2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
– Foto: Björn Roddeck

Taktik? Saisonverlauf? Alles egal...

Am 20. März 2010 - ziemlich exakt vor 14 Jahren - gewann die BSG Wismut Gera zuletzt ein Thüringenliga-Spiel gegen Weida (4:2 auf dem Roten Hügel).

Zur Wismut-Rettung zu dieser doch traurigen Bilanz ist aber anzuführen, dass es aufgrund unterschiedlicher Liga-Zugehörigkeiten beider Vereine sowie Corona-Unterbrechungen in den folgenden Jahren insgesamt nur vier Duelle gab - ein Unentschieden, drei Weida-Siege stehen hier zu Buche. Wird nun der FC Thüringen Weida erneut zum Stolperstein für die Wismut, die bisher noch kein Ligaspiel verlor?!

Geht es nach Weida-Trainer Hendrik Penzel soll genau dies eintreten. "Dass wir in der Lage sind auch in Gera erfolgreich zu sein, haben wir schon gezeigt. Ein Derby gewinnst du nur mit Leidenschaft, da ist die Taktik erstmal zweitrangig. Gera hat diese Saison noch kein Spiel verloren. Das ist eine schwere aber auch schöne Aufgabe für uns", blickt der FCTW-Coach auf das Spiel am Ostersamstag am Steg.

Fehlende Konstanz beim FCTW

Den Gästen aus Weida fehlt im Spieljahr 2024 noch die Konstanz in den Leistungen. Sieg und Niederlage wechselten sich in den letzten vier Ligapartien immer ab. "Es gibt immer Phasen, wo du nicht jedes Spiel gewinnst und Kleinigkeiten entscheiden. Für mich heißt es: Entweder man gewinnt oder man lernt. Das gehört im Sport dazu. Da müssen wir als Trainer und die Führungsspieler vorangehen und die Richtung vorgeben. Die Konstanz kommt dann automatisch, wenn alle an einem Strang ziehen", sagt Penzel zur bisherigen Ergebnis-Achterbahn nach der Winterpause.

Dass die Konstanz beim Thüringenmeister von 2022 fehlte, weil bei einigen der mögliche Finaleinzug im Landespokal im Kopf schwirrte, sieht der Weida-Trainer allerdings nicht als Grund. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass uns das Pokalspiel im Vorfeld gehemmt hat und alle nur an das Halbfinale gedacht haben. Unabhängig vom Ergebnis sind wir trotzdem stolz auf wirklich gute 30 Minuten gegen einen Regionalligisten. In den letzten drei Jahren hab wir jedes Jahr die Vereinsgeschichte weiter geschrieben und automatisch steigen auch die Erwartungen von außen und innen", lässt Penzel das 1:6 letzte Woche gegen den ZFC Meuselwitz Revue passieren.

6:0 ist Standard - Problem mit Kellerkindern?

Apropos "6" - diese Zahl spielt in der Rückenbilanz der Wismut aus Gera eine spezielle Rolle. Denn von den sechs Begegnungen im Fußballjahr 2024 gewann die BSG dreimal mit 6:0 - alle Partien fanden dabei am heimischen Steg statt. Gegen Weida erwartet Wismut-Trainer Brettfeld nun jedoch nicht unbedingt eun Schützenfest seiner Mannschaft. "Für Weida ist dieses Spiel, das des Jahres. Die fiebern da extrem gegen, werden körperlich alles in die Waagschale werfen und ihr typisches Spiel versuchen aufzuziehen. Tiefer stehen und bei Balleroberung mit hohen Bällen nach vorn", beschreibt der 32-Jährige die harte Nuss aus der Nachbarschaft.

Mit tiefstehenden Gegnern, hatte die Wismut in der Rückrunde bisher ihre kleineren Probleme. Denn gegen die Kellerkinder aus Saalfeld (0:0) und Schweina (2:2) ließen die "Orange-Hemden" Federn. Hat Wismut ein Problem mit den Teams aus dem Tabellenkeller? "Saalfeld ist gerade gegen die Top-Teams wahnsinnig stark und es sind immer enge Spiele. Dazu kam der kleine Platz und natürlich auch das Thema wie man so ein Spiel annimmt. Das Spiel in Schweina ist schon speziell gewesen. Der Platz war eine absolute Katastrophe und wir bekommen aus zwei Chancen zwei Gegentore. Dann ist es gerade dort schwer und wir sind dennoch zurückgekommen. Ich sehe also die beiden Spiele nicht so kritisch wie ihr", bügelt Brettfeld einen möglichen Schwachpunkt ab.

Über den Derbysieg zur Meisterschaft

Ein Einstellungsproblem sieht der Wismut-Coach also keineswegs bei seinen Jungs. Und eben auf Einstellung und Einsatz wird es speziell am Samstag im Derby gegen Weida ankommen, um die graue Bilanz der letzten Jahre mit einem orangefarbenen Tupfer zu versehen. "Wir müssen gerade im körperlichen Bereich dagegenhalten und im eigenen Ballbesitz unser Spiel durchziehen und sich nicht dem Gegner anpassen. Dann werden wir Erfolg haben. Ansonsten ist der bisherige Saisonverlauf in so einem Derby fast egal", blickt Brettfeld auf das Match.

Nichts anderes als der Derbysieg soll für Wismut her. Denn in der Liga könnte mit einem Sieg Fahner Höhe wieder die Tabellenführung abgeluchst werden (bei dann einem Spiel mehr). Denn auch wenn Wismut als Zweiter aufsteigen würde, soll es schon die Meisterschaft am Saisonende sein. An dieser Zielstellung lässt Kevin Brettfeld keine Zweifel: "Vor der Saison war klar, wir müssen Erster werden um dieses Ziel (Auftieg) zu erreichen. Von daher wollen wir da gar nicht dran rütteln. Meister werden, Pokal hochhalten und dann in die Oberliga. Aber jetzt ist erstmal Derbyzeit..."

Aufrufe: 029.3.2024, 10:14 Uhr
André HofmannAutor