2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Jani Pless

TSG Backnang: Im zweiten Anlauf das Glück gefunden

Rückkehrer Loris Hoffmann sticht bei Backnangs Fußball-Oberligisten nicht nur wegen seiner Körpergröße heraus. Mit seinen 28 Jahren hat er nun auch die Erfahrung, um das Mittelfeld mit zu organisieren.

Für die einen ist er ein Zugang. Für die Alteingesessenen bei den TSG-Fußballern ist Loris Hoffmann endlich in der Heimat angekommen.

Schließlich ist der 28-Jährige einst in der Jugend des Backnanger Oberligisten groß geworden, hat dann beim Etzwiesenverein bereits mit 18 Jahren seine ersten Erfahrungen im Aktivenbereich gemacht, um danach sein Glück woanders zu suchen. Seit dieser Saison ist er zurück. Nun gilt er nicht mehr als Talent, sondern ist ein Führungsspieler. Der 1,95-Meter-Mann ist vor der morgigen Partie bei Schlusslicht Offenburger FV (Anpfiff 14.30 Uhr) sowie dem Heimspiel am Dienstag gegen Neuling TSV Essingen (15.30 Uhr) die große Konstante neben Kapitän Julian Geldner im zentralen Mittelfeld des Tabellensiebten und sagt: „Für mich hat sich ein Kreis geschlossen.“

Rund zehn Jahre ist es her, da startete Hoffmann schon einmal den Versuch, sich bei der TSG zu etablieren. Von der Oberliga-A-Jugend des SGV Freiberg in die Etzwiesen zurückgekehrt, blieb es für ihn aber bei überschaubaren Einsatzzeiten. „Es war für einen jungen Spieler nicht einfach, sich gegen gestandene Kräfte wie Felix Drab, Adam Adamos und Oguzhan Biyik zu behaupten“, blickt er heute auf diese Zeit zurück. Hoffmann erklärt: „Es war schon ein wenig eine andere Zeit. Das Verhältnis von alt zu jung war viel hierarchischer.“

Der Schlaks, der als Sechsjähriger mit der Familie von Gemmrigheim nach Backnang umgezogen und über den FC Viktoria sowie den SV Unterweissach in der D-Jugend zum ersten Mal zur TSG gekommen war, hatte nicht lange Lust auf die schwierige Konkurrenzsituation. „Ich wollte einfach Fußball spielen“ – und nicht nur trainieren. Also wechselte er zum damals in der Landesliga beheimateten FCV, begann gut und riss sich dann den Meniskus.

„Ich war fast ein Jahr raus und als ich wieder fit war, waren wir im Prinzip abgestiegen.“ Andere hätten in der Situation vielleicht aufgegeben, Hoffmann biss sich durch. Er wechselte zum SV Breuningsweiler, mit seinem früherer TSG-Jugendtrainer Johannes Stanke als Coach. Vier Jahre war er im Winnender Stadtteil in der Landes- und Verbandsliga am Ball. Sein Urteil: „Eine gute Zeit. Ich habe den Spaß am Fußball wiedergefunden.“

Das wirkte sich offensichtlich auch auf seine Leistungen auf dem Platz aus. Sein alter Backnanger Trainer Markus Lang holte ihn jedenfalls im Sommer zum Oberligisten FSV 08 Bissingen. „Mit ihm hatte ich die ganzen Jahre immer wieder Kontakt und habe auch in seiner Fußballschule mitgearbeitet“, erzählt Hoffmann und weiß heute: „Es war die richtige Entscheidung, mit 26 den Sprung von der Landes- in die Oberliga noch einmal zu wagen.“

51 Einsätze in zwei Jahren für die Elf aus Bietigheim sind Zeugnis dafür. Gegen einen Verbleib beim FSV 08 sprach eigentlich nur der riesige Aufwand mit der Fahrstrecke vom Wohnort Hertmannsweiler zum Training, die Familie mit seinem nicht ganz zwei Jahre alten Sohn und der Beruf als multimedialer Reporter im Nachrichtenbereich des SWR in Stuttgart. „Das alles mit Oberliga-Fußball unter einen Hut zu bringen, erfordert schon viel Absprache, braucht viel und gute Organisation“, sagt der nunmehr 28-Jährige und weiß: „Ich habe Glück, dass meine Freundin die Fußballsache so unterstützt.“

Trotzdem war für ihn auch klar, dass ein Wechsel zu seinem Ex-Verein und Oberligisten nach Backnang für ihn vieles erleichtern würde. „Das war auch der Hauptgrund dafür, dass ich zur TSG zurückgekehrt bin“, erzählt Hoffmann und fügt hinzu: „Außerdem wollte ich mir selbst beweisen, dass ich mich auch hier in Backnang durchsetzen kann.“ Hier bei seinem einstigen Jugendverein, bei einer Art alten Liebe, denn: „Egal wo ich war, habe ich die TSG nie aus den Augen verloren.“ Auch nicht in der Zeit, als er in Berlin beim Fußballmagazin 11Freunde ein Praktikum machte. Schließlich jagt er nicht nur mit einer so großen Begeisterung dem runden Leder hinterher, dass „ich der Sache schon viel unterordne.“

Auch beruflich kann er sich eine Zukunft im Sportjournalismus gut vorstellen. Das aber wohl erst, wenn er die Kickstiefel an den Nagel gehängt hat, würde Oberliga-Fußball doch mit dieser Tätigkeit terminlich oft kollidieren. Noch will er das nicht, schließlich hat es lang genug gedauert, bis Loris Hoffmann als Aktiver bei den Etzwiesenfußballern richtig angekommen ist und sich für ihn damit ein Kreis geschlossen hat.

Infos

Der Trainer Mario Klotz „Unser oberstes Ziel muss sein, dass wir den Abstand zu Schlusslicht Offenburg und zum Tabellenelften Essingen nicht kleiner werden lassen. Am besten ist es selbstverständlich, wenn wir ihn weiter ausbauen können. Damit das gelingt, müssen wir uns wie in den vergangenen Wochen darüber im Klaren sein, dass das nur klappt, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gehen. Ich erwarte allerdings auch von meiner Mannschaft, dass wir die guten Leistungen der letzten Spiele bestätigen, dass wir uns weiterhin diszipliniert an unseren Plan halten. Gegen Ravensburg hat das funktioniert, wir haben hinten zu Null gespielt und vorne im richtigen Moment die Tore erzielt. Was mir in dieser Partie auch gefallen hat, das war, dass wir immer mal wieder auch spielerische Akzente gesetzt haben.

Das Personal Außenbahnspieler Ata Coutroumpas und Stürmer Marius Weller fehlen weiterhin. Ansonsten hat die TSG alle Mann an Bord. Angesichts der guten Leistung gegen Ravensburg gibt es in der Startelf wohl keine Veränderung. Allerdings hat Klotz ein Sonderlob für den 19-jährigen Lukas Hornek parat: „Es hat mir sehr gefallen, welche Einsatzbereitschaft er nach seiner Einwechslung gezeigt hat.

Die Gegner Nach neun Spielen ist der Offenburger FV Letzter und brachte es bislang nur auf einen 3:1-Heimsieg gegen den Vorletzten Holzhausen und ein 1:1 daheim gegen den Drittletzten Nöttingen. Aufsteiger Essingen ist mit elf Punkten Elfter, ist aber noch ohne Heimsieg. Zehn seiner Zähler holte der Neuling auswärts. Zuletzt verlor die Elf vom Remsursprung aber beim SSV Reutlingen hoch mit 1:5.

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Aufrufe: 029.9.2023, 06:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor