2024-06-06T14:35:26.441Z

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Bogdan Shubin blickt positiv auf sein erstes Jahr in Bocholt zurück.
Bogdan Shubin blickt positiv auf sein erstes Jahr in Bocholt zurück. – Foto: Michael Schnieders

Ukraine, NLZ und Regionalliga: Der Werdegang von Bogdan Shubin

Als Stammspieler beim 1 FC Bocholt hat Bogdan Shubin schon einen breit gefächerten Karriereweg hinter sich. Nach Stationen bei Schachtar Donezk, dem TuS Koblenz und dem FC Schalke 04 hängt er sich nun in der Regionalliga ins Zeug.

Im Alter von zwölf Jahren zog Bogdan Shubin aus seiner Heimat in der Ukraine nach Deutschland. Nach ersten Erfahrungen beim TuS Koblenz zog es Shubin darauf ins Nachwuchsleistungszentrum des FC Schalke 04. In der "Knappenschmiede" schaffte er es sogar in die Auswahl der U17 der Ukraine. Nach seinem Wechsel zum 1. FC Bocholt wurde Shubin Stammspieler und blickt positiv auf die Saison zurück.

Schnelle Eingewöhnung ans neue Umfeld

Vor seinem Umzug nach Deutschland war Shubin schon den Nachwuchsfußball auf höchstem Niveau gewohnt. Nach einem Probetraining beim internationalen Schwergewicht Schachtar Donezk wurde Shubins Talent erkannt. In den kommenden Jahren durfte er sogar die Jugendmannschaften von Schachtar als Kapitän aufs Feld führen bis es dann im Jahr 2015 zum Umzug nach Koblenz kam. Der junge Ukrainer konnte sich an das neue Umfeld sehr schnell gewöhnen, der Fußball spielte dabei eine entscheidende Rolle. Im Jugendteam des TuS Koblenz fasste Shubin nämlich sehr schnell Fuß.

>>> Das ist Bogdan Shubin

"Ich fand mich überraschend schnell in der Schule und auch im Fußball zurecht. Durch diesen Alltag konnte ich auch die Sprache schnell lernen und verstehen. Im Team fand ich auch jemanden, mit dem ich Russisch sprechen konnte, was die Kommunikation anfangs deutlich erleichterte. Fußball war für mich ein guter Rückhalt während des Umzugs", schilderte Shubin in einem vom 1. FC Bocholt veröffentlichten Interview. Der universelle Charakter des Fußballs hat ihm in jungen Jahren schlichtweg schon geholfen: "Das Schöne am Fußball ist: Man kann auch ohne Sprache gemeinsam spielen."

Höhe- und Tiefpunkte in Gelsenkirchen

Nach seiner kurzen Zeit in Koblenz wurden die Scouts des FC Schalke 04 auf Shubin aufmerksam und gewannen ihn für das Nachwuchsleistungszentrum der "Knappen". Zunächst lebte Shubin bei einer Gastfamilie, ehe er ins Internat der Schalker weiterzog.

Seine darauffolgenden Auftritte in der Junioren-Bundesliga ließen auch in seiner Heimat aufhorchen. Als Belohnung wurde Shubin zur U17-Nationalmannschaft der Ukraine nominiert.

"Ich hatte ein Gespräch mit dem Trainer der Nationalmannschaft. Er hatte mich zu einem Freundschaftsturnier eingeladen, nachdem er mich bereits beobachtet und positive Rückmeldungen von den Spielern erhalten hatte, die bereits im Team waren. Mit einigen von ihnen habe ich bereits in der Jugend zusammen gespielt. Bei diesem Turnier konnte ich den Trainer dann von meiner Leistung überzeugen, sodass ich auch für weitere Spiele nominiert wurde."

Nach der U17 wurde Shubin jedoch nicht mehr berücksichtigt und musste damit seinen Traum vom Debüt in der A-Nationalmannschaft hinten anstellen. Sein Fokus lag weiter auf dem FC Schalke, wo er sich nach einem starken zweiten Jahr in der U19 nicht nachhaltig in der zweiten Mannschaft der Gelsenkirchener beweisen konnte.

Shubin schwärmt von seinem ersten Jahr am Hünting

Mit seinem Wechsel nach Bocholt kommt Shubin in der laufenden Saison wieder auf regelmäßige Einsatzzeiten: "Gerade nach meiner Zeit auf Schalke war es für mich sehr wichtig, wieder Spielpraxis zu bekommen. Es war keineswegs selbstverständlich, dass ich nach einem Jahr ohne Spielzeit und der dadurch fehlenden Erfahrung hier direkt so viel Einsatzzeit erhalte", offenbarte Shubin.

Nach einer furiosen Hinrunde und sanften Träumen vom Aufstieg in die 3. Liga, sind die "Schwatten" in der Rückrunde unsanft gefallen und kämpfen nur noch um den zweiten Platz. Shubin sieht den Saisonverlauf jedoch alles andere als schwarz: "Wir konnten die Euphorie vom Anfang der Saison mitnehmen und durch diesen Schwung stehen wir jetzt oben in der Tabelle und kämpfen um die Vizemeisterschaft. Auch die Phase, in der es nicht so gut lief, haben wir als Team gemeistert. Wir haben in dieser Zeit vielleicht keinen schlechteren Fußball gespielt, uns hat lediglich das nötige Glück gefehlt, um in einigen Spielen ein Tor zu erzielen", gab Shubin ein optimistisches Fazit seiner Mannschaft.

Für das gute Gefühl wird es wohl noch einen Sieg im Saisonfinale gegen die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach brauchen. Der zweite Platz wäre sicherlich ein versöhnlicher Abschluss der ersten Saison des Bogdan Shubin in Bocholt.

Aufrufe: 016.5.2024, 22:00 Uhr
Markus BeckerAutor