2024-05-02T16:12:49.858Z

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Pascal Weber ist kein Freund des Karnevals.
Pascal Weber ist kein Freund des Karnevals. – Foto: Adrian Schlüter

Torjäger Weber feiert nur gerne auf dem grünen Rasen

Der Uerdinger Mittelstürmer zeigt mit einem Hattrick, wie es gehen kann. Trainer Marcus John ist von seiner Effektivität und Quote beeindruckt.

Als Pascal Weber vor einem Jahr zum KFC Uerdingen kam, war noch vieles anders. Vorsitzender war Damien Raths, Trainer Björn Joppe. Der sympathische, smarte Luxemburger hat einen wirtschaftlichen Gau hinterlassen, der wenig bescheidene Coach glänzte verbal, aber nicht planvoll.

Er lieferte eine besondere Kostprobe seiner Konzeption, als er forderte, der vom VfB Hilden geholte Top-Torjäger müsse sein Spiel nun anpassen – wohlgemerkt nicht umgekehrt. Die Auswirkungen jenes Irrtums hatten zur Folge, dass der Mittelstürmer nicht in Szene gesetzt wurde, nicht die Bälle bekam, die er benötigt, um das zu tun, was er kann: Tore schießen.

Am vergangenen Samstag gab er dann wieder einmal eine eindrucksvolle Kostprobe seines Könnens, als er innerhalb von acht Minuten mit einem Hattrick glänzte, die Partie drehte und den Grundstein zum 4:1-Sieg im Testspiel gegen den SC Kapellen legte. „Ich wurde sehr gut in Szene gesetzt“, sagt Weber bescheiden und dankt Pepijn Schösser und Florian Abel für die Vorarbeit. „Es hat alles gepasst: Position, Laufweg, Schusshaltung. Ich hab das alles ja nicht verlernt.“

Das er in dem zurückliegenden Jahr nicht so zur Geltung kam, wie er und die Fans sich das erhofft hatten, lag auch an der taktischen Ausrichtung. In dieser Saison hatte Trainer Marcus John Ballbesitzfußball spielen lassen. Der Ball wurde in den eigenen Reihen gehalten, lange Bälle waren verboten. In der Winterpause wurde nun das System verändert. Der KFC spielt nun mit den offensiveren 3-4-3- oder 3-4-2-1-Systemen. Davon hat Weber zuletzt profitiert, weil Räume entstanden, die besser genutzt wurden und er auch Bälle in die Tiefe bekam, wo er seine Stärken ausspielen konnte.

Das hat auch Marcus John gesehen, der die Qualitäten des Torjäger durchaus zu schätzen weiß. „Er war gegen Kapellen sehr effektiv, hat jede Chance genutzt“, sagt der Coach. „Aber nicht nur gegen Kapellen. Calli ist sehr effektiv. Wenn er Einsätze hatte, hat er getroffen. Wenn ich seine Einsatzminuten und die Treffer sehe, kann ich nur sagen: seine Quote ist top.“

Weber freut sich auf die anstehende Rückrunde und er glaubt nicht, dass die wirtschaftlichen Turbulenzen darauf Einfluss haben. „Natürlich wäre es schön, wenn Ruhe einkehrt“, sagt er. Aber der Vorstand gibt sein Bestes und informiert gut; Fans und Sponsoren ziehen an einem Strang und wir bekommen aktuell pünktlich unser Geld. Ich bin hier, um Fußball zu spielen, darauf konzentriere ich mich.“ Dass der SV Straelen Insolvenz angemeldet hat, schmerzt Weber: „Es tut mir für den Verein, die Spieler und auch für Hermann leid, der ein totaler Fußall-Fan ist.“

So gerne Weber Siege feiert, Karneval ist nicht sein Ding. „Ich mag keinen Alkohol und keine großen Menschenmengen.“ Aber Siege.

Aufrufe: 09.2.2024, 12:00 Uhr
Thomas SchulzeAutor