Nach sieben Jahren war im Februar abrupt Schluss: Stefan Müller trat zusammen mit seinem Bruder Johannes und Martin Weng im Zuge der internen Querelen beim TSV Rain am Lech zurück. Nun stand der 33-Jährige vor der Frage: Die Schuhe an Nagel hängen, oder doch noch weitermachen? Jetzt hat sich der gebürtige Donauwörther entschieden: Er wird in der kommenden Saison für den oberbayerischen Bezirksligisten SV Manching auflaufen.
Weit über 200 Regionalliga-Spiele kann er in seiner Vita vorweisen; die Verpflichtung von Stefan Müller ist für den SV Manching ein Glücksfall. Aber wie ist es überhaupt dazu gekommen? Die Ereignisse in Rain haben auch beim ihm Spuren hinterlassen: "Am Anfang war das nicht so leicht, ich habe schon ein paar Tage gebraucht, um das Ganze zu verdauen. Ich muss aber zugeben, dass ich es nach und nach schon auch genossen habe, mal nicht fast täglich nach der Arbeit ins Training hetzen zu müssen. Oder die Wochenenden mal zur freien Verfügung zu haben."
Für den Mittelfeldstrategen wäre nach dieser Saison ohnehin Schluss gewesen in Rain. Müller lebt und arbeitet in Ingolstadt. Dass früher als geplant Schluss war, bedauert er: "Leider ist es in Rain nicht so zu Ende gegangen wie erhofft. Für mich hat sich also die grundsätzliche Frage gestellt: Mach ich noch weiter, oder höre ich auf? Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich schon noch kicken möchte, aber nicht mehr den ganz großen Aufwand haben will mit sagen wir beispielsweise einer Auswärtsfahrt nach Aschaffenburg." An Angeboten magelte es nicht, wie er schmunzelnd erzählt: "Da war von der Regionalliga bis zur Kreisliga alles dabei. Ich habe mir auch alles angehört."