2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Mathias Reß

Teutonia gewinnt ereignisarmes Derby in Norderstedt

Dieses Derby hielt nicht das, was man sich von dem Spiel hätte erhoffen können.

Derby-Zeit im Norderstedter Edmund-Plambeck-Stadion. Im Regionalliga-Derby der Nordstaffel empfing der FC Eintracht Norderstedt den FC Teutonia 05. Die Eintracht ging, nach vier Siegen in Folge, mit breiter Brust ins Spiel. Mit einem weiteren Drei-Punkte-Erfolg hätte die Truppe von Trainer Olufemi Smith den Oktober vergolden können. Die Teutonen mussten hingegen daran arbeiten, sich wieder aus einem Tief herauszuholen. Denn die Ottensener waren bis Samstagmittag neun Partien in Folge ohne Sieg.

Von einem Fußball-Derby kann man sich eine Menge versprechen und auch erhoffen. Nicht wenige Fußballfans machen das. Sowas wie Spannung, Unterhaltung, griffige Zweikämpfe, Stimmung und auch gefährliche Torraumszenen wie auch Torchancen gehören zu den Dingen, die man sich sicher von einem Derby wünschen kann. Doch in der Partie zwischen dem FC Eintracht Norderstedt und dem FC Teutonia 05 hat man davon nur ganz wenig bis fast gar nichts gesehen. Rundum war das Spiel für einen neutralen Zuschauer nicht gerade unterhaltsam. Nach dem Abpfiff unterhielten sich einige Zuschauer darüber, dass das was man da gerade über 90 Minuten gesehen hatte, keine Befriedigung brachte.

Teutonia investiert nicht viel, aber es reicht für einen Sieg
Am Ende gewann der FC Teutonia 05 knapp mit 0:1 durch einen Treffer von Fabian Graudenz. Aber auch dieses Tor hätte so eigentlich nicht fallen dürfen, weil es in der Szene einfach ohne Gegenwehr der Hausherren fiel. In der 23. Minute passte Janik Jesgarzewski an der linken Außenseite, Höhe der Mittelinie, in den Lauf von Fabian Graudenz. Der Teutone durfte dann mit dem Ball völlig unbedrängt durch das gegnerische Halbfeld spazieren, obwohl er einige Norderstedter noch vor sich hatte. Als Graudenz dann den Strafraum erreichte, lief er die Sechzehnerlinie entlang und suchte sich die passende Lücke. Dabei wurde er weiterhin nicht angegriffen. Mehrer Norderstedter ließen ihn gewähren. Als sich dann ein Weg für den Schuss auftat, zog Graudenz flach aus 18 Metern ab und der Ball schlug links unten im Netz ein. Der FC Teutonia 05 führte. Aber die folgende Frage sollte gestattet sein: Weshalb hatte der Angreifer so viele Freiheiten?

Diese Torszene war aber auch bezeichnend für die komplette Partie. Während es in der ersten Halbzeit noch die ein oder anderen gefährlichen Angriffe gab, wenn auch nicht viele, nahm das in der zweiten Halbzeit noch mehr ab. Wird über das Zweikampfverhalten beider Mannschaften gesprochen, kann man sicherlich nicht abstreiten, dass es einige Duelle um den Ball gab. Aber es kam nun mal auch sehr oft vor, dass vor allem auch die Norderstedter häufig nicht nah genug am Gegenspieler waren, um ordentliche in die Zweikämpfe zu gehen. Das gilt vor allem für die zweite Halbzeit. Das Fazit am Ende: Sowohl der FC Eintracht Norderstedt als auch der FC Teutonia 05 zeigten keine gute Leistung. Die Gäste aus Ottensen gewannen mit wenig Aufwand, weil sie in der Partie auch nicht viel aufwenden mussten. Die Norderstedter kamen lediglich in den Schlussminuten dann noch zu einer großen Chance. Elias Saad dribbelte erst drei Gegenspieler auf engstem Raum aus, führte den Ball eng am Fuß und zog dann aus bester Position ab. Doch der EN-Kicker fand in der 90.+1 in T05-Keeper Marius Liesegang seinen Meister, der mit einer Glanzparade den Ball um den Pfosten lenkte. Sehr zur Überraschung fanden beide Trainer in der anschließenden Pressekonferenz aber auch noch genügend lobende Worte für ihre Teams.

Die Trainerstimmen nach dem Spiel
David Bergner, FC Teutonia 05:
„Nach dem Sieg ist die Erleichterung bei uns schon sehr groß. Jeder wusste, dass für uns in diesem Derby ein bisschen was auf dem Spiel stand. Wir kommen aus einer nicht so guten Punktephase. Jeder von uns hat schon an sich selbst oder an seiner Aufgabe gezweifelt. Da ist es nicht ganz so leicht, hierher nach Norderstedt zum Derby zu kommen. Aber meine Mannschaft hat sehr gut ins Spiel gefunden. Wir hatten gute Umschaltmomente. Auch vor dem Tor. Aber wir hatten schon die letzten Wochen das Problem, dass wir dann auch in der Box nicht zwingend genug sind. Wir haben dann aber mit einer richtig guten Umschaltsituation das Tor durch Fabian Graudenz erzwungen. Gegen uns hatten wir in der ersten Halbzeit keine großen Aktionen, in denen wir in eine Bedrängnis kamen. In der zweiten Halbzeit wussten wir, dass sich das Spiel sicher in unsere Hälfte verlagert. Aber so wie wir das wegverteidigt haben, denke ich, dass es am Ende ein verdienter Sieg war. Wir haben in dem Derby eine richtig gute Performance hingelegt. Und ich glaube, dass es der erste Schritt in die punktemäßig richtige Richtung ist.“

Olufemi Smith, FC Eintracht Norderstedt:
„Ich sehe das so, dass wir über die Spielzeit die klar spielbestimmende Mannschaft waren. Die Mannschaft mit viel mehr Ballbesitz und die Mannschaft die versucht hat, sich über die wenigen Räume auch noch freizuspielen. Es war nicht einfach gegen einen so tiefstehenden Gegner, der immer auf Umschaltsituationen gelauert und viel mit langen Bällen operiert hat. Das was wir uns heute vorwerfen lassen müssen, war die Situation vor dem Gegentor, in der wir viel zu passiv verteidigen und Fabian Graudenz gewähren zu lassen. Das haben wir nicht gut gemacht. Ansonsten kann ich meinen Jungs heute wenig vorwerfen. Das Engagement und die Bereitschaft waren da. Wie wir in den anderen Situationen die Zweikämpfe geführt und die Umschaltmomente des Gegners verteidigt haben, war in Ordnung. So muss da sein. Was uns heute gefehlt hat, um erfolgreich zu sein, war vorne die Durchschlagskraft. Wir hatten in der zweiten Halbzeit auch nur eine wirklich zwingende Aktion, die Elias Saad gut ausgespielt hat. So müssen wir dann jetzt mit dem Ergebnis leben. Darüber sind wir natürlich nicht glücklich, es wirft uns aber auch nicht um. Wir haben wirklich ein ordentliches Spiel gemacht.“



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Aufrufe: 029.10.2022, 22:47 Uhr
Mathias ReßAutor