SV Ost ist nach personellem Umbruch auf Kurs

Die beiden Erstplatzierten TuSA 06 Düsseldorf II und die SpVg. Hilden 05/06 II können gemäß dem Regelwerk nicht aufsteigen, weil bereits deren erste Mannschaften in der eingleisigen Kreisliga A vertreten sind. Der Papierform nach also eine gute Perspektive für die mit 39 Punkten und 63:20 Toren geführten Oststädter, nach dem Abstieg in 2022 wieder in die höhere Klasse aufzusteigen. Obwohl das Team, nach einer Strafe wegen Nichtantretens zum Schluss der abgelaufenen Spielzeit, sozusagen mit drei „Minuspunkten“ belastet startete.

Schauen, was geht

Am Kalstert hält man den Ball bewusst flach, will keine voreiligen Ziele hinausposaunen. Gleichwohl hat sich dort seit dem Frühsommer 2023 eine ganze Menge positiv entwickelt. Seinerzeit neu verpflichtet stellte der Sportliche Leiter Georg Müffler (58) gemeinsam mit Abteilungsleiter Stefan Monreal früh die Weichen für eine sportlich bessere Zukunft. Neben dem zusammen mit seinem Assistenten Dimitri Ponukarin vom VfL Benrath II gekommenen Chefcoach Muhammed Özdilek (34) verpflichtete das Führungsduo 24 neue Spieler. Vom alten Stamm verblieben nur Moritz Brehmer, Adrian Dahl und Eduard Mergel.

„Das war ein radikaler Umbruch. Aber wir wollten die personellen Strukturen ändern, um hier etwas Neues aufzubauen. Und haben dabei darauf geachtet, dass die Zugänge nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich zu uns passen“, betont Abteilungschef Monreal.

In erster Linie drehte aber der aus seiner Zeit als Trainer/Co-Trainer beim Düsseldorfer Traditionsklub TuRU 80 im hiesigen Amateurfußball bestens vernetzte Müffler an den richtigen Stellschrauben: „Bisher haben wir noch nicht wirklich was erreicht, die Saison mit ihren ganzen Unwägbarkeiten ist ja noch lang. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg. Mit Muhammed Özdilek konnten wir einen akribisch arbeitenden, fleißigen Trainer für uns gewinnen. Mo findet gegenüber der Mannschaft die richtige Ansprache, überzeugt durch sein sympathisches, fachlich kompetentes Auftreten auf und neben dem Platz“, stellt der Sportliche Leiter, in seiner aktiven Zeit selbst ein torgefährlicher Offensivmann – u.a. bei Fortuna Düsseldorf II, Rheydter SV, ETB Schwarz-Weiß Essen sowie später auch bei den Hildener Klubs VfB 03 und SV Nord – dem jungen Coach ein gutes Zeugnis aus.

Trotz der positiven Grundstimmung gab es in der Hinrunde auch Rückschläge. So die beiden Niederlagen innerhalb von acht Tagen gegen Spitzenreiter TuSA 06 II und Sparta Bilk II. „Vor allen Dingen die Pleite gegen Sparta, trotz deutlicher Feldüberlegenheit, hat uns geärgert. Da zeigte sich, dass unsere neu zusammengestellte, in Teilen junge Mannschaft noch nicht so ganz gefestigt ist. Aber Trainer und Spieler haben daraus gelernt, sich nicht aus dem Konzept bringen lassen“, blickt Müffler auf die schwierige Phase im vergangenen September zurück.

Spannende Zugänge

In dieser Zeit waren gerade die Leistungsträger gefordert, das Team wieder in die Spur zu bringen. Wie der von Wersten 04 gekommene und gleich zum Kapitän beförderte Mittelfeldstratege Ousmane Kaba (27 Jahre – 7 Tore), der von Inter Monheim gewechselte und mit elf Treffern zu Buche stehende Christian Dusi (26) oder der bereits in Benrath unter der Regie von Özdilek aktive Justin Vogel (29 – 17 Tore). Der Coach und sein Team wollen jedenfalls an die ordentliche Leistung der Hinrunde anknüpfen: „Es läuft gut für uns. Wir haben die nötige Unterstützung unserer Fans und der Abteilungsleitung. Die Mannschaft will dieses Vertrauen mit guten Leistungen auf dem Platz zurückzahlen.“

Noch einmal Georg Müffler: „Hier ist ein richtiges Gemeinschaftsgefühl entstanden. Nach der schlechten Vorsaison wollen alle den bestmöglichen Erfolg. Ohne den Dingen vorgreifen zu wollen, aber mit dem aktuellen dritten Platz sind wir absolut auf Kurs. Selbst wenn wir anfangs von einem Zwei-Jahres-Plan ausgingen.“ Einen wichtigen Schritt kann die Özdilek-Elf bereits an diesem Sonntag (15 Uhr – Sportplatz Schützenstraße) im für beide Klubs wichtigen Nachholspiel beim unmittelbaren Verfolger AC Italia Hilden machen.