2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ralf Dietrich hat mit seiner Truppe gewonnen.
Ralf Dietrich hat mit seiner Truppe gewonnen. – Foto: Moritz Alex

SSV Berghausen siegt im Finale der Underdogs

Im Endspiel der Fußball-Hallenstadtmeisterschaft stehen sich zwei A-Ligisten gegenüber, der SSV gewinnt gegen den GSV Langenfeld.

Quietschende Sohlen auf dem Boden aus Linoleum, die Bande auf einer Seite des Spielfelds als stetige Anspielstation für einen Doppelpass, die Tribünen voller Menschen und der erste Titel des Jahres auf dem Spiel:

Bei der Langenfelder Stadtmeisterschaft in der Halle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums entfaltete sich einmal mehr diese ganz besondere Fußballromantik, wenn sich sechs Spieler gegenüberstehen, Technik Trumpf ist und auf Kleinfeldtore gekickt wird. Im Finale der Underdogs setzte sich der SSV Berghausen unter Trainer Ralf Dietrich mit 3:1 gegen den GSV Langenfeld von Marvin Spatz und Maurice Opperer durch.

Schön - mehr nicht

Der 59-Jährige, der den A-Kreisligisten erst im Sommer des vergangenen Jahres übernahm, maß dem Titel des Stadtmeisters jedoch keine übermäßig große Bedeutung zu. „Es ist schön, Stadtmeister zu sein“, sagte er, „aber die meisten Vereine haben ihre Priorität auf dem Großfeld.“ Laut Lukas Beruda, Übungsleiter von Bezirksligist TuSpo Richrath, wird die Bedeutung des Titels von vielen Teilnehmern gern heruntergespielt, besitzt hinter vorgehaltener Hand aber dennoch eine Menge Prestige. „Auch wenn der Titel nichts bedeutet: Das, was keiner zugeben will: Alle sind heiß darauf, den Titel kriegen zu können“, erzählte er. Das zeigt auch die Vorbereitung des HSV Langenfeld, der sich als Titelverteidiger gar in der Halle auf die veränderten Maße und Voraussetzungen einstellte. „Wir nehmen das ernst“, betonte Co-Trainer Heiko Schornstein im Vorfeld.

Und wer nun noch Restzweifel hatte, dass eben doch eine Menge Stolz auf dem Spiel stand, der sah sich in einer Szene des späteren Siegers Berghausen im Aufeinandertreffen mit TuSpo eines Besseren belehrt. Der Außenseiter führte gegen Richrath 2:1, die letzte Minute der 15-minütigen Spielzeit war bereits angebrochen, als TuSpo einen Konter fahren konnte, der freilich nicht lange bis zum gegnerischen Tor benötigte. Doch den Querpass, der ein todsicheres Tor bedeutet hätte, fing Marvin Schumacher mit einer sehenswerten Grätsche ab, er rutschte dabei einige Meter über den glatten Hallenboden, und das Spielgerät zischte am eigenen Tor vorbei und schlug mit einem Knall in der Hallenwand hinter dem Gehäuse ein. Die Fans und Vertreter aller Langenfelder Mannschaften jubelten und johlten auf der Tribüne.

Fans pushen

Es sind diese Momente, die die Hallenmeisterschaft besonders machen. „In der Halle versteht man sein eigenes Wort nicht“, berichtete Organisator Manfred Sütterle, Vorsitzender des VfB Langenfeld, verzückt. In diesem Jahr ist der B-Kreisligist Ausrichter und darf den Gewinn behalten. In fester Reihenfolge obliegt die Organisation den teilnehmenden Klubs: SC Reusrath, HSV Langenfeld, SSV Berghausen, TuSpo Richrath, VfB Langenfeld und GSV Langenfeld. Neben dem sportlichen Wettkampf, sei das Turnier dafür da, dass sich die lokalen Sportgrößen treffen. Im regulären Spielplan passiere das nämlich nicht oft, und wenn, dann sind freilich nicht alle sechs Langenfelder Fußballvereine an einem Ort versammelt. Über irgendeine Ecke kennt hier jeder jeden. Sogar letzte Formalitäten bei etwaigen Transfers würden hier abgeschlossen, sagte Sütterle.

Wie aber lautete nun das Erfolgsrezept für sportliche Siege auf Linoleum-Boden? Dietrich kennt die Antwort: „Man muss in der Halle versuchen, gut zu stehen und nicht in Konter zu laufen. Dann ist es für den Gegner sehr schwer, Torchancen herauszuspielen“, erläuterte er. Zudem brauche es einen Torwart, der in den 1:1-Situationen hellwach ist. Beruda schlug in die gleiche Kerbe, er bekräftigte: „Es braucht Spieler, die Bock aufs Verteidigen haben.“ Der SSV und Marvin Schumacher hatten den zweifellos.

Aufrufe: 07.1.2024, 23:00 Uhr
RP / Tobias BrückerAutor