletzt gegen die DJK Adler Union Frintrop 1:1. Wie froh waren Sie, dass der Negativlauf gestoppt wurde?

Umut Akpinar: "Die Pleiten-Serie war nicht schön. Wir sind froh, dass sie vorbei ist. Ich gebe aber zu, dass sich das Unentschieden direkt nach dem Spiel wie eine Niederlage angefühlt hat. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein nahezu perfektes Spiel gezeigt, wir haben viele Chancen herausgespielt und kaum etwas zugelassen. Der zweite Durchgang war etwas zäher, aber auch da hatten wir die besseren Chancen. Dass es schlussendlich nicht zu drei Punkten gereicht hat, lag vor allem daran, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben. Wir hätten einen Sieg verdient gehabt."

Die magere Chancenverwertung ist eine Schwäche, die nicht zum ersten Mal zu Tage trat.

Akpinar: "Daher arbeiten wir auch intensiv an der Chancenausbeute. Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Gerade in der Offensive haben wir viele junge Spieler, die sich in einem Lernprozess befinden. Viel mehr ärgerte es mich, wie wir das Gegentor gegen die DJK Frintrop bekommen. Wenn du in der 80. Minute mit 1:0 führst, darfst du nicht so offensiv gestaffelt sein, die Restverteidigung muss deutlich besser stehen. Das haben wir unter der Woche auch sehr deutlich analysiert."

Der 1. FC Kleve war furios in die Saison gestartet. Können Sie sich die jüngste Ergebnisflaute erklären?

Akpinar: "Es kommen verschiedene Faktoren zusammen. Ein Aspekt ist sicherlich die Verletztenmisere. Niklas Klein-Wiele fehlt uns im Zentrum stark, auch der Ausfall von Frederik Meurs tut weh. Wenn dann in der Offensive noch Luca Thuyl und Hasan Akcakaya ausfallen, fehlt uns im Spiel nach vorne etwas. Wir haben für die Verletzten immer wieder junge Spieler ins kalte Wasser geworfen, teils nicht mal auf ihren gelernten Positionen. Da ist es klar, dass nicht alles auf Anhieb funktioniert. Außerdem hatten wir während des Saisonstarts häufig das Spielglück auf unserer Seite, zuletzt schaute das etwas anders aus. Dieses Glück müssen wir uns nun wieder hart erarbeiten."

Haben Sie vor den letzten beiden Partien vor der Winterpause ein Punkte-Ziel ausgegeben? Sind vier Punkte Pflicht?

Akpinar: "Nein, über Punkte haben wir nicht gesprochen. Wir wollen aber dringend wieder gewinnen, wir sind hungrig. Das ist allerdings gegen jede Mannschaft in der Oberliga Niederrhein ein Brett."

Geht es für den 1. FC Kleve weiterhin nur um den Klassenerhalt?

Akpinar: "Ja, und ich bin davon überzeugt, dass es bis zum Ende spannend bleiben wird. Unser Ziel ist es, frühestmöglich Planungssicherheit zu haben. Aber in diesem Jahr spielt die Hälfte der Mannschaften gegen den Abstieg. Das zeigt, dass die Qualität noch einmal zugenommen hat. Es gibt kein Team am Tabellenende, das bereits abgeschlagen ist. Wir werden alles daransetzen, unseren Vorsprung auf die Abstiegszone zu wahren."

Am Sonntag, 14.15 Uhr, geht es vor heimischem Publikum gegen den einen Punkt besseren Tabellenneunten ETB Schwarz-Weiß Essen. Was erwartet Ihre Mannschaft?

Akpinar: "ETB Schwarz-Weiß Essen hat offensiv eine hohe Qualität und viel Tempo. Und in Timur Mehmet Kesim haben sie den zweitbesten Torjäger der Liga in ihren Reihen. Sie brauchen nicht viele Torchancen, um zu treffen. Das haben wir im Niederrheinpokal gesehen, als sie aus dem Nichts gegen uns zum 1:0 trafen und so eine Runde weiterkamen. Allerdings haben die Essener auch durchaus Schwächen. Daher können wir etwas holen, wenn wir unsere Leistung bringen. Und ich merke der Mannschaft an, dass sie heiß darauf ist."

Die Fragen stellte Maarten Oversteegen.

Aufrufe: 08.12.2023, 20:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor