TV Kalkum-Wittlaer bietet in der Bezirksliga viel Spektakel

Zehn eigene Tore und sechs Gegentreffer in zwei Spielen zeigen aber auch, dass der TVKW noch nicht die richtige Balance zwischen Angriffslust und der Gier nach Torverteidigung gefunden hat. Für Navid Fazeli kommen die Probleme nicht ganz überraschend. Vor allem das Luxusproblem in der Offensive hatte der Coach so erwartet. „Wir wissen, dass wir über eine der stärksten Angriffsreihen der Liga verfügen“, sagt Fazeli. Nico Pesch, Marc Bäsner (beide drei Sasiontore) oder Lars Jansen (ein Tor) – sie alle können Spiele mit individuellen Klasse alleine entscheiden, wodurch die Fazeli-Elf in der Offensive nur schwer auszurechnen ist. Dass das Trio auch in der vergangenen Spielzeit schon zusammen wirbelte, kommt Wittlaer bereits im frühen Saisonverlauf zu Gute. Sieben der bislang zehn erzielten Treffer gingen auf das Konto Trios.

Defensive muss sich noch finden

So eingespielt der TV Kalkum-Wittlaer im Angriff wirkt, so anfällig wirkt er dagegen noch in der Abwehr. Aber auch hierfür hat Fazeli eine Erklärung parat. „Wir sind auch in diesem Bereich grundsätzlich gut aufgestellt, konnten uns in der Vorbereitung aber nie mit einer Formation einspielen. Daher befinden wir uns hier noch in der Experimentierphase“. Gegen Mündelheim stand die Defensive schon sicherer, auch weil der in der Vorbereitung aus beruflichen Gründen überweite Strecken fehlende Philipp Kuschel allmählich seinen Trainingsrückstand aufgeholt hat. Kuschel ist als „Leader“ genauso wichtig für das Gefüge wie Routinier Altan Top, der aktuell noch eine Sperre aus der Vorsaison absitzt. Mit dem 31-Jährigen hat Navid Fazeli ein weiteres Ass in der Hinterhand.

Daher ist der Coach mit Blick auf das nun anstehende Spiel gegen die TuS Gerresheim auch weit davon entfernt, die taktischen Überlegungen über Bord zu werfen. „Wir bleiben unserer Linie treu. Es ist bei uns, denke ich, nur eine Frage der Zeit, bis sich die Dinge auch defensiv einspielen.“