2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der VfB Westend jubelt nach dem späten Siegtreffer gegen den FC Maroc II.
Der VfB Westend jubelt nach dem späten Siegtreffer gegen den FC Maroc II. – Foto: Willi Roth

Relegation KLB: Westend siegt in der Verlängerung

Der VfB bezwingt den FC Maroc II nach einem Treffer in der 115. Minute +++ Die Schwarz-Gelben bleiben in der B-Liga +++ FC Maroc II muss in die Kreisliga C runter

Wiesbaden. Um Punkt 22:05 war der VFB-Wahnsinn perfekt! Nach dem bereits sichergeglaubten Abstieg in Folge des Gräselberg-Urteils (Westend war nach Ausschreitungen in der B-Liga-Partie gegen den SC Gräselberg in zweiter Instanz unter anderem zu drei Punkten Abzug verurteilt worden) erkämpften sich die Schwarz-Gelben in der Verlängerung gegen die Reserve des Kreisoberligisten FC Maroc in der Relegation den Verbleib in der B-Klasse. Ahmed Abdulkadir war es, der mit seinem Treffer in Minute 115 das Sportgelände an der Steinberger Straße in ein Tollhaus verwandelte.

Dass die Relegation nicht bereits nach der regulären Spielzeit beendet sein würde, befürchteten einige Zuschauer schon nach den ersten 45 Minuten. Westend fand zu Beginn etwas besser ins Spiel, wollte offensichtlich eine schnelle Führung erzwingen und lief den Gegner entsprechend früh an. In Großchancen ummünzen konnten die Schwarz-Gelben ihr Pressing allerdings nicht. So war es Marocs Mohamed Haddouzi, der nach einer Viertelstunde mit der ersten guten Möglichkeit im Spiel per Kopf Keeper Tobias Seilberger prüfte. In der Folge sahen die etwa 250 Zuschauer eine sehr zerfahrene Partie, geprägt von vielen Nicklichkeiten und Fouls im Mittelfeld, in der beide Teams vermehrt versuchten aus zweiter Reihe zum Torerfolg zu kommen. Übermäßig hitzig oder unfair wurde die Partie dabei zu keinem Zeitpunkt, auch Folge der unaufgeregten und kommunikativen Spielführung des Schiedsrichtergespanns um Simon Henninger.

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Auch nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild. Trotz leichter Überlegenheit der VFBler fehlte stets die letzte Konsequenz im Abschluss, was die Gastgeberbank ein ums andere mal verzweifeln ließ. So blieb die Partie über 90 Minuten in beide Richtungen offen. Auffallend allerdings in Hälfte zwei – Die Leistung Ahmed Abdulkadirs. Westends-Flügelstürmer sorgte immer wieder für Gefahr, bewies in seinen Dribblings eine enorme Ballkontrolle und drückte dem Spiel mit einigen Distanzabschlüssen seinen Stempel auf. Alles Vorboten seines späteren Tores. Doch auch in Halbzeit zwei hatte die beste Chance, trotz zahlreicher Westend-Druckphasen der FCM. Tobias Seilberger klärte kurz vor Ende der Partie einen Schuss von Hamza El Jaouhari überragend per Fuß und rettete seine Vorderleute so in die Verlängerung.

Dort zeichnete sich die Mannschaft von Trainer Giuseppe di Lorenzo erneut durch Ladehemmungen vor dem Maroc-Kasten aus, ehe Abdulkadir in der zweiten Verlängerungshälfte den Bann endlich brach. Bei einem Westend-Einwurf war die Defensive der Gäste kurz nicht aufmerksam, was der 25-Jährige bestrafte. Nach der Führung musste Maroc hinten aufmachen und bot Westend damit Räume. Diese blieben trotz hochkarätiger Chancen, die teilweise vogelwild vergeben wurden, ungenutzt. Getreu dem Motto „Machst Du sie vorne nicht, bekommst Du sie nicht“ kam der FCM kurz vor Schluss nochmal gefährlich vors Tor und bestrafte den Chancenwucher beinahe. Doch es blieb beim knappen, aber in Summe nicht unverdienten 1:0 für den VFB. Bei Westends Michael Fritzsche überwog nach nervenaufreibenden 120 Minuten die Erleichterung: „Mir ist ein großer Stein vom Herz gefallen, als endlich abgepfiffen wurde. Wir haben ein offenes Spiel gesehen, bei dem für beide Teams alles möglich war. Schlussendlich war der Sieg aber nicht unverdient. Wir können diese Saison jetzt abhaken und nach vorne blicken.“ Maroc II muss damit den Gang in die C-Liga antreten.

Aufrufe: 018.6.2022, 15:45 Uhr
Alexander KnittelAutor