2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Benjamin Siga (rechts) ging vorneweg und markierte gleich vier Tore für Bitburg.
Benjamin Siga (rechts) ging vorneweg und markierte gleich vier Tore für Bitburg. – Foto: Pascal Weber-Duppich

Siga macht den Unterschied

Fußball-Rheinlandpokal: Oberligist FC Bitburg zieht nach hartem Kampf und dank der Abschlussqualitäten des 20-jährigen Portugiesen in die dritte Runde ein. FOTOGALERIE und VIDEOINTERVIEWS

Erstmals gewann der FC Bitburg am Mittwoch ein Pflichtspiel in dieser Saison – und der Erfolg hatte nach dem schwer erkämpften 4:2 (2:2) in der zweiten Runde um den Fußball-Rheinlandpokal bei Bezirksligist Mosella Schweich einen Namen: Benjamin Siga. Der 20-jährige, vor der Saison von Oberligakonkurrent Eintracht Trier in die Bierstadt gewechselte Portugiese steuerte sämtliche Gästetore bei und krönte damit seine starke Leistung. „Welch überragender Spieler er ist, haben wir heute gesehen. Manchmal muss man ihn aber ein bisschen dazu drängen. Er wird seine Fähigkeiten aber definitiv noch öfters auf den Platz bringen“, sagte Fabian Ewertz. Der Bitburger Coach war froh über den ersten Sieg nach zuvor sechs Liga-Niederlagen und dem jüngsten 2:2 am Freitag zuvor in Diefflen. Gleichwohl wusste auch er: „Unterm Strich haben wir dann doch verdient gewonnen. Mit Ruhm haben wir uns aber nicht bekleckert. Wer hier Bezirks- und wer hier Oberliga spielt, hat man definitiv nicht gesehen.“

Angetrieben von der deutlichen Mehrzahl der 600 Zuschauer am Winzerkeller ging der Bezirksliga-Spitzenreiter von Beginn an voll zur Sache. Wenn Bitburg den Ball verlor, war das von Thomas Schleimer trainierte Team da und schaltete blitzschnell um. So in der achten Minute: Über links passte Pascal Kreber scharf nach innen, wo Jens Schneider in die Hereingabe spritzte und zum 1:0 traf.

Die Südeifeler mussten sich erst mal schütteln, kamen dann aber durch Siga und Nico Fuchs (12./14. Minute) zu ersten Abschlüssen. In der 19. Minute war es dann so weit: Nach einer Kombination über Nico Fuchs und Arthur Schütz gelangte der Ball zu Siga – und der frühere Jugendspieler von Sporting Lissabon traf platziert ins linke untere Eck.

Bitburgs Trainer Fabian Ewertz:

Bitburg gewann anschließend mehr und mehr die Spielkontrolle. Arthur Hartwick scheiterte nach energischem Solo noch am Außennetz (35.). Sieben Minuten später nutzte der FCB eine Unsicherheit in der Hintermannschaft der Mosella zum 2:1; Nico Fuchs hatte auf Siga gepasst. Dieser schloss diesmal von halblinks platziert ins rechte untere Eck ab.

Max Becker, der den Vorzug gegenüber Dominik Thömmes erhalten hatte, parierte noch stark nach einem Kopfball von Joshua Rodrigues (45.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte kassierte der FCB das 2:2. Nach einem Freistoß der Schweicher bekam man den Ball nicht weg. Eliah Dick passte von links auf Rodrigues, der mit Hilfe der Unterkante der Latte erfolgreich war.

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In der zweiten Hälfte hatte Kreber gar die Chance, sein Team in Führung zu bringen, traf aus vollem Lauf aber nur die Latte (63.). Zwei Minuten danach zeigte sich Siga nach Querpass von Nico Fuchs eiskalt und machte das 2:3. Fast wäre die Mosella auch nach diesem Rückschlag zurückgekommen; Stephan Schleimer fand aber im glänzend reagierenden Becker seinen Meister, als er es aus kurzer Distanz per Kopf versucht hatte (68.). Auf Steckpass von Kapitän Schütz machte Siga dann sein viertes Tor (69.). Sogar noch ein fünfter Treffer des offensiven Flügelspielers war möglich. Rund eine Viertelstunde vor Schluss zischte sein Schuss knapp am Schweicher Kasten vorbei.

Mosella-Trainer Thomas Schleimer:

Selbst gab sich der Vierfach-Torschütze nach dem Abpfiff eher zurückhaltend: Ob er zuvor schon mal so oft einer Partie getroffen hatte? „Das kann ich nicht genau sagen.“ Was die Treffer für ihn bedeuten? „Das gibt mir sicher Selbstvertrauen.“ Wie er die Leistung der Mannschaft sieht? „Der Sieg tut uns gut. Man hat aber auch gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.“

Nach dem 2:1 sei er davon ausgegangen, dass sein Team die Partie im Griff habe, sagte Fabian Ewertz in seiner Analyse. „Dann verteidigen wir mit dem Halbzeitpfiff beim Kopfball schlecht, es steht 2:2, und alles geht wieder bei null los. Bis wir uns durchsetzen konnten, hatten wir noch mal Glück, nicht in Rückstand geraten zu sein“, meinte der Bitburger Trainer weiter. Nach dem ersten Pflichtspielsieg setzt er darauf, dass „das vielleicht ein paar Blockaden löst und wir nun in der Liga mit mehr Selbstvertrauen spielen können“.

Während der Oberligist am Sonntag, 14 Uhr, im Stadion Ost den FC Arminia 03 Ludwigshafen empfängt, tritt die zwei Klassen tiefer angesiedelte Mosella am selben Tag, 14.30 Uhr, beim SV Konz an. Schweichs Trainer Thomas Schleimer war einerseits ein wenig enttäuscht, mit seinem Team die durchaus mögliche Überraschung verpasst zu haben. Anderseits konnte er aber auch stolz sein: „Die Jungs haben alles rausgehauen und Bitburg einen packenden Pokalfight geliefert.“

TuS Mosella Schweich – FC Bitburg 1919 2:4 (2:2)
Schweich: Leon Gerhard - Philipp Grundmann, Pascal Kreber, Alexander Schwarz, Elias Hansjosten, Joshua Rodrigues, Marc Pitsch (83. Valentin Frick), Nico Schmitt (72. Leon Schmid), Eliah Dick (63. Niklas Cillien), Stephan Schleimer, Jens Schneider
FC Bitburg 1919: Max Becker, Pascal Alff, Fabian Fisch, Maximilian Lenerz (78. Maximilian Koch), Janik Faldey (56. Pascal Müller), Arthur Schütz (83. David Hoor), Jannik Nosbisch (56. Niclas Gerten), Nico Fuchs, Anton Moroz, Benjamin Siga, Arthur Hartwick (78. Simon Floß)
Schiedsrichter: Naemi Breier (Zerf) - Zuschauer: 600
Tore: 1:0 Jens Schneider (8.), 1:1 Benjamin Siga (19.), 1:2 Benjamin Siga (41.), 2:2 Joshua Rodrigues (45.+2), 2:3 Benjamin Siga (65.), 2:4 Benjamin Siga (69.)

Aufrufe: 031.8.2023, 01:41 Uhr
Andreas Arens Autor