2024-05-29T12:18:09.228Z

Ligabericht
Das Sturmduo Waaris Bhatti und Sebastian Kaster (v.l.) kam in Mainz nur selten zur Geltung.
Das Sturmduo Waaris Bhatti und Sebastian Kaster (v.l.) kam in Mainz nur selten zur Geltung. – Foto: Claus-Walter Dinger (Archiv)

TSG Pfeddersheim: Eine Niederlage für die Moral

Fast chancenlos und doch erhobenen Hauptes bei 0:2-Niederlage beim TSV Schott Mainz

Zweimal schnupperte die TSG Pfedderheim an Zählbarem beim Oberliga-Spitzenreiter. Einmal, als nach einem Pressschlag Sebastian Kaster aus 15 Metern seitlich versetzt ab- und verzog (41.). Und einmal, als das Tor unverhofft frei schien, Benjamin Himmels 40-Meter-Flugball aber noch von Keeper Tim Hansen gefischt werden konnte (54.). Nein, dicht dran war die TSG wirklich nicht beim TSV Schott Mainz. Die 0:2 (0:1)-Niederlage fällt gnädig aus – und das verdientermaßen.

So unterlegen die TSG ohne gleich drei wichtige Zentrumsspieler war, so beherzt wehrte sie sich bis zum Schluss. „Es war ein extrem schweres Spiel“, sagt Torwart Patrick Stofleth, vor dem häufig Vollbetrieb herrschte, „wir haben viel reingehauen, aber es verpasst, längere Ballbesitzphasen zu haben. Wenn wir hier etwas mitnehmen, brauchen wir Spielglück.“

Jeder Schussversuch wird schnell bestraft

Und das fehlte, auch weil der sonst starke Nils Gans patzte. Einem langen Ball ging Schott-Flügelstürmer Silas Schwarz entschlossen nach, der Verteidiger verstolperte die Kugel, Schwarz zielte ins lange Eck (43.). Wie der erste, wurde auch der zweite Pfeddersheimer Schussversuch prompt bestraft, als Etienne Portmann sich erst unwiderstehlich im Mittelfeld drehte und den Schnellangriff dann im Zentrum selbst abschloss (58.).

„Portmann, Merkel, Wimmer, Schwarz“, reiht Stoffleth mit staunendem Gesicht die Namen der Mainzer Offensivkünstler aneinander, „die können alle Eins gegen Eins zocken...“ Trotzdem hielt die TSG Stand, blockte zahlreiche Abschlüsse am und im Strafraum, stellte letzte Pässe von der Grundlinie zu, warf sich in jeden Zweikampf. Was durchkam, schnappte sich meist Stoffleth, beispielsweise zweimal im direkten Duell mit dem zweitligaerfahrenen Pierre Merkel. Eine kollektive Abwehrleistung, die gut sein sollte für die Moral.

Ehrenberg gibt sich optimistisch

„Wir waren da, wir wollten es alle, da war Feuer auf dem Platz“, lobt der Keeper. Doch die letzten rechnerischen Chancen auf die Aufstiegsrunde sind nun dahin. Legt man beide Staffel-Tabellen übereinander, hat die TSG aktuell neun Teams hinter sich. Mindestens sechs, womöglich auch acht müssen es am Saisonende sein. „Nächste Woche gegen Eisbachtal heißt es zu punkten“, gibt Stoffleth den Kurs vor.

„Es war unser Plan, das Zentrum zu verdichten“, sagt Trainer Tobias Ehrenberg, „bis zum Schluss hat die Mannschaft gut gearbeitet und gekämpft. Die Jungs haben sich nichts vorzuwerfen. Gegen so einen Gegner brauchst du Glück.“ Das Gute: Gegen Eisbachtal sollte Marcell Öhler, nach der Punktspielpause dann auch Vincent Haber und Tobias Bräuner zurück sein. „Bis zu acht Absteiger bei zwölf Mannschaften, das ist brutal“, blickt Ehrenberg voraus. „Wenn wir in Vollbesetzung sind, haben wir eine richtig gute Qualität und die Chance, die Liga zu halten.“

TSG Pfeddersheim: Stofleth – Tillschneider, Gans, Ludwig – Dogan, Lee (67. Yücel), Himmel (82. Matsumura), Schmidt, Graciotti – Bhatti (67. Schubach), Kaster.

Aufrufe: 026.2.2023, 12:36 Uhr
Torben SchröderAutor