Paukenschlag beim SC Oberweikertshofen. Gleich drei langjährige Spieler werden nicht mehr für das Landesliga-Team auflaufen.
Oberweikertshofen – Schon länger brodelte die Gerüchteküche, dass es im Kader des Landesligisten eine gewisse Cliquen-Bildung gebe. Fußballvorstand Martin Steininger und Abteilungsleiter Uli Bergmann gingen nun in die Offensive und gaben eine Stellungnahme zu den jüngsten Vorfällen ab, die damit endeten, dass Tremmel von Bergmann aus der Mannschaft geworfen wurde. Alexander Greif sowie Mitspieler Maximilian Schuch erklärten sich in der Folge mit Tremmel solidarisch und beendeten ihr Engagement in der Landesliga-Elf.
Tremmel sei in erster Linie wegen seiner Unzuverlässigkeit suspendiert, erklärte Bergmann. Mehrmals habe sich Tremmel vor Spielen kurzfristig abgemeldet. „Solche Spieler – komm ich heut nicht, komm ich morgen – können wir nicht brauchen. Das können wir nicht dulden, gerade in einer Zeit, wo die Mannschaft mitten im Abstiegskampf steckt“, sagt Bergmann. „Der Trainer muss sich auf die Spieler verlassen können.“ Tremmel habe laut Bergmann von 2160 möglichen Spielminuten in dieser Saison nur 779 geleistet, also gerade einmal 36 Prozent – zu wenig für den SCO-Abteilungsleiter.
Für Tremmel ist das Thema damit erledigt. „Ich will da kein böses Blut mehr in die Sache verschütten“, sagt der 33-Jährige. Er habe aus privaten Gründen einige Spiele abgesagt, das sei richtig. Aber wenn man ihm die Frage stelle, was ihm wichtiger sei: Das Spiel oder die Hochzeit seines besten Freundes, wo er als Trauzeuge fungieren sollte, dann sei die Entscheidung eigentlich klar. Dass ihm das nun auf die Beine falle, könne er nicht verstehen. Und so sagt der Abwehr-Routinier: „Es gibt Schlimmeres.“ Ein weiteres Gespräch mit Bergmann lehnte er ab. Vielleicht habe er aber seinen Weggang dem Verein auch zu früh mitgeteilt, vermutet Tremmel. Das habe seinen Rauswurf womöglich beschleunigt. Zum Saisonende verlässt der 33-Jährige den SCO in Richtung Sielenbach, um dort als Spielertrainer zu arbeiten.
„Ich bin sehr traurig über die Aktion“, meinte Alexander Greif. Als Co-Trainer und Spielführer hätte er erwartet, dass Bergmann vor seiner Entscheidung mit ihm spricht. Greif hält den Alleingang von Bergmann, den letztlich auch Steininger akzeptierte, als unverhältnismäßig. Für ihn gab es daher nur eine Konsequenz: selbst zurücktreten. „Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, sagte Greif, der insgesamt zwölf Jahre das Trikot des SCO trug. Er freue sich aber mit den Spielern, die nun für die Abtrünnigen nachgerückt sind und nun zweimal in Serie gewonnen haben.
Auch Oberweikertshofens Urgestein Maxi Schuch (31) ist die Entscheidung gegen das Team und für die Freundschaft zu Tremmel nicht leicht gefallen. „Flo war jahrelang ein verlässlicher und guter Spieler für mich.“ Schuch kündigte an, bis zum Saisonende in der zweiten und dritten Mannschaft des Vereins zu spielen, um dann den SCO mit noch unbekanntem Ziel zu verlassen.
Der Landesliga-Mannschaft wünsche er viel Erfolg. Er glaubt an sie, und dass sie den Klassenerhalt schafft. Besonders gefreut habe ihn, dass die Spieler nach der Partie in Pfaffenhofen, in den sozialen Medien den Abtrünnigen den Sieg gewidmet haben. (Dieter Metzler)