Tim Weichelt: „Körperliche Wehwehchen nehmen zu“

Herr Weichelt, die Sonsbecker Mannschaft spielt eine tolle Saison mit Ihnen als sicherer Rückhalt. Sie gehören zu den besten Keepern in Liga. Warum haben Sie sich entschieden, ihren Vertrag nicht zu verlängern?

Tim Weichelt: "Das lässt sich so einfach nicht beantworten. Ich denke, dass es mit dem Alter, den zunehmenden körperlichen Wehwehchen, aber auch verschobenen Prioritäten zu tun hat. Familie, Arbeit und Freizeit rücken immer weiter in den Mittelpunkt. Und wenn ich den Fußball nicht mit hundertprozentigem Engagement ausüben kann, macht dieser Schritt meiner Meinung nach Sinn."

Wird es ein komplettes Karriereende oder können Sie sich noch vorstellen, für eine Hobby-Mannschaft oder ein Altherren-Team aufzulaufen?

Weichelt: "Erst einmal werde ich die freie Zeit genießen und schauen, wie sehr mir der Fußball wirklich fehlt. Ein paar Anfragen für Hobby-Truppen liegen mit übrigens schon vor."

Würden Sie auch bei einem Abstieg definitiv aufhören oder eventuell noch ein Jahr dranhängen?

Weichelt: "Nein, meine Entscheidung steht fest und hat nichts mit der Liga-Zugehörigkeit zu tun."

Wie werden Sie die Zeit ohne Fußball nutzen?

Weichelt: "Meine Frau und ich haben noch ein paar Reiseziele im Auge. Darüber hinaus werden meine Tochter und meine Freunde davon profitieren, dass ich ab Sommer mehr Zeit habe. Außerdem habe ich auch noch andere Hobbys."

Werden Sie dem Fußball womöglich in anderer Funktion verbunden bleiben?

Weichelt: "Ich kann mir durchaus vorstellen, später mal eine Funktion in einem Verein als Torwarttrainer zu übernehmen. Das hat aber noch Zeit."

Haben Sie einen Tipp, wen die Sonsbecker als neuen Torwart verpflichten sollten?

Weichelt: "Nein, da wird die Sportliche Leitung um Heiner Gesthüsen schon ein gutes Händchen beweisen. Zum anderen bleibt mit Jonas Holzum ja ein sehr talentierter Torwart dem Verein erhalten."

Was werden Sie denn durch den Abschied aus Sonsbeck ab Sommer vor allem vermissen?

Weichelt: "In erster Linie die Menschen im Verein. Ich habe mit den meisten Jungs über viele Jahre zusammengespielt und ihre Entwicklung mit begleitet. Das war für mich eine tolle Erfahrung. Darüber hinaus werden mir bestimmt alle Leute, die um die erste Mannschaft herum einen tollen Job machen, fehlen. Vom Platzwart Oggy und seiner Frau Brit bis hin zu Trainer Heinrich Losing werde ich jede einzelne Person und ihre spezielle Art vermissen. Aber viele Bekanntschaften werden mit Sicherheit auch über die aktive Fußballzeit hinaus erhalten bleiben. Und den Weg zum Sonsbecker Sportplatz werde ich ja ab dem 1. Juli nicht vergessen haben."

Woran werden Sie sich besonders gerne erinnern?

Weichelt: "Mein Anspruch war es immer, in der Oberliga zu spielen. Mit diesem Ziel bin vor sechseinhalb Jahren nach Sonsbeck gekommen. Leider war der Weg nicht so einfach wie ich erhofft hatte. Der lange Weg zum Aufstieg mit einigen Aufs und Abs und vielen unvergesslichen Randgeschichten wird mir immer in Erinnerung bleiben. Was wir hier beim SV Sonsbeck mit Kameradschaft und Leidenschaft auf die Beine stellen, ist einmalig und macht mich sehr stolz. Jetzt muss nur noch der Klassenerhalt gelingen."

Andre Egink führte das Gespräch.