2024-04-30T13:48:59.170Z

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Wülfrath ist Derbysieger.
Wülfrath ist Derbysieger. – Foto: Patrik Otte

„Tor des Tages“ entscheidet das Derby

Der 1. FC Wülfrath wehrt im Bezirksliga-Duell den Ansturm des Neulings Rot-Weiß Wülfrath durch einen Treffer von Chamdin Said ab.

SV Rot-Weiß Wülfrath – 1. FC Wülfrath 0:1 (0:0). Das mit Spannung erwartete Wülfrather Ortsduell endete vor rund 500 Zuschauern mit einem glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg des Traditionsvereins 1. FCW. Es war insbesondere im ersten Durchgang eine Begegnung, die die hohen Erwartungen erfüllte.

Packende Zweikämpfe, schöne Ballkombinationen und viele Strafraumszenen hüben wie drüben garantierten, dass die Zuschauer nach dem Abpfiff zufrieden nach Hause gingen. Zudem sorgten die Rot-Weißen als Gastgeber dafür, dass echte Derbystimmung aufkam. Stadionsprecher Bekir Dutkun bereitete schon vor dem Anpfiff mit lockeren Sprüchen und einheizender Musik den Boden für eine prima Atmosphäre. Einlaufkinder begleiteten beide Mannschaften auf den Kunstrasen, zudem standen Fackelträger Spalier.

Es waren noch keine zwei Minuten gespielt, da wurde FCW-Stürmer Fabian Helmes im Strafraum gefoult. Beim fälligen Elfmeter scheiterte Chamdin Said an Philipp Sprenger – den Keeper hatten die Rot-Weißen kurzfristig noch verpflichtet. In der Folge sahen die Zuschauer ein auf gutem Bezirksliga-Niveau stehendes Derby, bei dem beide Mannschaften sich nichts schenkten und um jeden Zentimeter Boden kämpften, wobei die Partie aber über die volle Spielzeit fair blieb und kaum Hektik aufkam.

Die Rot-Weißen nahmen nach einer guten Anfangsphase des FCW nach etwa 20 Minuten das Heft in die Hand, immer wieder angetrieben von den überragenden Akteuren Ahmet Tepebas und Björn Kluft. Vor allem Kluft präsentierte sich in toller Verfassung und bereitete dem FCW eine Menge Probleme. Bis zum Halbzeitpfiff erspielten sich die Gastgeber mehrere gute Chancen, fanden aber in FCW-Schlussmann Semih Demirhat ihren Meister oder vergaben ihre Möglichkeiten großzügig. Der FCW agierte aus einer sicheren Abwehr heraus und gefiel mit klug inszenierten Kontern, scheiterte aber im Abschluss am aufmerksamen RW-Torwart.

Ein tolles Tor

Nach dem Seitenwechsel erreichte die Partie nicht mehr die spielerische Klasse der ersten 45 Minuten. Das lag auch daran, dass der FCW die Rot-Weißen immer besser in den Griff bekam. Die Abwehr um den erneut überzeugenden Organisator Maik Bleckmann ließ hinten nichts zu und das Mittelfeld des FCW übernahm gegen den konditionell nachlassenden Lokalrivalen die Spielkontrolle. Mit klug eingefädelten Angriffen setzten die Gäste die Defensive der Rot-Weißen unter Druck. Das Tor des Tages fiel in der 73. Minute, als Tihomir Kriznjak auf der rechten Außenbahn auf und davon zog – seinen präzisen Pass in den Fünfmeter-Raum nutzte Chamdin Said, um zum 1:0 abzustauben. Danach bemühten sich die Rot-Weißen um den Ausgleich, konnten sich aber gegen den überzeugenden FCW-Abwehrblock nicht entscheidend durchsetzen. In den Schlussminuten begannen die FCW-Fans lautstark zu singen: „Derbysieger, Derbysieger nur der FCW.“

„Wir haben es im ersten Durchgang versäumt, unsere klaren Chancen zu nutzen. Ein Unentschieden hätte sicher eher dem Spielverlauf entsprochen“, sagte ein völlig enttäuschter RW-Coach Patrick Stroms, der erklärte, dass Torhüter Sprenger voraussichtlich nur für dieses eine Derby-Spiel verpflichtet wurde. FCW-Trainer Joscha Weber strahlte dagegen nach dem Abpfiff. „Ich weiß, wie wichtig dieser Sieg für unseren Verein ist. Unsere Taktik, aus einer kompakten Defensive heraus über klug angelegte Konter zum Erfolg zu kommen, ist voll aufgegangen. Meines Erachtens geht der Sieg in Ordnung“, sagte er.

Aufrufe: 018.9.2023, 12:35 Uhr
RP / Klaus MüllerAutor