2024-05-24T11:28:31.627Z

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Der Fehlstart der SV Hönnepel-Niedermörmter macht Thomas Geist noch nicht nervös.
Der Fehlstart der SV Hönnepel-Niedermörmter macht Thomas Geist noch nicht nervös. – Foto: Arno Wirths

SV Hö.-Nie.: „Fehlstart ist eine Überraschung für mich“

Warum der Trainer aber zuversichtlich bleibt, dass Landesligist SV Hönnepel-Niedermörmter den Klassenerhalt erreicht.

Drei Spiele, drei Niederlagen, 1:8-Tore – die SV Hönnepel-Niedermörmter hat in der Landesliga einen Fehlstart hingelegt. Nach dem 0:3 zum Auftakt gegen den 1. FC Lintfort gab es ein 1:3 beim FC Kray und ein 0:2 gegen den VfB Speldorf. Trainer Thomas Geist war vor allem von der Leistung enttäuscht, die seine Mannschaft gegen Speldorf gezeigt hat. Doch der erfahrene Coach ist im Gespräch mit unserer Redaktion unverändert optimistisch, dass er mit seinem Team das Ziel Klassenerhalt erreichen wird.

Herr Geist, hat Sie der schlechte Start Ihrer Mannschaft überrascht?

Thomas Geist Ja, der Fehlstart überrascht mich. Denn im Grunde genommen habe ich das so nicht kommen sehen. Wir haben eine gute Vorbereitung absolviert. Und wir haben in den Testspielen ansprechende Leistungen gezeigt. Fakt ist jetzt aber, dass wir unsere PS bislang nicht auf die Straße bekommen haben und deshalb auch noch keinen Punkt gewonnen haben.

Haben Sie eine Erklärung dafür?

Geist Vielleicht haben die Nerven eine Rolle gespielt. Schließlich haben wir auch einige jüngere Spieler in der Mannschaft. Man darf auch nicht vergessen, dass wir ein schweres Auftaktprogramm hatten. Fichte Lintfort wird in der Liga sicherlich eine gute Rolle spielen. Und der FC Kray wird als Top-Favorit gehandelt. Gegen den VfB Speldorf hätten wir dann aber eigentlich performen müssen. Die Mannschaft hat bislang auch nicht komplett enttäuscht und vor allem in Kray ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir dürfen uns aber keine Formschwankungen erlauben und müssen immer auf dem höchsten Level spielen, wenn wir in der Klasse eine Chance haben wollen. Das ist uns bislang nicht gelungen. Und deshalb stehen wir erst einmal mit dem Rücken zur Wand.

Die Situation ist nicht neu für Sie.

Geist Nein. Ich habe die Mannschaft in der Winterpause der Saison 2021/22 übernommen, als sie auf einem Abstiegsplatz lag. Und auch in der vergangenen Spielzeit haben wir keinen guten Start erwischt. Wir müssen uns jetzt aus der schlechten Situation herauskatapultieren, in die wir uns gebracht haben. Ich hoffe nur, dass dies nicht allzu lange dauert. Allerdings konnten wir ja auch nicht ausschließen, dass wir in so eine Situation geraten.

Wieso?

Geist Wir haben in Torjäger Pedro Cejas sowie Marvin Hitzek und Elidon Bilali, die auf den Außenbahnen für sehr viel Tempo in unserem Spiel gesorgt haben, drei wichtige Akteure verloren. Wir haben im Gegenzug keine gestandenen Spieler mit Oberliga- oder Landesliga-Erfahrung verpflichten können. Es war klar, dass es deshalb etwas dauern könnte, bis sich die Mannschaft findet. Wir wollen für die Zukunft ein Team aufbauen, in dem hauptsächlich Spieler aus der Region stehen, damit die kommenden Jahre nicht so sehr von Abgängen geprägt sind, wie es die vergangenen Jahre waren. Das ist kein leichter Weg, aber der einzig richtige für die SV Hönnepel-Niedermörmter.

Sie hatten sich nach zwei Jahren im Abstiegskampf eine etwas ruhigere Saison gewünscht.

Geist So ganz entspannt ist ein Trainer während einer Saison ohnehin nie. Und dass diese Saison wieder im Zeichen des Kampfs um den Klassenerhalt stehen würde, das ergibt sich allein aus der hohen Anzahl der Absteiger.

Und was stimmt Sie optimistisch, dass die SV Hönnepel-Niedermörmter auch diesmal wieder den Klassenerhalt schafft?

Geist Eine Menge. Wir haben eine hohe Trainingsbeteiligung. 23 Akteure stehen im Kader, bislang waren immer wenigstens 21 Spieler beim Training. Diese gute Beteiligung wird zwangsläufig dazu führen, dass wir uns verbessern. Die Spieler sind lernbereit, willig und hoch talentiert. Deshalb werden sie ihre Leistung schon noch abrufen. Wir müssen nur Geduld mit ihnen haben. Ich habe sie. Alle Spieler genießen mein Vertrauen. Wir müssen sie jetzt nur weiterentwickeln. Und da sind mein Trainerteam und ich gefordert. Das ist viel Arbeit. Aber es macht mir auch Spaß, eine Mannschaft zu formen.

Ist die Landesliga noch stärker als in der vergangenen Saison?

Geist Auf jeden Fall. Die Teams aus dem Ruhrgebiet, die neu in der Gruppe sind, spielen sehr körperbetont. Und viele Vereine haben gegenüber der SV Hönnepel-Niedermörmter einen Standortvorteil. Es gibt hier im Umkreis nicht viele Spieler, die das Niveau für die Landesliga oder sogar die Oberliga haben. Und es ist schwierig, Akteure aus dem Ruhrgebiet zu holen, weil sie in der Regel nicht eine Stunde zum Training oder den Spielen fahren wollen. Diese Erfahrung musste ja auch der 1. FC Kleve bei der Suche nach Verstärkungen machen. Und Akteure aus den Niederlanden kommen in der Regel auch nicht für eine Verpflichtung infrage, weil man ihre finanziellen Forderungen nicht erfüllen kann.

Ist dann Landesliga-Fußball auf Dauer bei der SV Hönnepel-Niedermörmter möglich?

Geist Wichtig ist, dass es jetzt der Mannschaft und dem Trainerteam so schnell wie möglich gelingt, eine Einheit zu bilden. Wenn wir dann den Klassenerhalt schaffen und im kommenden Sommer einmal nicht so viele Abgänge haben, dann hätten wir sicherlich einigen Grund, recht zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

Aufrufe: 016.8.2023, 08:00 Uhr
Joachim SchwenkAutor