2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die Frauen von Fortuna Düsseldorf starten durch.
Die Frauen von Fortuna Düsseldorf starten durch. – Foto: Pressefoto Eibner

So erfolgreich verliefen die ersten Monate für Fortunas Frauen

Seit der laufenden Saison geht auch eine Frauenmannschaft für Fortuna auf Punktejagd und das mit großem Erfolg. Wie die Verantwortlichen auf die vergangenen Monate zurückblicken. Welche Bedeutung die Frauenabteilung für die Stadt und den Verein hat.

Tabellenplatz eins, 142 Tore in 16 Ligaspielen und kein Gegentor – was sich anhört wie eine utopische Wunschvorstellung vor dem Beginn einer Saison, ist für die Frauenmannschaft von Fortuna Düsseldorf genau so eingetreten. Es ist eine Traumbilanz, mit der in dieser Form niemand gerechnet hatte, auch wenn schon vor Saisonbeginn der direkte Aufstieg als Ziel ausgegeben war. „Dass es so deutlich ist, hätte ich nicht gedacht. Aber es zeigt natürlich, welche Qualität wir schon in der Mannschaft haben”, sagt Lisa Weiß, die Sportkoordinatorin des Mädchen- und Frauenfußballs von Fortuna, und blickt mit großer Zufriedenheit auf die ersten Monate der neu gegründeten Mannschaft zurück.

Im vergangenen Sommer haben die Düsseldorfer erstmals eine Frauenmannschaft angemeldet und sind in der untersten Spielklasse, der Kreisliga A, gestartet. Der Verein entschied sich bewusst dagegen, mit einer gekauften Lizenz weiter oben einzusteigen. Stattdessen wollen sie gemeinsam wachsen und ihre eigene Geschichte schreiben.

Doch das Kapitel Frauen- und Mädchenfußball bei Fortuna schien sich lange Zeit gar nicht erst zu öffnen. Die Düsseldorfer sprachen sich immer wieder gegen die Etablierung aus. Aber im Dezember 2021 war es dann so weit: Gemeinsam mit neun weiteren Düsseldorfer Vereinen gründete der Klub das Bündnis „AG Mädchenfußball in Düsseldorf“. Ziel dieses Projektes soll es sein, Spitzentalente auf breiter und nachhaltiger Basis zu fördern und diesen eine Perspektive zu bieten, in Düsseldorf zu bleiben und bei Fortuna ihren Karriereweg weitergehen zu können.

Aufbau mit Hindernissen

Natürlich stießen diese Pläne nicht bei allen Düsseldorfer Vereinen auf Begeisterung. Tusa 06 stieg bereits vor dem Kooperationsbeginn wieder aus, da der Verein seine eigenen Strukturen nicht ausreichend beachtet und wertgeschätzt fand. Unlängst ging Tusa mit dem Frauen-Bundesligist SGS Essen eine Kooperation ein.

„Es ist immer ein Schritt, wenn ein Lizenzverein, der eine Bundesliga-Herrenmannschaft hat, um die Ecke kommt und sich im Mädchen- und Frauenfußball engagieren möchte. Natürlich haben die kleineren Vereine vielleicht im ersten Moment die Befürchtung, dass die Talente irgendwann weggehen. Genau deswegen haben wir den Weg gewählt, von ganz unten zu starten und durch das Bündnis den Breitensport zu fördern. So sollen alle Vereine von der Entwicklung profitieren und der gesamte Frauenfußball in Düsseldorf wird besser“, berichtet Weiß über die Einstiegszeit in den Ligabetrieb.

Rasante Entwicklung

Die bisher fast durchweg positive Resonanz zeigt, dass der Schritt der Düsseldorfer richtig war. „Es ist toll, was um uns herum und in der Stadt passiert, die Sichtbarkeit wird immer größer“, resümiert Weiß und hebt dabei vor allem hervor, dass sich viele darüber gefreut haben, endlich eine Frauen- und Mädchenmannschaft in Fortunas Reihen zu sehen.

Eine gewisse Erwartungshaltung an eine Mannschaft, die mit dem „F95“-Logo auf dem Trikot aufläuft, wird sicher nicht ausbleiben. Doch für Weiß ist das kein Grund, sich unter Druck zu setzen: „Für den gesamten Verein ist das etwas komplett neues, daher können wir dem Ganzen unsere eigene Handschrift mitgeben.“ Natürlich sei es eine Herausforderung, die dann auch etwas Zeit fordere, um sich vollends zu entwickeln, gab sie zu bedenken.

Aber das „F95“-Logo hat auch dafür gesorgt, dass einige talentierte Amateur-Spielerinnen den Weg zur Fortuna fanden. Sie konnten einen entscheidenden Teil dazu beigetragen, dass die Arbeit der Düsseldorfer schnell Früchte getragen hat und die raschen Aufstiegsambitionen ernst genommen werden können. Sowohl die U17-Juniorinnen als auch die Frauen gehören im Saisonendspurt in ihrer Spielklasse zu den Aufstiegsfavoriten. „Wir sind sehr zufrieden, wie beide Teams gestartet sind, und ich denke, dass wir das Niveau in den nächsten Jahren halten können“, blickt Weiß auf den vielversprechenden Beginn der beiden Mannschaften zurück.

Lob gibt es deswegen vor allem für die Spielerinnen, aber auch für Trainer Anestis Tsentemeidis, der jüngst seinen Vertrag verlängert hat. „Die Mädels machen einen super Job und der Trainer trifft die richtigen Entscheidungen, wir befinden uns auf einem sehr guten Weg“, sagt Weiß. Und da sie selbst viele Jahre auf höchstem Niveau – unter anderem beim VfL Wolfsburg – als Torhüterin gespielt hat, fügt sie hinzu: „Es wäre cool, wenn wir bis zum Saisonende weiterhin ohne Gegentor bleiben.“

Aufrufe: 031.3.2024, 14:00 Uhr
RP / Leah OldenburgAutor