2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Einen perfekteren Abschied vom SV Hahnbach als den Sprung in die Landesliga könnte es für Thorsten Baierlein nicht geben.
Einen perfekteren Abschied vom SV Hahnbach als den Sprung in die Landesliga könnte es für Thorsten Baierlein nicht geben. – Foto: Josef Trummer

Thorsten Baierlein: Landesliga als Ende einer Erfolgsstory?

Der 47-jährige Trainer hat beim SV Hahnbach eine höchst erfolgreiche Ära geprägt – Nun sei es Zeit für eine Auszeit

Nach insgesamt elf Jahren schließt Thorsten Baierlein am Ende der Saison das Kapitel als Trainer des SV Hahnbach. „Im Jahr 2005 habe ich Hahnbach mit 29 Jahren als Spielertrainer übernommen, im Januar 2018 bin ich nach ein paar Zwischenstationen zurückgekehrt“, erklärt Baierlein. Frühzeitig hatte der 47-Jährige seinen Abschied kommuniziert. „Jetzt ist es an der Zeit, Platz zu machen für etwas Neues. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“ Baierleins Nachfolger wird bekanntlich Ilker Caliskan.

In den vergangenen Jahren hat Baierlein eine höchst erfolgreiche Ära geprägt beim Dorfverein an der Vils. Nie schnitt sein Team in der Bezirksliga Nord schlechter als Platz drei ab. Aktuell ist man Zweiter und könnte so nach 2019 erneut den Sprung in die Relegation zur Landesliga schaffen. Gelänge der Aufstieg, wäre das ein perfektes Abschiedsgeschenk für Baierlein – der ja am Montag erst den Kreispokalsieg mit dem SVH einfuhr.

Was den bisherigen Saisonverlauf angeht, hat Thorsten Baierlein nicht viel zu merken. Man sei zufrieden. Nur die ein oder andere „unnötige“ Niederlage – er erinnert sich an die Hinrundenspiele gegen Chambtal (2:4) und Weiden-Ost (1:2) – fuchsen den Coach etwas. Nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt riss die Mannschaft das Ruder herum und „hat sich ganz gut zurecht gefunden“, so Baierlein, der eine eingespielte Truppe beisammen hat, in welcher der Kern seit Jahren zusammenspielt. „Sie hält auch in schwierigen Zeiten gut zusammen!“

Als Manko kreidet der 47-Jährige die fehlende Breite des Kaders an. „Bei uns wirken Ausfälle richtig schwer, weil wir das nicht so auffangen können.“ So tun die vorzeitigen Saisonenden von Luis Rösch und Simon Ströhl weh. Gleichzeitig ist Baierlein der Meinung: „Wenn wir alle an Bord haben, können wir jeden Gegner in der Liga schlagen.“

Das Saisonfinish mit noch drei ausstehenden Regelspieltagen könnte richtig spannend werden. Schlicht (48) hängt Hahnbach (49) im Nacken, dahinter klafft eine Lücke von fünf Punkten auf die restlichen Verfolger. „Von Platz zwei bis zehn sind die Mannschaften relativ gleich, da geht es in den Spielen um Kleinigkeiten“, urteilt Baierlein. „Oftmals entscheidet unsere Erfahrung und die individuelle Klasse zu unseren Gunsten.“

Was der Fußballtrainer vor dem sicherlich emotionalen Abschied aus Hahnbach noch auf seiner Wunschliste stehen hat? „Unser Ziel ist es, den zweiten Platz zu holen. Dafür tun wir alles. Das wird schwer aufgrund des Restprogramms, aber unmöglich ist es nicht. Druck haben wir nicht.“ Vier Ligaspiele warten noch auf den SVH. Dem Derby an diesem Freitag gegen Raigering („dürfen wir auf keinen Fall unterschätzen“) schließen sich Duelle mit Ränkam („weite Auswärtsfahrt unter der Woche“), dem direkten Rivalen Schlicht („vielleicht entscheidend“) und dem starken Aufsteiger Weiden-Ost an. „Die Relegation wären Highlightspiele und die wollen wir dann auch gewinnen“, betont Baierlein. Das Thema Saisonverlängerung bzw. Landesliga-Aufstieg sei aber noch Zukunftsmusik. Und wie schwer das erfolgreiche Bestehen der „Hardcore-Relegation“ mit ihren vier Spielen ist, weiß Hahnbachs Coach sowieso.

Ob sich die Mannschaft nach den Plätzen 1, – damals verzichteten die Spieler freiwillig auf den Aufstieg – 2, 3 und 3 das Abenteuer Landesliga verdient hätte? „Natürlich“, antwortet Baierlein, „Ich glaube nicht, dass eine andere Mannschaft in der Bezirksliga so konstant gut war in den letzten fünf Jahren wie wir.“

Ab Juni möchte Thorsten Baierlein eine Pause einlegen. „Fußball war schon immer Teil meines Lebens und wird es auch weiterhin sein. Ich würde schon gern mal wieder was machen, aber nächstes Jahr möchte ich mir erstmal eine Auszeit vom Trainersein gönnen. 18 Jahre lang habe ich nahezu am Stück die Trainertätigkeit sehr gerne ausgeübt. Aber jetzt ist es mal an der Zeit, ein Päuschen zu machen.“

Aufrufe: 03.5.2023, 14:30 Uhr
Florian WürtheleAutor