2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Norbert Ferstl wird im Sommer nach fast vier Jahren erfolgreichem Wirken beim FC Tremmersdorf seine Tätigkeit beenden. – Foto: FC Tremmersdorf
Norbert Ferstl wird im Sommer nach fast vier Jahren erfolgreichem Wirken beim FC Tremmersdorf seine Tätigkeit beenden. – Foto: FC Tremmersdorf

Tremmersdorf: Norbert Ferstl bricht im Sommer die Zelte ab

Nach etwas mehr als drei Spielzeiten beim Kreisligisten sucht der Spielertrainer eine neue Herausforderung

Der Tabellenvierte der Kreisliga Nord im Spielkreis Amberg/Weiden, FC Tremmersdorf, macht sich ab sofort auf die Suche nach einem neuen Trainer. Denn wie der aktuelle Coach Norbert Ferstl und auch der Verein nun bekanntgaben, wird der Spielertrainer seine Zelte zum Saisonende nach über drei Jahren auf der Kommandobrücke abbrechen. Der 34-Jährige suche eine neue Herausforderung, wie Spartenleiter Florian Schnödt gegenüber Oberpfalz-Medien erklärte. Eigentlich wollte man verlängern mit ihm.

"Schon als ich in Tremmersdorf meine Tätigkeit aufnahm, sagte ich, dass ich drei Jahre anpeile und dann rotiere. Denn schon als Spieler habe ich es genossen, wenn du alle drei Jahre einen neuen Trainer und damit einfach immer wieder neue Anreize bekommst", erklärt der Scheidende den hauptsächlichen Beweggrund für seine Entscheidung. Konkrete Zukunftspläne hat er noch nicht: "Ich bin für alles offen, aktuell habe ich kein Angebot vorliegen. Ich habe ja nun eine Menge Zeit, bin da total entspannt. Sollte etwas Passendes kommen, werd' ich's machen, oder mir zumindest anhören. Ergibt sich nichts, dann auch gut, ich bin fast 35 und möchte das ein oder andere Jahr noch gegen den Ball treten, da habe ich schon noch die ein oder andere Option. Und ergibt sich mal eine fussballerische Pause, auch kein Problem. Denn dann könnte ich meinem Hobby, der Jägerei mehr Zeit widmen", sagt Ferstl im Gespräch mit FuPa mit einem Schmunzeln.

Auf seine Arbeit in Tremmersdorf blickt er zufrieden und auch ein wenig stolz zurück: "Was wir in Tremmersdorf erreicht haben, ist ja bekannt. Einen totalen Umbruch haben wir eingeläutet, aus einer sehr jungen Mannschaft haben wir – da spreche ich auch für meinen Brunder Chris – eine mehr als stabile Kreisligatruppe geformt, mit der wir jedes Jahr irgendwo im oberen Tabellendrittel mitgemischt haben. Davor war der FC ja Aufsteiger und im hinteren Mittelfeld angesiedelt. Deswegen spricht das ja für unsere Arbeit, die wir hier in Tremmersdorf geleistet haben. Uns macht es natürlich auch wahnsinnig Spaß, mit den jungen Burschen zu arbeiten. Egal, was nun kommt, es war für mich hier eine wahnsinnig schöne Zeit bei meiner ersten Trainerstation, es hat und macht auch noch immer unglaublich viel Spaß. Auch von Vereinsseite her gibt es überhaupt nichts zu beanstanden, es ist ein von ganz toller Verein, der zudem durch die beiden Vorstände während meiner Zeit – zunächst Bastian Dötsch und dann Wolfgang Seitz – auch toll geführt wurde und noch wird. Mein Nachfolger darf sich auf einen Dorfverein mit einem gewissen Flair freuen, der meiner Meinung nach einzigartig ist. Wir haben nun den Grundstock gelegt, ich würde mich freuen, wenn der FC diesen Weg weitergehen kann", so der Vollblutfußballer, der im Januar seinen 35. Geburtstag feiert.

Wohin es Norbert Ferstl in der nächsten Spielzeit also verschlägt, ist offen. Bis zum Saisonende werde er auf jeden Fall weiterhin 100 Prozent für den FC Tremmersdorf geben, bemerkt er. Denn für den letztjährigen Vizemeister der Kreisliga Nord wäre Platz zwei immer noch in Reichweite, zudem habe man noch zwei Nachholspiele zu absolvieren. Hinter Ligaprimus TuS Schnaittenbach (18 Spiele/42 Punkte), dem SV Kohlberg (18/35) und dem ASV Haidenaab (17/33) rangiert die Ferstl-Truppe aktuell auf Platz 4 mit 28 Punkten nach 16 absolvierten Partien.

Norbert Ferstl, der über eine enorme Erfahrung als Spieler verfügt, hat er doch mit Bundesliga im Juniorenbereich und überwiegend Bayern-, Landes- und Bezirksliga im Seniorenbereich (u.a. SpVgg Weiden, DJK Ammerthal, SV Etzenricht, Vorwärts Röslau, SV Seligenporten) durchgängig in höheren Klassen gespielt, hatte in Tremmersdorf während der Coronazeit seine erste Trainerstelle angetreten und löste dabei seinen älteren Bruder Christian ab, der ihn fortan als Co-Trainer unterstützte. Abteilungsleiter Florian Schnödt findet nun, nach Bekanntgabe des Abschieds von Ferstl, nur lobende Worte für den Scheidenden. Die Zusammenarbeit wäre immer hervorragend gewesen und man habe sich jedes Jahr verbessert, so der FC-Fußballchef zu Oberpfalz-Medien. Auch heuer liege man sportlich im Soll, wie Schnödt feststellt. Das bisherige Highlight unter der Regie von Norbert Ferstl war ohne Zweifel das Erreichen der Vizemeisterschaft in der zurückliegenden Spielzeit, auch wenn es dann – nach einem 1:4 im Rele-Match gegen Schmidmühlen – nicht für den ganz grossen Sprung in die Bezirksliga reichen sollte.

Bei den Verantwortlichen des FC ist man nun bemüht, die Nachfolge von Norbert Ferstl in der Winterpause zu klären. Natürlich sucht man zunächst in den eigenen Reihen, so wäre Ferstls Bruder Christian der erste Ansprechpartner, wie Florian Schnödt erklärt. Da aber auch der überlegt, ob er weitermacht, bedarf es erst einiger Gespräche, in denen Überzeugungsarbeit geleistet werden muss.

Aufrufe: 06.12.2023, 09:30 Uhr
Werner SchaupertAutor