Nun ist es Realität. Der SV Bad Heilbrunn steigt aus der Landesliga ab. Mit zwei Niederlagen gegen den TV Erkheim muss der SV den Gang in die Bezirksliga antreten.
Bad Heilbrunn – So richtig dran geglaubt hatten sie wohl schon vorher nicht. Versucht haben sie es trotzdem. Und ein wenig Hoffnung keimte tatsächlich auf, als Anton Krinner eine schöne Kombination über Felix Gellner und Max Specker mit einem Treffer für den SV Bad Heilbrunn abschloss. Doch das 1:0, es zählte nicht. Krinner stand im Abseits.
Drei Treffer hätten die Heilbrunner am Pfingstsonntag in der zweiten Relegationsrunde nach dem 0:3 im Hinspiel beim TV Erkheim gebraucht, um sich zumindest in die Verlängerung zu retten. Ein weiteres, um den Klassenerhalt in der Landesliga zu sichern. Und auf keinen Fall einen Gegentreffer, sonst hätten sie fünf Tore benötigt. Doch genau das passierte: Fabian Krogler, gefürchteter Torjäger und Kapitän der Allgäuer, konnte nach einer Flanke völlig unbedrängt mit seinem Kopfball Maß nehmen und traf mit dem 0:1 mitten ins Herz der Heilbrunner.
Irgendwie passte zum Abschluss der wenig vom Glück gesegneten Saison, dass auch der zweite Heilbrunner Treffer wegen Abseits nicht gegeben wurde. Max Specker –erstmals seit seiner Verletzung fast wieder bei alter Form – hielt den Schlappen in eine schöne Krinner-Flanke und lenkte den Ball aus kurzer Distanz in die Maschen. Wieder entschied das Schiedsrichter-Gespann auf Abseits.
Erkheim verwaltete den Vorsprung aus dem Hinspiel. Die Gäste standen hinten drin, die Heilbrunner hatten viel Ballbesitz, machten Druck nach vorne, hätten sich auch ohne die Abseits-Treffer durchaus zwei Tore verdient: Erneut zweimal Specker (31.) und Maximilian Schnitzlbaumer vergaben gute Möglichkeiten, schossen knapp drüber oder vorbei. Der nach der Pause für Gellner eingewechselte Benedikt Specker legte auch gleich los und traf aus der Drehung die Latte.
Doch da bestand ohnehin nur noch wenig Hoffnung auf ein Wunder. Auch das zweite Gegentor passte ins Bild: Christoph Hüttl, die ganze Saison über souveräner und gut mitspielender HSV-Torwart, verlor die Kugel bei einem Ausflug an die Strafraumkante, nachdem er kurz zuvor wieder stark pariert hatte. Diesmal schoss er beim Klärungsversuch Krogler an, der Ball hoppelte zum 0:2 über die Torlinie.
Der Rest war Schmerz. In der Schlussphase schoben sich die Spieler den Ball nur noch hin und her. Die Heilbrunner schlossen geistig vermutlich bereits mit der Landesliga ab, während der Erkheimer Anhang – zahlreich mitgereist – die Aufstiegsfeier auf den Rängen vorzeitig und lautstark begann. Immerhin – zwei schöne Jahre in der Landesliga liegen hinter den Heilbrunnern, die nach dem Abpfiff mit hängenden Köpfen über den Platz liefen oder frustriert an der Bande zusammensackten. Der Himmel weinte mit ihnen: Mit dem Abpfiff, der das vorläufige Ende der Loisachtaler in der Landesliga bedeutete, prasselte der Regen hernieder. (Nick Scheder)
Tore: 0:1 Krogler, 0:2 Krogler –Schiedsrichter: Felix Grund, – Zuschauer: 648.
SV Bad Heilbrunn: Hüttl, – A. Specker, Kapfhammer, Mertens (76. Fl. Schnitzlbaumer), Tiedt, – Krinner, Pföderl, A. Pappritz (76. Fr. Schnitzlbaumer), M. Schnitzlbaumer (61. Lechner), – Gellner (46. B. Specker), M. Specker (76. M. Pappritz).