2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation
Reichartshausen (grün) will gegen Ittlingen II die erste Hürde auf dem Weg Richtung Kreisklasse A nehmen.
Reichartshausen (grün) will gegen Ittlingen II die erste Hürde auf dem Weg Richtung Kreisklasse A nehmen. – Foto: Berthold Gebhard

Endlich wieder Relegation

Kreisklasse B Sinsheim +++ Vor drei Jahren ging es zuletzt um Auf- und gegen Abstieg +++ Reichartshausen großer Favorit gegen Ittlingen II +++ Mittwoch um 19 Uhr in Sinsheim

Mehrere hundert Zuschauer am Spielfeldrand, Fans mit Fahnen und lauten Gesängen, dramatische Spielverläufe – die Relegation steht an. Nach drei Jahren ist es endlich wieder soweit. Ein, maximal zwei Spiele entscheiden über Auf- und Abstieg, das sind die Spiele, für die die Fußballer Jahr für Jahr ihrem Hobby nachgehen.

Den Auftakt in die zwei Fußball-Festwochen bestreiten die beiden Vizemeister der zwei Sinsheimer Kreisklassen B am Mittwoch um 19 Uhr im Sinsheimer Helmut-Gmelin-Stadion. Wie es seit mittlerweile 15 Jahren der Fall ist, geht der B1-Vizemeister als Favorit in das Duell mit seinem Pendant der B2-Staffel. "Es gilt den Druck auszuhalten", spricht Simon Teschner direkt den wichtigsten Aspekt an. Der Trainer des TSV Reichartshausen hat mit seiner Mannschaft nur wegen des schlechteren Torverhältnisses im Vergleich zum SV Hilsbach die Meisterschaft verpasst. Gleichzeitig haben sich die Grün-Weißen die Saisonverlängerung aber mit dem 1:0-Sieg vor knapp drei Wochen gegen den drittplatzierten TSV Dühren redlich verdient.

"Am Samstag lief alles wie erwartet, da wir nicht damit gerechnet haben, dass Hilsbach was liegenlässt", so Teschner, der mit seiner Truppe einen ungefährdeten 9:0-Sieg beim TSV Kürnbach II eingefahren hat. Beinahe hätte es eine kurzfristige Meisterfeier gegeben, Hilsbach brachte in seinem Heimspiel gegen den SV Neidenstein eine knappe 1:0-Führung jedoch erfolgreich über die Zeit "Wir haben schon mitbekommen, dass es in Hilsbach spannend war", gibt der Reichartshausener Coach zu. Mit der Relegation hat er sich aber sehr schnell angefreundet: "Das haben wir zu Saisonbeginn überhaupt nicht erwartet. Wir wollten mal schauen, was so möglich ist, das Thema Aufstieg kam erst später mit den Erfolgen."

Was zusätzlich für den B1-Klub spricht, ist die Bilanz gegen die Spitzenteams. Aus den vier Duellen mit den beiden weiteren Ausnahme-Teams Hilsbach und Dühren hat der TSV sensationelle zehn von zwölf möglichen Punkten geholt und damit den direkten Vergleich deutlich für sich entschieden. "In den sogenannten Druck-Spielen haben die Jungs immer ihre Leistung abgerufen“, versprüht Teschner großen Optimismus."

Über das lange Pfingstwochenende hatten die Kicker frei, ein Training wurde nicht mehr angesetzt vor dem Relegations-Halbfinale mit dem TSV Ittlingen II. Auch über den Gegner haben sich die Reichartshausener nicht übermäßig viele Informationen beschafft. Teschner sagt selbstbewusst: "Wir werden einfach versuchen unser Spiel durchzuziehen, wohlwissend, dass es für jeden Gegner schwer wird, wenn wir unsere Leistung abrufen."

In Ittlingen herrscht große Vorfreude, die Relegation ist der Bonus für eine tolle Saison. "Wir wollten den Jungs Spaß vermitteln und das ist uns ganz gut geglückt", schmunzelt Wanderley da Cunha, der zusammen mit Felipe Oliveira die Ittlinger Zweite coacht. Die erste komplette Kreisliga-Saison der Ersten führte zwangsläufig dazu, dass die Zweite erstmals eine gesamte Runde in Konkurrenz absolvierte. Die Vizemeisterschaft am Ende ist ein riesiger Erfolg.

"Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn im Dorf seit Wochen eher über die Zweite gesprochen wird", verrät da Cunha, dass das Thema Relegation Spieler wie Fans gleichermaßen mitreißt. Dementsprechend groß ist die Freude über das Bonusspiel. Der Aufstieg ist alles andere als ein Muss, es gilt vielmehr die 90 Minuten plus x in vollen Zügen zu genießen. Über die Ausgangslage gibt es laut dem 33-jährigen Coach nichts zu diskutieren: "Wir wissen, dass Reichartshausen eine ganz starke Mannschaft ist. Ich finde auch, die B1 ist diese Runde um einiges stärker als in den vergangenen Jahren."

Neben der Außenseiterrolle müssen die Ittlinger einige Ausfälle kompensieren. Vier, fünf Leute fehlen aufgrund von Urlaub oder beruflicher Verpflichtungen. "Wir müssen das irgendwie kompensieren, aber egal wie es ausgeht, Felipe und ich sind schon ein bisschen stolz darauf, was wir in den vergangenen zwei Jahren aufgebaut haben."

Der Sieger der Partie bekommt es am Sonntag mit dem VfB Bad Rappenau II zu tun. Der Drittletzte der Kreisklasse A ist für das Relegations-Finale gesetzt und hat dort die Chance doch noch den Klassenerhalt zu schaffen.

Aufrufe: 08.6.2022, 09:00 Uhr
red.Autor